Montag, 26. August 2019

Bericht Klimabündnis Österreich über Brasilien



So sieht es in den Gebieten unserer indigenen Partner aus. Wie lange noch, weiß niemand.  Die FOIRN, der Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro arbeitet schon seit vielen Jahren als Partnerorganisation mit dem Klimabündnis Österreich zusammen. Aufgrund der finanziellen Beiträge von Klimabündnisgemeinden wie Biedermannsdorf wurde und wird viel für die am Rio Negro lebenden Indigenen getan, denn sie sind es vor allem, die unsere grüne Lunge fördern und schützen.

Große Gefahr für unser Schutzgebiet.
Wie groß die Gefahr auch für "unser" Schutzgebiet ist, zeigen die derzeit 450 aufrechten Schürfansuchen auf Bodenschätze.  Aufgrund des Schutzstatus konnten diese Schürfansuchen bisher verhindert werden. Der Charakter der derzeitigen Regierung lässt aber das Schlimmste befürchten.

Persönliche Bekanntschaften.
Im Frühjahr 2018 besuchten Repräsentanten von FOIRN während einer Reise durch Österreich auch Biedermannsdorf. Das Geschenk des Präsidenten von FOIRN hängt an einem Ehrenplatz in meinem Wohnzimmer. Es ist ein kunstvoll gearbeitetes Kochwerkzeug der Menschen dort. Marivelton erklärte es mir auf portugiesisch mit vielen Gesten und Gebärden. Ich verstand so ziemlich, was er meinte. Es war erheiternd, weil ich ihm aufmerksam zuhörte ohne ein Wort zu verstehen, in Wirklichkeit aber seine Gesten beachtete. Es ist erstaunlich, wie gut man sich verstehen kann obwohl man verschiedene Sprachen spricht. Ich denke oft an diesen Besuch. Jetzt öfter denn je. Wir hatten in der Aula der Volksschule eine kleine Podiumsdiskussion unter Mitwirkung der UmweltgemeinderätInnen aus Guntramsdorf, Hennersdorf und Laab im Walde eingerichtet. Damals stand der Wahlsieg Bolsonaros so gut wie fest.Wir wussten, dass das Leben damit schwerer würde, dass es so arg wird, ahnten wir freilich nicht. Wir müssen jetzt noch konsequenter, noch kompromissloser von der Politik und von uns selbst verlangen, tatkräftig an der Zukunftssicherung für uns alle zu arbeiten.

Link: Josef Kandler, Amazonasexperte vom Klimabündnis-Österreich
Mitte: Renato Martelli Soares, Anthropologe
Rechts: Marivelton Rodrigues Barroso, Präsident von FOIRN

Mercosur hat eine verheerende Wirkung.
Von verheerender Wirkung ist der Mercosur-Vertrag. Möglicherweise ist die gegenwärtige Situation bereits eine Konsequenz davon. Es muss Druck auf nationaler und auf EU-Ebene ausgeübt werden, um diesen Vertrag zu verhindern.

Bei Interesse lesen Sie bitte den gesamten Bericht hier.

Mittwoch, 21. August 2019

Babylon Rathaus.


Das ist der Container, in dem die Administration der Gemeinde während der Erweiterungsarbeiten für das Rathaus untergebracht ist. Der Bau soll demnächst beginnen und ein Jahr dauern. Die 2020 stattfindende 40-Jahr-Feier wird ein passender Rahmen für die Eröffnung sein.
Ein Jahr sollte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung im Container keine allzu große Belastung sein. Zumal andere Mitbewohnerinnen und Mitbewohner unserer Gemeinde bereits 10 Jahre im Container leben. Wie zum Beispiel das EKIZ, wo auch die Mütterberatung stattfindet. Oder der KSV, der dort einen Gymnastikraum und ein Büro unterhält.

Drüberfahren ist die Devise.
2,5 Millionen sind für die Rathauserweiterung veranschlagt. Viele - bestenfalls distanzierte, meist aber negative - Reaktionen zeigen, wohin es führt, wenn das Herzstück eines Ortes ohne Rücksicht auf die Bevölkerung verändert wird. Konsenssuche? Kommunikation? Miteinander? Gemeinschaft? Fehlanzeige.
Man wird sich daran erinnern, wenn bei der 40-Jahr-Feier die Leistungen der Gemeindepolitik in den Himmel gehoben werden.

Kinder im Container, Gemeinde im Luxus?
Auch der Grünen Fraktion im Gemeinderat zeigte man auf ihr Ersuchen hin, man möge doch dieses Geld für wichtige, in den nächsten Jahren anstehende Projekte, wie Kindergarten und Schule oder die eingangs erwähnte Situation des EKIZ verwenden und die Rathauserweiterung auf das Notwendigste reduzieren, die kalte Schulter.

Maßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erwünscht.
Alle werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeadministration die bestmöglichen Arbeitsbedingungen wünschen, da gibt es keine Diskussion. Würde man sich allerdings wirklich nur darauf konzentrieren, wäre das ein Bruchteil der veranschlagten Kosten.

Das ehemalige Kinderheim - vergebene Möglichkeiten.
Das Areal des ehemaligen Kinderheims steht unverändert leer. Das einzige, was passierte, war die mutwillige Fällung (man möchte fast sagen: Tötung) alter Bäume. 
Ein Gedankenspiel, das jede/jeder für sich spielen kann: welche Möglichkeiten würden sich eröffnen, welche Türen würden aufgehen, wäre dieses Areal Eigentum der Gemeinde.

Karl Wagner

Montag, 12. August 2019

Globaler Klimastreik - sei auch dabei!


Jugendliche streiken für den Klimaschutz und appellieren an alle — Eltern, ArbeitnehmerInnen und alle, die sich Sorgen machen — sich ihren Massenstreiks für den Klimaschutz anzuschließen Es ist an der Zeit, dass sich alle Generationen aktiv gegen die Klimakatastrophe stellen. Wir müssen die Jugendlichen unterstützen, die in diesem Jahr die Vorreiterrolle übernommen haben. Beim Kampf gegen die Klimakatastrophe geht es um viel mehr als nur um Emissionen und Messwerte — es geht um den Einsatz für eine gerechte und nachhaltige Welt, die für uns, unsere Kinder und Enkel, für alle lebenswert ist.

Wir wissen, dass die Regierungen wirksame Maßnahmen dafür nicht von selbst umsetzen werden. Auch unsere bisherigen Bundes- und Landesregierungen haben sich bisher alles andere als mit Ruhm bekleckert, und Anzeichen für echte Einsicht sind nicht auszumachen.

Ist dir eine lebenswerte Zukunft in einer intakten Umwelt für alle Menschen ein Anliegen?
Willst du unüberhörbar den Ausstieg aus dem Zeitalter der fossilen Brennstoffe fordern?
Willst du dich den Protesten der Jugendlichen anschließen?

Dann beteilige dich an einer globalen Aktionswoche für Klimagerechtigkeit, die bereits in 150 Ländern organisiert wird. Der Beginn werden am 20. September kurz vor dem UN-Gipfel zum Klimanotstand weltweit lokale Klimaproteste sein, denen sich die Biedermannsdorfer Grünen anschließen werden. Wir treffen uns dazu am

20. September 2019 um 16 Uhr

vor unserem Gemeindeamt zum Malen von Plakaten und marschieren dann gemeinsam zur Ortstafel “Biedermannsdorf” beim Kreisverkehr an der Kreuzung Laxenburger Straße mit der B11. Die Aktion wird umfangreich fotografiert und gefilmt und in Sozialen Medien gepostet werden.
Sei auch du dabei!

Am 27. September

wird dann eine große, globale Demonstration für effektive Klimaschutzmaßnahmen stattfinden. Sammelpunkte sind in Wien am Praterstern, Matzleinsdorfer Platz und vor der Wiener Stadthalle um 11:55 Uhr. Um 12:30 beginnt dann der Marsch von diesen Sammelpunkten zum Karlsplatz, wo sich die drei Züge um 14:00 Uhr treffen und gemeinsam zum Heldenplatz marschieren, wo um 15:30 Uhr eine große gemeinsame Demonstration mit Musik stattfinden wird. Zur gemeinsamen Anresie treffen wir uns bei der Busstation beim Gasthaus Wildenauer und nehmen den Bus der Linie 200 um 10:57.

Viele Hintergrundinformationen gibt´s hier: http://www.klimaprotest.at/  und https://fridaysforfuture.at/deinort

Die Geschädigten der Klimakrise. Wen werden sie wählen?


Waldbrände, Schädlingsbefall, Stürme, Murenabgänge, Trockenheit. Die Gruppe, die die Krise jetzt schon stark spürt, dürften - abgesehen von den hitzegequälten Städtern - wohl die Landwirte und Waldbesitzer sein.
Neuerdings gibt es im Osten Österreichs eine ausufernde Mäusepopulation. Grund: Der Regen, der die Mäusebauten überflutete und die Populationen damit in Grenzen hielt, bleibt aus. Die Mäuse vermehren sich ungehindert. Natürliche Fressfeinde sind rar, weil vom Menschen dezimiert. Ein Bauer aus Drösing im Bezirk Gänserndorf befürchtet 50 bis 100 % Ausfall bei Erdäpfel, Kürbissen und Zuckerrüben. Ein leitender Beamter der Landwirtschaftskammer empfiehlt tief greifende Bodenbearbeitung. Die Humusschicht, welche sich in den oberen 5 bis 10 cm des Bodens befindet, wird damit geschädigt, aber es wird wohl keine andere Wahl bleiben.

Samstag, 10. August 2019

Asfinag misst den Autobahnlärm für Biedermannsdorf. Bock als Gärtner?


Tempo 140, das Lieblingsprojekt des "Neo-Umweltaktivisten" und Ex-Verkehrsministers (hoffentlich bleibt es beim "ex") Norbert Hofer wurde auf Konsequenzen bezüglich CO2-Entwicklung geprüft. Von der Asfinag. Resultat: Eh alles nicht so schlimm. Die ein bis zwei Prozent mehr CO2 verkraftet unser Klima locker. Vergessen wurde halt dabei nur, dass der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor radikal gesenkt werden muss. Stattdessen werden Maßnahmen ergriffen, die ihn um 1 Prozent erhöhen. Aber das ist noch nicht alles. Selbst dieses eine Prozent wird massiv kritisiert. Die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat dazu folgendes zu sagen:

Freitag, 9. August 2019

Umbau Gemeindeamt - Aus dem Gemeinderat




ÖVP und SPÖ haben beschlossen, im kommenden Jahr das Gemeindeamt um geschätzt 2,5 Mio Euro (ohne Einrichtungskosten) sanieren und erweitern zu lassen. Wir haben dazu folgenden Gegenantrag eingebracht:
  •  Vorerst sollen nur die notwendigsten Änderungen beim Gemeindeamt vorgenommen werden, um die gedrängten Platzverhältnisse zu bessern. 
  •  Schnell und kostengünstig umzusetzende Maßnahmen zur Barrierefreiheit sollen sofort umgesetzt werden. 
  •  Sanierung, Umbau und Erweiterung des Gemeindeamtes soll erst dann erfolgen, wenn andere wichtige und kostenintensive Projekte der Gemeinde umgesetzt sind. 
  •  Vor der Wiederaufnahme des Projektes soll ein Architektenwettbewerb stattfinden und die Bevölkerung in die Entscheidung eingebunden werden. 

KOMMENDE KOSTENINTENSIVE GROSSPROJEKTE:

DIE ERWEITERUNG DES KINDERGARTENS wurde bereits angekündigt: Derzeit müssen die 6 Gruppen mit einem Bewegungsraum auskommen, da im zweiten eine der Gruppen übergangsmäßig untergebracht ist. Eine zweite Krabbelstubengruppe wird derzeit gerade im Container beim Parkplatz der Jubiläumshalle eingerichtet. Wir finden, dass unsere Kleinsten die gleiche Großzügigkeit verdienen, die sich die Gemeindeführung mit dem neuen Sitzungssaal gegönnt hat und mit dem Umbau des Gemeindeamts gönnt.

LÄRMSCHUTZWAND A2: Für die Lärmschutzwand auf ihrer Seite wird die Gemeinde Wr. Neudorf einen Anteil von 3 Mio Euro zahlen (20% der Gesamtkosten). Wir gehen davon aus, dass unsere Gemeinde ihre Bürger*innen ebenso vor den negativen Auswirkungen des Lärms schützen wird. In diesem Fall müssen wir damit rechnen, dass eine ähnlich hohe Wand auf unserer Seite ähnlich hohe Kosten verursachen wird.

Unser Gegenantrag wurde mit den Stimmen von ÖVP und SPÖ abgelehnt

Samstag, 3. August 2019

Verwenden statt verschwenden!


Wir müssen von der Wegwerfgesellschaft wegkommen. „Reparieren statt wegwerfen“ ist deshalb die Devise. 

Um das zu unterstützen, fördert das Land Niederösterreich 50% der Reparaturkosten von Elektrogeräten bis zu maximal 100 Euro jährlich. Auf www.reparaturfuehrer.at können passende niederösterreichische Reparaturbetriebe einfach und unkompliziert gefunden werden. Die Einreichung zur Förderung erfolgt über ein Online-Antragsformular auf der Homepage des Landes Niederösterreich.

Eine andere Alternative, Haushaltsgeräte reparieren zu lassen, zum Reparieren und Wiederverkaufen zu spenden oder ein repariertes Gebrauchtgerät zu kaufen finden Sie hier.

Chancen zur Umkehr?


Um mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Erwärmung von 1,5 °C nicht zu überschreiten, müssten die Nettoemissionen von Treibhausgasen sehr rasch sinken und in den nächsten 20 bis 30 Jahren weltweit auf null reduziert werden. Stattdessen steigen die CO2-Emissionen weiter. Mit den Vorschlägen, die weltweit derzeit auf dem Tisch liegen, wird die Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts wahrscheinlich bei über 3 °C liegen und anschließend aufgrund anhaltender Emissionen und Rückkoppelungseffekte weiter zunehmen.

Zurzeit findet das größte Massenaussterben seit dem Zeitalter der Dinosaurier statt. Weltweit sterben Arten derzeit 100- bis 1000-mal schneller aus als vor dem Beginn menschlicher Einflüsse.

Die direkten staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe betragen jährlich mehrere 100 Milliarden US-Dollar. Berücksichtigt man zusätzlich noch die nicht durch Steuern ausgeglichenen Sozial- und Umweltkosten, wird die Nutzung fossiler Brennstoffe nach Schätzungen von Experten des Internationalen Währungsfonds (IMF) weltweit mit rund 5 Billionen US-Dollar pro Jahr unterstützt.

Ja, wir haben vielleicht noch Chancen zur Umkehr. Aber nicht mehr lange. "Eine neue Klimapolitik muss das Land und die Wirtschaft transformieren. Wenn wir wollen, dass die Lebensqualität halbwegs erhalten bleiben soll, muss sich alles ändern." (Lukas Hammer, Grüner Kandidat bei der kommenden Nationalratswahl).
https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/ 

Freitag, 2. August 2019

Klimaschutz beginnt in der Gemeinde!

Mühlbachstraße, Biedermannsdorf
Die Klimakatastrophe noch halbwegs einzubremsen wird uns  massive Verhaltensänderungen abverlangen. Auf allen politischen Ebenen müssen dafür Strukturen geschaffen werden, die derartige Verhaltensänderungen begünstigen. Da ist nicht nur die EU oder der Staat gefragt. Klimapolitik muss schon in der Gemeinde beginnen, und zwar sowohl im eigenen Wirkungsbereich als auch durch Druckausübung auf Land oder Bund, entsprechende Verordnungen oder Gesetze zu erlassen.

Die neu errichtete Mühlbachstraße ist eine 160 Meter lange Sackgasse, die ausschließlich der Zufahrt zu den dort neu errichteten Häusern dient. Ob sie dafür wirklich neun Meter breit sein muss oder nicht vielleicht als Wohnstraße ausgeführt hätte werden können, ist die Frage. Zusammen mit einer abzweigenden Seitengasse wurden hier für Fahrbahnen und Gehsteige knapp 2000 Quadratmeter Boden neu versiegelt. Kein einziger Baum, kein einziges Gebüsch sorgt für eine Verbesserung des Kleinklimas. Der einzige klimarelevante Lichtblick, der sich dort bietet, sind die Luftwärmepumpen zur Beheizung der Häuser.

Ein weiteres Beispiel für die hemmungslose Bodenversiegelung in Biedermannsdorf sind die beiden