Freitag, 20. April 2018

Danke!



Dieser Beitrag ist für alle, die sich für das Gemeinwohl in unserem Ort unentgeltlich engagieren. Sei es in Vereinen, in der Flüchtlingshilfe, in allen möglichen Aktionen wie Tauschmarkt, Catering, Nachhilfe und vieles mehr. Eine genaue Aufzählung getraue ich mich nicht zu machen, denn ich will keinesfalls jemand vergessen.

Diese Menschen schenken uns ihre Zeit und ihre Energie ohne zu fragen, was es bringt. Sie machen das ganz selbstverständlich. Einfach, weil es ihrer Natur entspricht.

Diesen Menschen verdanken wir es, wenn überhaupt irgendeine Veranstaltung in unserem Ort funktioniert.

Diesen Menschen verdanken wir es, wenn wir uns eine solidarische, friedliche Zivilgesellschaft nennen dürfen.

Die Arbeit dieser Menschen nötigt mir größten Respekt und Anerkennung ab.

Liebe Engagierte! Solltet ihr von Politikern, denen jedes noch so schmutzige Mittel recht ist, ihre politische Karriere zu befördern, angegriffen werden, lasst euch nicht beirren. Seid sicher, dass die Mehrheit hinter und zu euch steht.

Und vor allem: verschwendet an Gemeinheiten und Böswilligkeiten wie sie nur von Gemeinen und Böswilligen kommen können, nicht eure Energie, denn sie disqualifizieren sich von selbst.

Außerdem steht schon in der Bibel: "werft eure Perlen nicht vor die Säue".



Karl Wagner

Donnerstag, 19. April 2018

Kriminelle Ausländer, Flüchtlinge und Sicherheit

Rattenfänger von Hameln

Ja, es ist wahr: Bei Anzeigen und in der Kriminalitätsstatistik liegt der Anteil nichtösterreichischer Staatsbüger deutlich über ihrem Bevölkerungsanteil. Damit lässt sich trefflich politisches Kleingeld machen.

Allerdings:
Nicht alle ausländischen Tatverdächtigen leben in Österreich, in Wien sind es nur knapp über 50%. Viele sind Grenzpendler, Urlauber oder aus anderen Gründen temporär im Lande.  Umgekehrt leben inländische Tatverdächtige auch mehrheitlich permanent in Österreich.

Und darüber hinaus: Statistisch gesehen sind 80% aller Straftäter Männer und jünger als 45. Unter den in Wien lebenden Ausländern ist aber der Anteil von unter 45-jährigen Männern um 50% höher als bei Inländern. Und Mehrfachtäter, die innerhalb eines Jahres mehrmals in die Fänge der Justiz geraten, werden als mehrere Täter gezählt, was vor allem bei Suchtgiftdelikten die Statistik weiter verfälscht.

Wenn man alle diese verzerrenden Effekte berücksichtigt, bleibt über: In Österreich lebende Ausländer sind nicht krimineller als Inländer. Aber weil sich mit diesem Thema Emotionen gut bedienen und die fehlende Sinnhaftigkeit mancher Maßnahmen verstecken lassen, wird das weiter bespielt. 

Beispiele? Die Mittel für Bewährungshilfe, etwa für die Deradikalisierung von Terroristen wie dem jüngst verurteilen Lorenz K. wurden vom Finanzminister drastisch gekürzt, obwohl die  Regierung Terrorismus als die „größte Bedrohung der Sicherheit in Österreich“ ansieht. Die geplante Überprüfung, ob Asylwerber Geld bei sich haben, das man ihnen abnehmen könnte, wird nach Schätzungen des Innenministerium über 1 Million Euro jährlich kosten. Bei Polizei und staatlichen Überwachungsmaßnahmen wird massiv aufgerüstet, wohl weil man sich dadurch höhere Aufklärungsraten, Festnahmen und auch mehr gerichtliche Verurteilungen erhofft. Andererseits hat man kein Geld, um Jus- Absolventen, deren Studium dem Staat jährlich bereits mehrere  tausend Euro pro Student gekostet hat,  die oft gesetzlich vorgeschriebene Gerichtspraxis zu ermöglichen, und das Justizministerium wird zu massivem Sparen verdonnert. Alles zusammen nicht sehr logisch, aber jede Einzelmaßnahme höchst publikumswirksam verkaufbar!

Montag, 16. April 2018

Schweinefleisch nach China!

Schweinestall mit Massentierhaltung

Hurra! Österreich darf nun Schweinefleisch nach China exportieren!
Allerdings kommt das nur  fünf österreichischen Großunternehmen zugute, nicht der Masse an Bauern, wie behauptet wird. Und was kann und wird geschehen, wenn die steigende Nachfrage aus China einmal eingesetzt hat und die „Produktion“ von Schweinefleisch bei uns hochgefahren ist? Andere Länder haben bereits ihre Schweinefleischexporte nach China gesteigert, vor allem aber hat China selbst die Produktion durch massive Subventionen hochgefahren. Schon jetzt sinkt daher die Nachfrage aus China und die Preise kommen unter Druck, wie ein Sprecher des Deutschen Bauernverbands zugeben musste. Nicht umsonst spricht man vom „Schweinezyklus“.

Österreich produziert 103% des ohnehin zu hohen Eigenverbrauchs an Schweinefleisch. Die negativen Folgen einer intensiven Schweineproduktion sind hinlänglich bekannt: Die absurden Kosten der europäischen Agrarsubventionen,  die Sojaproduktion mit ihren katastrophalen sozialen und ökologischen Folgen, zu viel Nitrat im Grundwasser, nicht artgerechte  Produktionsbedingungen, antibiotikaresistente Keime wegen massiven Einsatzes in den Ställen und  gesundheitliche Folgen eines zu hohen Schweinefleischkonsums. Zudem kommen von den über 5 Millionen Schweinen, die jährlich in Österreich geschlachtet werden, etwa 10% als Lebendvieh ins Land.

Nun soll die Produktion weiter angeheizt werden, um danach noch mehr Überschüsse in Kühlcontainern 60 Tage lang 16.000 Kilometer  weit exportieren zu können? Das widerspricht nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern auch den offiziellen Zielen der österreichischen Landwirtschaft, die  Regionalität, Frische und kurze Transportwege propagiert. Laut Umweltbundesamt haben die  Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in den letzten zwei Jahren zugenommen, andererseits wurden in der kürzlich vorgestellten Klimastrategie überhaupt keine Ziele für die Treibhausgasreduktion des Agrarsektors festgelegt. Sieht konsistente, umweltverträgliche Politik zum Wohl der Bevölkerung so aus?

Mittwoch, 11. April 2018

Mobilität als soziale Frage

Siedlung mit starkem Autoverkehr

Das heutige Verkehrssystem hat nicht nur eine schlechte Umweltbilanz, sondern weist auch aus sozialer Sicht gravierende Mängel auf. Unser autozentriertes Verkehrssystem führt vor allem in ländlichen Regionen dazu, dass viele Alltagsziele ohne Auto nicht erreicht werden können. Wer kein Auto lenken kann oder kein Auto zur Verfügung hat, ist von Mobilitätsarmut bedroht.

Ein Teil der vom Autoverkehr verursachten Kosten, wie beispielsweise Gesundheits- und Umweltschäden, werden nicht vom Verursachenden bezahlt. In Ballungsräumen wohnen an stark befahrenen Straßen hauptsächlich Familien mit niedrigem Einkommen. Obwohl viele von ihnen gar kein Auto haben, sind sie besonders stark von den Abgasen und Lärm des Kfz-Verkehrs betroffen. Da Autofahren die teuerste Form der Alltagsmobilität ist,  hat der Öffentliche Verkehr bei Haushalten mit niedrigem Einkommen einen höheren Anteil.

Verkehrsstrukturen, die sich ausschließlich am Auto orientieren, führen zu vermehrter Zersiedelung. Supermärkte am Ortsrand schwächen den Ortskern und die dortige Nahversorgung. Das verstärkt ungünstige Bedingungen für Radfahren und Gehen als kostensgünstige Mobilitätsformen. Ist das öffentliche Verkehrsangebot für ältere Menschen unzureichend oder können Kinder ihre Freunde nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad besuchen, sind häufig zeitaufwändige Hol- und Bringdienste die Folge. Für Teilzeitkräfte stellen Arbeitswege, die nur mit dem Pkw machbar sind, aufgrund der hohen Pkw-Fixkosten eine große finanzielle Last dar. Und die Zahl der Teilzeitbeschäftigten hat sich österreichweit seit dem Jahr 1994 auf 1,1 Millionen Personen im Jahr 2017 fast verdreifacht.

Factsheet zur Mobilitätsarmut
Download „Mobilität als soziale Frage“

Donnerstag, 5. April 2018

Es ist immer "Jetzt".




vor 50 Jahren wurde Martin Luther King erschossen.

"Wenn wir die Freiheit erschallen lassen, wenn wir sie erschallen lassen von jeder Stadt und jedem Weiler, von jedem Staat und jeder Großstadt, dann werden wir den Tag beschleunigen können, an dem alle Kinder Gottes - schwarze und weiße Menschen, Juden und Heiden, Protestanten und Katholiken - sich die Hände reichen und die Worte des alten Negro Spiritual singen können: Endlich frei! Endlich Frei! Großer allmächtiger Gotte, wir sind endlich frei!"

Das ist der Schluss jener berühmten Rede, in der er seinen großen Traum, seine Vision formulierte.

Auf den ersten Blick scheint seine Erfüllung weiter entfernt denn je. Woran das festzumachen ist, brauche ich hier nicht zu erzählen. Alle Medien berichten darüber.

Hier soll über die Gegenbewegung erzählt werden, worüber wenig oder gar nicht berichtet wird. Scheinbar unzusammenhängende Höhepunkte der Menschlichkeit. Berühmte Persönlichkeiten, aber auch einfache Menschen, die ohne viel zu fragen das Richtige tun. Einfach weil sie so sind wie sie sind. Puzzlesteine, die - zusammengesetzt - eine andere Welt zeigen. Weitab von den laufenden Berichten.