Montag, 23. Oktober 2017

Die Osterinsel und wir

Osterinsel, Steinskulpturen
Die Osterinsel: Was hat diese verlorene Insel im Pazifik mit uns und mit heute zu tun?

Die Insel hat eine Fläche von 162 km², Wien hat im Vergleich dazu 415 km² ist also mehr als zweimal so groß. Die nächstgelegene bewohnte Insel ist über 2000 km entfernt. Die Osterinsel  wurde wahrscheinlich im 5. Jahrhundert bevölkert. 10 Stämme besiedelten zunächst die Küstenregionen, ab dem 13. Jahrhundert vermehrt auch das Inselinnere. Ab 1100 n. Chr. begann die Errichtung großtechnischer Bauwerke, darunter auch der gewaltigen Steinskulpturen, aber auch von Zeremonialplattformen, Zisternen und Beobachtungstürmen. Im 15. Jahrhundert beginnt ein höchst intensivierter Landbau unter Nutzung innovativer Möglichkeiten (mit Mauern geschützte Kleinstanbauflächen, Steinmulch). Zur Zeit der Kulturblüte im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts hat die Insel etwa 10.000 Einwohner.

Ab 1300 n. Chr. beginnt eine durch radikale Entwaldung zunehmende Bodenerosion. Dies führte zum Bau von Großkanus, mit denen küstenferner Fischfang betrieben werden konnte. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nimmt die intensive Landwirtschaft ab, ab der Mitte des 17. Jahrhunderts auch die Zahl und Artenvielfalt der als Nahrungsquelle genutzten Seevögel. Der Bau monumentaler Bildwerke kommt zum Erliegen. Ab dem Ende des 17., spätestens in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts werden die Kultplattformen durch die Insulaner selbst systematisch zerstört und die Statuen umgeworfen. Es kommt zu einem völligen Verfall der tradierten Kultur. Bis zum Eintreffen der Europäer kommt es zu Stammeskriegen,  wahrscheinlich breitet sich auch Kannibalismus aus. Bei der Ankunft der Europäer  im Jahr 1722 hat die Insel nur mehr 2000 bis 3000 Einwohner. Alles spricht für die von Jared Diamond publizierte These, wonach der Raubbau an den natürlichen Ressourcen zur Störung des ökologischen Gleichgewichtes und zu einem Zerfall der Kultur auf der isolierten Insel geführt hat.

Die Osterinsel war ein Kosmos für sich; durch mehrere tausend Kilometer von anderen Kulturen und Ressourcen getrennt, ausschließlich auf die eigenen Lebensgrundlagen beschränkt. Und insofern ist sie ein perfektes Bild für unsere heutige, globale Situation. Auch wir sind mit unserer Insel „Erde“ vollkommen isoliert, als Menschheit auf uns selbst gestellt und darauf angewiesen, mit den uns gegebenen Ressourcen klug zu haushalten, um unseren Kindern und Enkeln ein Schicksal wie der Osterinsel zu ersparen.
Dürre, Wüste, Klimawandel

Freitag, 20. Oktober 2017

Putin und seine rechten Freunde

Michel Reimon hält einen Vortrag
Michel Reimon, ehemaliger Journalist und jetzt einer der grünen Abgeordneten im EU- Parlament, traf am 20. Oktober in unserem Seniorenwohnheim auf etwa 30 Interessierte. Nach einer kurzen Vorstellung seines journalistischen und politischen Werdegangs erläuterte er die Grundthesen seines Buches „Putins rechte Freunde“. Er begründete, warum Putin an einer schwachen, innerlich zerstrittenen EU interessiert ist. In zahlreichen Staaten der EU gäbe es rechtsnationale Parteien, die aus verschiedenen Gründen der EU sehr kritisch bis ablehnend gegenüberstehen. Diesen Parteien bietet Putin Plattformen für ihre Vernetzung, finanzielle Unterstützung und mediale Infrastruktur bis hin zu fertig maßgeschneiderten Artikeln und Kampagnen an. Damit machen diese dann in ihren jeweiligen Ländern Stimmung gegen die EU, insbesondere gegen deren Vertiefung, beziehungsweise werben für Maßnahmen, die eine Schwächung und Zersplitterung der EU befördern können. Besonders ausführlich erläuterte er dies am Beispiel des Front National und auch der FPÖ, deren Ball in der Wiener Hofburg von russischen Oligarchen finanziert wurde.

Schon während seiner Ausführungen kam es zu zahlreichen Zwischenfragen und am Ende zu einer lebhaften Diskussion auch über andere Themen, etwa die Finanzierung  von NGOs und deren Rolle in der Flüchtlingsfrage. 

Die Gruppe Gemeinsam sorgte für ein kleines Buffet.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Das war jetzt doch ein ziemlicher Hammer ...



... die Grünen werden die kommenden 5 Jahre nicht mehr im Nationalrat vertreten sein.

 Liebe Biedermannsdorferinnen und Biedermannsdorfer,

auch wir möchten hier eine kurze Stellungnahme zum Wahlausgang der Nationalratswahl abgeben.

DANKE!
Zu allererst bedanken wir uns aber bei den Menschen in unserem Ort, die dem Grünen Projekt vergangenen Sonntag ihr Vertrauen gegeben haben.


Den Wiedereinzug in den Nationalrat nach 31 Jahren um 2 Zehntelpunkte zu verpassen ist mehr als bitter. Wir wollen unsere Enttäuschung darüber nicht verbergen.

Was ist passiert?

Auch wenn wir an die Liste Pilz viele Stimmen verloren haben und auch viele Stimmen aus strategischen Gründen an andere Parteien verloren gingen, verantwortlich für das Ergebnis sind zu einem großen Teil wir selber.

Es ist uns, trotz eines fairen und sachlichen Wahlkampfs, nicht gelungen, mit Themen wie sozialer Gerechtigkeit, Europa und Klimaschutz, das Vertrauen vieler Wählerinnen und Wähler zu gewinnen. Die internen Schwierigkeiten, die medial teilweise mehr Aufmerksamkeit bekamen als unser Programm, waren dafür sicher auch ein Grund.

In den nächsten Wochen wird eine ehrliche Reflexion und ein Nachdenken über Grundsätze aber auch über Strukturelles dringend notwendig sein.


Wie geht es bei uns weiter?  
Wir Grünen Biedermannsdorf arbeiten selbstverständlich weiter für unseren Ort.Wir setzen uns mit vollem Elan weiter ein für Transparenz und mehr Bevölkerungsbeteiligung bei öffentlichen Projekten - sowohl das örtliche Raumordnungskonzept, wie auch das Projekt Perlashof wurde ausgeführt ohne die Bevölkerung auch nur im geringstmöglichen Ausmaß einzubinden. Das geht so nicht. Soziale Gerechtigkeit, wie z. B. sinnvolle Familienförderung, liegt uns aber ebenso am Herzen wie Themen betreffend Umwelt- und Klimaschutz. Wir arbeiten derzeit an einem Projekt um erstmals den Bedarf und die Wünsche der BiedermannsdorferInnen an den öffentlichen Verkehr zu erheben. Nicht zu vergessen sei auch unsere Kontrollfunktion in den Gremien der Gemeinde.

Unsere Veranstaltungen wie Wanderkino, Pflanzentauschmarkt und Radbörse werden wir weiterhin mit Freude abhalten. Ebenso  Infoabende wie unsere Grünen Treffen und z. B. die morgige Buchpräsentation.

Auf Bundes- wie auch auf Landesebene arbeiten die Grünen bereits mit viel Engagement an der Lösung interner Herausforderungen. Auf die bevorstehende Landtagswahl freuen wir uns, bei der wir unsere Fähigkeit zur Reflexion, Veränderung und Erneuerung beweisen werden, damit die wichtigen Themen der Zukunft wieder in den Vordergrund rücken und angegangen werden können.

Besonders wichtig ist für uns auch Ihr Feedback. Bitte schicken sie uns ihre Fragen, Anregungen und Wünsche.
gruene@biedermannsdorf.eu.

Ihre Simone Jagl

Dienstag, 17. Oktober 2017

Echte Christen?


In der Furche vom 12.10. gab es einen Artikel über einen Flashmob der katholischen Frauenbewegung Österreichs in Wien. Der Artikel bezog sich ausführlich auf die Anliegen dieser christlichen Bewegung. Im Lichte des Wahlausgangs schrieb ich einen Leserbrief an die Furche, weil christliche Grundsätze nicht mit dem Wahlverhalten zusammenpassen. Gibt es keine echten Christen mehr? Oder glauben sie, nicht wählen zu müssen?

Hier der Text des Leserbriefes an die Furche:

Ein interessanter Artikel über eine Aktion der Katholischen Frauenbewegung im Lichte des Wahlausgangs. Die Christen predigen Solidarität mit den Sündenböcken wie Flüchtlinge, Migranten und Frauen. Das ist lobenswert und richtig. Der Papst tut das auch. Ihm geht es darüber hinaus auch um die Umwelt. "Diese Wirtschaft tötet", schreibt er in seiner "Laudato Si". Wofür ich ihm übrigens sehr dankbar bin.

Liebe Christinnen und Christen, die ihr euren Glauben noch ernst nehmt und danach zu leben versucht, liebe Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, Veronika Pernsteiner, ich habe eine Neuigkeit für euch! Es gibt eine Partei in Österreich, die genau diese Anliegen vertritt. Konsequent und als Einzige weit und breit in der politischen Landschaft. Das sind die Grünen.

Wenn ihr beklagt, dass der Notstand des Sozialstaats konstruiert ist, wenn ihr politische Entscheidungen wollt für eine Umverteilung, für ein gerechtes Steuersystem, das Großkonzerne und Millionenerben entsprechend zur Kasse bittet, wenn ihr wollt, dass die Besteuerung von Arbeit gesenkt werden soll, wenn ihr gegen die Kürzung der Mindestsicherung seid, wenn ihr für Menschenwürde und Menschenrechte seid, warum habt ihr dann nicht die einzige Partei gewählt, die das alles verlässlich seit Jahrzehnten vertritt?

Wenn ihr Schöpfungsverantwortung habt, warum habt ihr dann nicht die einzige Partei gewählt, die für eine gesunde Umwelt, den Klimaschutz und damit für eine lebenswerte Zukunft eintritt?

Einigen von euch werde ich jetzt wohl Unrecht tun, die bitte ich in aller Form um Verzeihung. Aber vielen nicht, denn sonst wären die Grünen nicht derart dezimiert worden. Vielleicht gibt dieser Wahlausgang aber auch Auskunft darüber, wie viele echte Christen es noch gibt. Und wie viele, für die Religion nur Karneval ist. Auch für die Kirche keine gute Nachricht.

Karl Wagner

Sonntag, 8. Oktober 2017

Brauchen wir nicht

Müllcontainer
Menschlichkeit? Solidarität? Globale Stabilität?
Brauchen wir nicht!
Jedenfalls solange, wie wir selbst sie nicht brauchen.

Entwicklungshilfe?
Brauchen wir nicht!
Jedenfalls solange, wie wir selbst sie nicht brauchen.

Toleranz? Friedensgarantie? Gegenseitiger Beistand?
Brauchen wir nicht!
Jedenfalls solange das alles nur die Anderen brauchen.

Klimaschutz?
Brauchen wir nicht!
Jedenfalls solange, wie wir noch leben.

Politiker, die uns sagen, was wir alles nicht brauchen?
Brauchen wir nicht!

Was ist dirty?

Viel lesen und hören wir derzeit von "Dirty Camgagning". Vom Sauberen zum Schmutzigen. Fernab jeglicher Sachinformationen, die in Wirklichkeit für die Wahlentscheidung am 15. Oktober maßgeblich wären. Nichts über den Schutz sozialer Errungenschaften, nichts über imperialen Lebensstil, nichts über Vermögenskonzentrationen einiger weniger.

25 Jahre Artensemble Biedermannsdorf


Der 25. Geburtstag des Art-Ensembles Biedermannsdorf verlief ganz nach dem bewährten Muster dieses künstlerisch anspruchsvollen und bereits weit über die Grenzen Biedermannsdorfs hinaus bekannten Chors.
Kunst, Optimismus und Humor stellten eine wohltuende Verbindung her zwischen Gästen und DarbieterInnen, die in einem zusätzlich laufenden gut moderierten Vortrag Bilder und Videos aus 25 Jahren Art-Ensemble sahen.
Stunden und Tage voller Erfolge, voll Lachen, aber auch mit Gedenken an Mitglieder, die nicht mehr unter uns sind, zogen vorüber.

Was wir nicht sahen, aber ahnen konnten, waren die enorme Kraft, Disziplin und harte Arbeit, die hinter diesem 25-jährigen Feuerwerk an Erfolgen stehen müssen.

Bemerkenswert und sehr erfreulich ist auch der deutliche Zuwachs an Jugend, die den Weiterbestand sichert. 

Die Gruppe Gemeinsam rundete mit wie immer ausgezeichneten Spezialitäten die Qualität dieses Abends gekonnt ab.

Danke für die Einladung!

Freitag, 6. Oktober 2017

Radständer und Bodenversiegelung im Vorbeigehen



Erfreulich ist, dass es zumindest die Wildenauer-Bushaltestelle noch vor Beginn der kalten Jahreszeit zu neuen Radständern gebracht hat.
Ausgemacht und budgetiert für 2017 waren noch die Standorte Eltern-Kind-Zentrum und zwei weitere Haltestellen. Und das, wenn möglich, innerhalb der Radsaison.
Diese Standorte waren unsere Minimalforderung für heuer; neue Ständer wären auch bei der Volksschule, am Sportplatz und vor der Jubiläumshalle notwendig.
Aber wie heißt es so schön? Gut Ding braucht Weile. Neue Radständer sind anscheinend ein Vorhaben, das viel schwieriger umzusetzen ist, als vermutet. Seit über zwei Jahren blockieren ÖVP und SPÖ ein zügiges Vorankommen, während im gleichen Zeitraum hunderttausende Euro für Straßenbau und -erhaltung und für Parkplätze ausgegeben wurden.

Noch weniger erfreulich als die Hinhaltetaktik der ÖVP, ist die entgegen der mündlich getroffenen Vereinbarung erfolgte Versiegelung der Fläche bei der Wildenauer-Bushaltestelle. Problematische Bodenversiegelung in Österreich?*) Nie gehört.
Zur Erinnerung: in Österreich wird täglich eine Fläche in der Größe von ca. 30 Fußballfeldern versiegelt; das heißt zubetoniert, asphaltiert oder sonst wie verbaut. Und das mit weitreichenden Folgen:
  • Der Boden wird undurchlässig.
  • Niederschlag kann nicht mehr versickern.
  • Lebensraum für Bodenlebewesen und Pflanzen geht verloren.
  • Das Fehlen von Versickerungsfläche erhöht die Gefahr von Überschwemmungen.
  • Grundwasserbelastung und Stoffkonzentration steigt, da bei punktueller Versickerung des Niederschlages weniger Nähr- und Schadstoffe im Boden gefiltert werden.
  • Der natürliche Wasserkreislauf ist gestört.
Schade ist auch, dass die Gemeinde für die entfernte Esche keinen Ersatz gepflanzt hat. Das Grundstück auf dem sich die Haltestelle befindet, ist zwar Privatbesitz, trotzdem hätte die Gemeinde versuchen können, sich mit dem Besitzer auf eine Neupflanzung zu einigen. Unserer Meinung nach ist jeder einzelne Baum im urbanen Raum unentbehrlich, da Bäume wesentlich sind für ein positives Mikroklima.
Die umgeschnittene Esche war übrigens von einem Pilz befallen, der sich in Europa seit gut 10 Jahren rasant ausbreitet und ganze Eschenbestände dahinrafft.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Landwirtschaften im Speckgürtel

Landwirtschaften im Speckgürtel. Schöpfungsverantwortung heute
Im Pfarrsaal der Pfarre Laxenburg fand heute eine von Reinhard Paulesich organisierte und moderierte Veranstaltung statt. Unter dem Titel „Landwirtschaften im Speckgürtel. Schöpfungsverantwortung heute“ kam nach einleitenden Kurzreferaten von Kim Meyer-Cech (Lektorin Raumplanung BOKU), Michael Hüttenender (Bio-Landwirt in Guntramsdorf) und Peter Markom (Gutsverwalter Laxenburg) eine lebhafte Diskussion mit etwa 40 Teilnehmern zustande. Auch GGR Simone Jagl und vor allem Ing. Wolfgang Glasl lieferten Debattenbeiträge.

Angesprochen wurde die durch die fortschreitende Bodenversiegelung zurückgehende Versorgungssicherheit mit landwirtschaftlichen Produkten, die Wichtigkeit der Bodenerhaltung auch als CO2- und Wasserspeicher und die Stellung der Landwirte im Spannungsfeld zwischen Konsumenten und Politik.

Dipl.-Ing. Dr.nat.techn.  Kim Meyer-Cech sprach die Besonderheit des Speckgürtels als eigenständigen landwirtschaftlichen Raum an, in dem die Landwirtschaft unterschiedliche Funktionen erfüllt und einerseits mit spezifischen Nachteilen zu kämpfen hat, andererseits auch besondere Vorteilen, hier vor allem die Nähe zu Konsumenten und die Möglichkeit der Direktvermarktung, lukrieren kann.

Peter Markom erwähnte, dass Konkurrenz- und Preisdruck zu Mehrproduktion und Wachstum, andererseits aber auch zu Nebenberufen und Grundverkäufen zwingen, um wirtschaftlich überleben zu können. Das oft erwähnte Defizit der Bauernpensionskassen sei hauptsächlich auch durch die immer geringer werdende Anzahl aktiver Bauern als Beitragszahler verursacht.

Michael Hüttenender erwähnte die unterschiedlichen Standards zwischen Österreich und der EU bzw. dem Rest der Welt und den Preisdruck, der im globalen Wettbewerb durch die fehlende Kostenwahrheit von Transporten entsteht. Er meinte, dass Lebensmittel aus konventionellem Anbau in Österreich Biolebensmitteln aus Spanien oder China vorzuziehen seien.

In der Diskussion ergab sich unter anderem, dass der durch nationale und EU- Gesetze vorgegebene administrative Aufwand für kleine Landwirte kaum leistbar sei und daher Viele zum Aufgeben zwinge.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Schulstart

Glücklicherweise kommen die Listen für das benötigte Schulmaterial schon ziemlich zeitgleich mit dem Urlaubsgeld im Juni. Mit 2 Kindern komme ich da auf ca 250,-

In den ersten Schulwochen scheint es jedoch kein Ende zu nehmen. Kaum habe ich dem jüngeren Kind (3. Klasse Volksschule) die Elternvereinsbeiträge und Klassenkassabeiträge mitgegeben steht auch schon das ältere Kind (2. Klasse AHS) auf der Matte: "Mama, auch bei mir wäre noch Elternverein und Klassenkassa zu bezahlen. Und vergiss nicht das Öffi-Ticket zu kaufen. Die Hausschuhe sind übrigens zu klein, die Hallenschuhe für Turnen auch. Und wenn wir schon dabei sind - die Laufschuhe für draussen sind echt schon voll kaputt. Und weißt eh - Skikurs ist auch bald fällig." Der September lässt die Bankomatkarte glühen.

Die Kosten in der Volksschule halten sich im Vergleich zur Sekundarstufe (AHS, NMS) geradezu in Grenzen. Während in der 1. Schulstufe "nur" die Schultasche und in der 3. eine Projektwoche zu finanzieren ist, haben wir es ab der 5. Schulstufe schon mit jährlichen Öffi-Tickets, Sport- und/oder Sprachwochen, sowie Anschaffungen von Computer/Laptop und Taschenrechner mit weit höheren Kosten zu tun. Die Lernbegleitungen und Nachhilfekosten lassen wir mal aussen vor.

Erfreulicherweise fördert die Gemeinde Biedermannsdorf seit vielen Jahren jeden Taferlklassler mit € 100,-. Leider hat sich dieser Betrag aber niemals geändert. Die finanziellen Anforderungen der Schulen jedoch schon. In der Gemeinderatssitzung im Mai gab es bereits den Antrag diese Förderung zu erhöhen. Dies wurde von SPÖ und ÖVP abgelehnt, in der selben Sitzung aber die Errichtung von WLAN am Badeteich in der Höhe von € 10.000,- beschlossen.

Man kann sich ungefähr ausrechnen was eine zusätzliche Förderung von Schülern der 5. Schulstufe, bzw eine Anhebung für Taferlklassler ausmachen würde, wenn Biedermannsdorf pro Jahrgang ca 25 Kinder zählt.


Dienstag, 3. Oktober 2017

Steuerlügen und Wahlversprechen

Rattenfänger von Hameln
Vorsicht Falle: Die Steuerlüge
  • Mehr netto vom brutto? Klingt doch gut. Zweifellos!
  • Bezieher niedriger Einkommen und der Mittelstand sollten steuerlich entlastet werden? Richtig super!
  • Wohlstand muss stets das Ergebnis von Arbeit sein!
Diese Ziele sind sicherlich zu unterstützen. Allerdings werden im laufenden Wahlkampf Wähler oft bewusst getäuscht, indem Maßnahmen vorgeschlagen werden, die das Gegenteil erreichen. Und dazu wird noch behauptet, Spitzenverdiener und Besitzer größerer Vermögen trügen ohnehin einen Großteil zur Staatsfinanzierung bei und dürften unmöglich weiter belastet werden. Die Realität sieht anders aus:

Betrachtet man die Gesamtbelastung durch Steuern und Abgaben für verschiedene Einkommensschichten, so zeigt sich:
  • Haushalte mit den geringsten Einkommen (die untersten 10%) tragen mit 40% ihres Einkommens zum Gemeinwohl bei
  • Haushalte mit den höchsten Einkommen (die obersten 10%) liefern 44% davon für das Gemeinwohl ab, also nur unwesentlich mehr.
Die Belastung durch Steuern und Abgaben ist also für alle unselbstständig Beschäftigten in etwa

Montag, 2. Oktober 2017

Abfalltrennung ist Ressourcenschonung



Bei der Gemeinderatssitzung am 29.6.2017 wurde beschlossen, die Kosten für die Müllabfuhr erstmals seit 2011 anzuheben. Die Erhöhung ist sowohl der Inflation, aber leider auch der verschlechterten Abfalltrennung geschuldet. Das ist eine nicht zu beschönigende Tatsache.

Es stimmt, dass wir beim Einkauf ohne viel Zutun oft mehr Verpackung als Ware im Einkaufswagen vorfinden.
Es stimmt auch, dass uns umweltbewusstes Einkaufen viel an Kreativität abverlangt, denn die Verpackungs- und Werbeindustrie ist hier in mächtiger Gegner.
Es stimmt aber ebenso, dass ohne das Bestreben Abfall zu vermeiden, sowohl die Abfalltrennung als auch die Abfallbeseitigung aufwändiger und unsere Umwelt geschädigt wird.

Denn der Begriff "Abfall" trifft nicht für alles zu. Viele sind unwillkürlich versucht, durch diese abwertende Bezeichnung dem Thema weniger Bedeutung zuzugestehen. Das ist falsch. Denn viele Materialien, die ein Sammelzentrum erreichen, sind "Wertstoffe", die einer Wiederverwendung zugeführt werden können. Eine sorgfältige Trennung wirkt daher dem Raubbau an Ressourcen entgegen, der heute noch immer betrieben wird. Eines der größten Probleme unserer Zeit.

So gesehen ist die Abfallwirtschaft ein Spiegelbild des Stellenwerts, den wir unserer Umwelt beimessen. Der oft traurige Anblick öffentlicher Müllinseln gibt uns hier eine Auskunft, die uns auffordert, unser Verhalten zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern.

Wir werden daher künftig das Thema

Abfallvermeidung - Abfalltrennung - Abfallverwertung

wieder mehr fokussieren.

Einen Schritt in diese Richtung gibt es bereits in Form der Trennbroschüre


der vom Bezirk Mödling herausgegeben und an alle Haushalte verteilt wurde. Sollte noch Bedarf bestehen, kann man sich im Gemeindeamt an den Restbeständen bedienen. Sie finden darin eine Fülle von Materialien und Gegenständen von A bis / mit den dazugehörigen Fraktionsbezeichnungen zum Nachschlagen.

Wenn Sie sich für Müllvermeidung interessieren, hier einige Tipps mit dem Schlagwort Zero Waste:

Buch: Zero Waste - weniger Müll ist das neue Grün von Shia Su.
Blog von Annemarie und Matthias aus Wien.
Zeor Waste Austria  - ein Projekt von Helene Pattermann um Menschen zusammenzubringen, nachhaltige Lösungen, Lebensstile und Projekte zu fördern und bekannt zu machen.
Blog einer Familie in Deutschland, die müllfrei lebt.

Wichtig ist noch, all jenen zu danken, die durch ihr vorbildliches Verhalten eine weitere Verschlechterung der Situation verhindern.

Danke im Voraus auch all jenen, die diesen Artikel aufmerksam lesen und daraus Konsequenzen im Sinne der Umwelt und der Zukunft unserer Kinder ziehen.