Montag, 27. Juni 2022

"Zeitnah" - Blackout-Vorsorge in Biedermannsdorf

 

Foto von Dids von Pexels

Blackouts sind gerade nicht allgegenwärtig. Zum Glück.

Aber sie sind eine reale Gefahr auf die wir uns vorbereiten müssen. Als Staat, privat aber auch als Gemeinde.
Und wir haben das Gefühl, dass wir als Gemeinde nicht sehr gut vorbereitet sind. Es gibt vereinzelt Initiativen von Gemeindeorganen aber offenbar keine übergeordnete Strategie. Der Notfallplan ist im Grunde ein Telefonverzeichnis und damit bei einem Blackout innerhalb kürzester Zeit wertlos.

Seit Herbst 2021 stellen wir im Gemeinderat immer wieder die Anfrage an den Vorsitzenden des Sicherheitsausschusses eine Sitzung einzuberufen um uns diesem Thema strukturiert und produktiv widmen zu können. Bisher ohne Erfolg.

Bei der Gemeinderatssitzung am 31.3.2022 wurde auf die Frage nach einem Termin recht einsilbig mit "Zeitnah." geantwortet. Man sei noch auf der Suche nach einem Referenten.

Bei der Gemeinderatssitzung am 9.6.2022 habe ich darauf hingewiesen, dass "zeitnah" in meinen Augen schon lange vorbei ist. Und dass wir meiner Meinung nach keinen Referenten brauchen. Wir brauchen erst eine transparente Bestandsaufnahme.
Die Antwort fiel etwas gesprächiger aus. Ein baldiger Sitzungstermin wurde zugesichert.

Wir hoffen, dass das Versprechen auch eingehalten wird. Am besten noch vor der nächsten Gemeinderatssitzung im Herbst. Wenn uns übermorgen ein Blackout trifft wird "zeitnah" zu spät gewesen sein. 

Freitag, 17. Juni 2022

Besichtigung der Bio-Gärtnerei Rossios


Die Bio-Gärtnerei Rossios bei uns in Biedermannsdorf hat Interessierte zu einer Besichtigung ihres Betriebes 

am 30. Juni 2022, 17:00 bis etwa 19:00 Uhr

auf das Gelände des ehemaligen „Eselgartens“ eingeladen. Der Betrieb ist von 2015 bis 2018 vom ursprünglichen Standort in Wien 23 zu uns übersiedelt und beliefert hauptsächlich die Floristik. Nachdem auf dem Grundstück früher keine intensive Landwirtschaft mit Monokulturen betrieben wurde, war es gleich für den geplanten Biobetrieb bebaubar.  

Gezüchtet werden spezielle Sorten von Lavendel, Salbei, Oregano und überhaupt viele alte Pflanzen, jedenfalls aber Bienenpflanzen. Nach der Ernte bleiben dann Teile der Kulturen stehen und bieten als unbelastete Blühwiesen Bienen und anderen Insekten Nahrung.

Wegen beschränkter Teilnehmeranzahl ist eine Anmeldung erforderlich. Anmeldung telefonisch oder per Email bei Annemarie Kern, 0664 2126 420, mailto:annemarie.kern@gmail.com

Weitere Fotos: https://photos.app.goo.gl/44hTp9eeag45kKTHA

Mittwoch, 1. Juni 2022

Müllproduktion wofür?

„Geht´s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut!“ Die Scheinheiligkeit dieses Arguments am Beispiel Kleidung:

In der EU sind die Preise für Kleidung von 1996 bis 2018  inflationsbereinigt um über 30 Prozent gesunken, die Ausgaben der Haushalte für Bekleidung haben aber zugenommen. Derzeit gibt jeder EU-Bürger jährlich durchschnittlich etwa 600 Euro für Bekleidung aus.

Die weltweite Textilproduktion hat sich zwischen 2000 und 2015 fast verdoppelt. Der globale Verbrauch von Bekleidung und Schuhen wird von derzeit 62 Millionen Tonnen bis 2030 auf 102 Millionen Tonnen ansteigen. Dabei handelt es sich zum Großteil um Wegwerfware. Und dieser  Ramsch braucht massenhaft Ressourcen.

Pro Jahr werden, nur in der EU, 5,8 Millionen Tonnen Textilien entsorgt. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Lebensdauer von Kleidung um 36 Prozent verkürzt, Kleidungsstücke werden im Durchschnitt nur mehr sieben- bis achtmal getragen.

Konsumgüter werden immer rascher ersetzt, um in gesättigten Märkten Wachstum zu ermöglichen. Wird immer mehr produziert, um steigende Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen oder um diese Energie und Ressourcen fressende Spirale in Gang zu halten? Und sollten wir, wenn wir unser sauer verdientes Geld ausgeben, dieses Geschäftsmodell internationaler Produktions- und Handelskonzerne weiter unterstützen oder es lieber investieren, um  uns von steigenden Energiepreisen, unsicheren Versorgungswegen und Netzbetreibern unabhängiger zu machen?