Montag, 30. Dezember 2019

Südwind: Klimaaktivist*innen gibt es auch anderswo


Zum Beispiel in Nigeria. Chinma George beobachtet mit Sorge, wie sich Klima und Umwelt in Afrika verändern. Als Forscherin an der Universität von Lagos zu grüner Technologie sammelt sie Fakten zur Klimakrise und berät nigerianische Behörden.

Sie war 2016 Mitglied der nigerianischen Delegation auf der Weltklimakonferenz COP 22 in Marrakesch. Vor allem bei solchen internationalen Treffen stellt sie fest, "wie verwundbar Afrika ist".

Vor allem Nigerias Ölregion am Nigerdelta ist am wenigsten entwickelt. Es gibt große Ungleichheit und die Bewohner*innen haben keinen Nutzen vom Öl und Gas. Natürlich sind die Einnahmen wichtig für das Staatsbudget, aber auch das bringt den dortigen Menschen nichts. Ein Grund mehr, von den fossilen Brennstoffen wegzukommen.

Man merke: Afrika ist nicht nur der finstere Erdteil der Kriege, der Seuchen und der Gewaltherrscher, sondern es gibt dort auch Menschen wie Chinma George.

Wer mehr darüber lesen will, findet den ganzen Artikel im Südwind-Magazin

Karl Wagner

Sonntag, 29. Dezember 2019

Was die Klimakrise bewirken kann - ein See für den Frieden


Ein faszinierendes Projekt soll alte Feinde zu neuen Partnern machen. Der legendäre See Genezareth, fast schon ausgetrocknet, füllt sich für den Frieden. Wie das kam, durfte man in den Salzburger Nachrichten lesen.

Samstag, 21. Dezember 2019

Bravo, tralalobe !




Die NGO tralalobe setzt sich - gemeinsam mit den Sponsoren Almdudler und Radatz für Menschen in Not ein. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Senior*innen, Asylwerbende, Familien in Übergangssituationen oder LGBTIQ finden bei diesem gut organisierten Verein Zuflucht und Hilfe.

Insofern ist es eine aus humanen Gesichtspunkten logische Folge, dass Europe-United diese Symbiose aus Menschlichkeit, Wirtschaft und Politik (was niemals ein Widerspruch sein sollte) auszeichnete.

Europe-United ist eine zivilgesellschaftliche, gemeinnützige Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Wien, und setzt sich für ein friedliches, demokratisches Zusammenleben auf Basis von menschlichem Zusammenhalt ein. Der European Of The Year holt herausragendes zivilgesellschaftliches Europa-Engagement vor den Vorhang. Tralalobe - auch in Biedermannsdorf heimisch - gehört neben Paul Lendvai und Jan Böhmermann dieses Jahr zu den Preisträgern.

Herzliche Gratulation!

Karl Wagner

Donnerstag, 19. Dezember 2019

An Fridays-for-Future - durchbrecht den Kreis!



Wenn ich mir eure Aktionen ansehe, denke ich an meine eigene Jugend zurück. Meine Freunde und ich waren verdammt unzufrieden mit dem, was die Alten vollführten. Vietnamkrieg, Rassendiskriminierung, Nazis, wohin man sah, Unverständnis, Unnachsichtigkeit. Wir ließen uns die Haare wachsen, hörten die Musik der Rolling Stones, Jimmy Hendrix, Janis Joplin, usw. Wir kleideten uns bunt, wir setzten dem Materialismus der Alten die Liebe entgegen. Oder das, was wir damals dafür hielten. Hauptsache, wir unterschieden uns von dem, was wir vorfanden Vieles von dem, was wir damals vertraten wie Gewaltlosigkeit, Toleranz und Gerechtigkeit war richtig. Andererseits fehlte es uns an Verständnis für die Alten. Genau das, was wir ihnen vorwarfen. Wir bekamen das auch zu hören.

Sonntag, 15. Dezember 2019

Der nationale Energie- und Klimaplan


Seit September 2019 liegt der Nationale Energie- und Klimaplan als Grundlage für einen wissenschaftlich fundierten und mit den Pariser Klimazielen in Einklang stehenden Nationalen Energie- und Klimaplan für Österreich (Ref-NEKP) vor.

Der Ref-NEKP wurde auf Initiative des Vertreters der Wissenschaft im Nationalen Klimaschutzkomitee (NKK) Gottfried Kirchengast (Uni Graz, ÖAW) und von Helga Kromp-Kolb (BOKU Wien), Karl Steininger (Uni Graz) und Sigrid Stagl (WU) unter der wissenschaftlichen Koordination von Mathias Kirchner (BOKU Wien) mit wertvoller Mithilfe der Studierenden Christoph Ambach, Julia Grohs, Andrea Gutsohn, Jonas Peisker und Birte Strunk erstellt.

Gemeinsam mit diesen HauptautorInnen haben mehr als siebzig ExpertInnen der Klima- und Transformationsforschung aus dem österreichischen Klimaforschungsnetzwerk CCCA, dem Projekt UniNEtZ der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich, der Kommission Klima und Luftqualität der ÖAW, sowie weiteren Partnerinstitutionen seit April 2019 im Rahmen des Projekts UniNEtZ SDG 13 am Dokument mitgearbeitet.

Auf Seite 5 des Executive Summary ist folgendes zu lesen:

Der Klimawandel bringt nicht nur die Lebensqualität der Menschen in Gefahr, Nicht-Handeln oder weitere Verzögerungen im Klimaschutz können in eine Klimakatastrophe führen, aus der es absehbar keinen Ausweg mehr gibt – das belegen wissenschaftliche Arbeiten. Die Erde könnte aus ihrem bisherigen, einigermaßen stabilen Klimazustand in einen Zustand geraten („Hothouse Earth“), in dem es durch selbstverstärkende Prozesse zu unaufhaltsam weiterer Erwärmung kommt, unabhängig von den Treibhausgasemissionen der Menschen.

Auf der Suche nach Rechtfertigung.

Je deutlicher sich die Klimakrise ankündigt, je nachdrücklicher sich die seriöse relevante Wissenschaft weltweit in den politisch-gesellschaftlichen Diskurs einbringt, je zahlreicher die Anzeichen der Politik werden, sich nun doch aufzuraffen und zu handeln, desto aggressiver und manchmal fast schon panisch werden die Rückzugsgefechte der Verhinderer, Leugner und Lügner.

Armin Falk, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität in Bonn und Direktor des briq-Insituts (Institute on Behavior and Inequality – Institut für Verhalten und Ungleichheit) hat dazu eine Theorie, die mir angesichts eigener Erfahrungen logisch erscheint
.
Maßnahmen gegen die Klimakrise haben immer mit Kooperation zu tun. Denn der Einzelne muss sein Verhalten ändern, den Nutzen hat die Allgemeinheit. 
Klimafreundliches Verhalten ist daher besonders schwer für egoistisch veranlagte Menschen. Fühlen sie sich unter Druck gesetzt, suchen sie nach passenden Geschichten, um ihre egoistische Handlungsweise zu rechtfertigen. Vor sich und anderen.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Es ist alles sehr kompliziert



Wieder ein Beispiel, was andere Gemeinden durch Verhandlungen mit Bauträgern und dem Abschluss von Baurechtsverträgen erreichen konnten:

  • Reduktion der Wohnflächen von 54600qm auf 32500qm
  • eine finanzielle Beteiligung seitens der Grundstückseigentümerin an Infrastruktur,
  • die Zusage, Kinderbetreuungsplätze zu errichten,
  • 28 öffentlich nutzbare Kfz-Stellplätze,
  • ein E-Carsharing-Stützpunkt
  • Rechtssicherheit durch den Baurechtsvertrag

Ein Positivbeispiel?

Einerseits ja. Andererseits ist an dem ausgehandelten Kompromiss auch einiges zu kritisieren: Die geplante Wohnfläche ergibt etwa 450 Wohnungen, das heißt etwa 650 zusätzliche Autos im Ort, von denen etwa 500 Autos täglich in der Früh in einem engen Zeitfenster wegfahren und damit zusätzlichen Verkehr produzieren werden. Was heißt das für die bereits angespannte Verkehrs- und Stausituation? Werden den zukünftigen BewohnerInnen Jahreskarten für die Badner Bahn oder andere öffentliche Verkerhsmittel zur Verfügung gestellt, damit sie in vielen Fällen auf die Verwendung des eigen (Zweit-) Auto oder gar aufs Auto selbst verzichten können?

An diesem Fall sieht man zweierlei:

  • Eine Gemeinde hat, wenn sie will, sehr wohl die Möglichkeit, erhebliche Anpassungen eines geplanten Bauvorhabens zu erreichen, die im Interesse ihrer Bevölkerung liegen.
  • Insbesondere die durch eine starke Ausweitung der Bevölkerungsanzahl verursachte Steigerung des Individualverkehrs ist extrem problematisch, deren negative Auswirkungen für Bevölkerung und Umwelt gehörten weitestgehend minimiert.

Welche Lehren ließen sich aus diesem Beispiel für Biedermannsdorf ziehen?

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Die Panikmacher der Klimakrise


Kürzlich durfte ich mich von berufener Seite darüber belehren lassen, dass ich zu den Panikmachern gehöre, wenn ich vor den Folgen der Klimakrise warne. Nun - ich glaube, es ist in dem Fall ganz nützlich, einmal die Quellen meiner Kenntnisse zu veröffentlichen. Also nicht ich - auch nicht die Grünen sind gemeint mit Panikmachern, sondern die nachfolgend Genannten.

Da wäre einmal der das Climate-Change-Center-Austria. Dort wirken folgende Institutionen mit:
Gesundheit Österreich GmbH,
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung,
Medizinische Universität Wien,
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit,
Österreichische Akademie der Wissenschaften,
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung,
Technische Universität Graz,
Universität Augsburg,
Universität für Bodenkultur,
Universität Wien,
University of Nottingham,
Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz,
Wirtschaftsuniversität Wien,
Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital,
World Health Organization
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Dann hätten wir da noch den IPCC (Intergovernmental Paneel on Climat Change). Der IPCC ist eine Organisation der UNO. Gegenwärtig hat er 195 Staaten als Mitglieder. Tausende von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiten ihm zu.

Nicht zu vergessen den Astrophysiker Harald Lesch oder Helga Kromp-Kolb, Em. Univ. Prof. Meteorologin, Klimaforscherin und Wissenschaftlerin des Jahres 2005.

Das also sind jene Lügner und Betrüger, die uns ständig vorjammern, wir würden unsere Zukunft aufs Spiel setzen, wenn wir unser gegenwärtiges Leben so beibehalten, wie es ist.

Dies nur zur Orientierung.

Karl Wagner

Klimaschutzmanifest Biedermannsdorf - Es gibt eine Heimat ...


Biedermannsdorf beschloss am 4.12. mit den Stimmen der ÖVP, SPÖ und Grünen auf unsere Initiative hin ein Klimaschutzmanifest. Ich bin sehr froh über die Übereinstimmung, die ich in den vorangegangenen Arbeitskreisen vorfand.

Anlässlich der Eröffnung der Madrider Klimakonferenz betonte unser Bundespräsident, dass das Jahr 2020 ein Jahr der Entscheidung werden wird. In welche Richtung auch immer, füge ich hinzu. Er sagte auch, wir müssen für unsere Enkel sorgen. Aber so weit in die Zukunft müssen wir gar nicht gehen. Wenn es schlimm wird, werden schon unsere Kinder Probleme haben. Oder sogar - und das passiert bereits - wir selbst. Der Landwirt, dessen Erdäpfelernte dem Drahtwurm zum Opfer fiel, hat das extremer Trockenheit, verbunden mit großer Hitze zu verdanken. Der Waldbesitzer, dem der Borkenkäfer seine Fichten auffrisst, verdankt diese Misere dem gleichen Grund. Ebenso der Hausbesitzer, der sein Hab und Gut in einen Berghang versinken sieht, weil der Permafrostboden auftaut. Sie alle sind österreichische - niederösterreichische - Opfer der Klimakrise.

Van der Bellen erwähnte auch die vielen Verbündeten außerhalb der Politik wie Fridays-for-Future, oder die Katholiken mit ihrem Papst Franziskus. Zweifellos wichtige Verbündete. Neu hinzugekommen ist die Wissenschaft, die sich deutlicher denn je in die Diskussion einschaltet. Ihre Warnungen sind nun beim besten Willen nicht mehr zu überhören.