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Donnerstag, 15. Mai 2025

So ginge Sparen.

In den letzten Jahren belief sich das Volumen der klimaschädlichen Förderungen in Österreich durchschnittlich auf 4,1 bis 5,7 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Zahlen stammen aus einer Analyse im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Den größten Anteil daran hatte der Verkehr, wo mit „steuerlichen Maßnahmen entweder die Kosten von Treibstoffen oder die Nutzungskosten bestimmter Verkehrsträger gesenkt” sowie „die Anreize für die Kaufentscheidung, die effiziente Fahrzeugnutzung oder den Umstieg auf klimafreundlichere Verkehrsträger reduziert” werden.

Ein weiterer signifikanter Anteil betrifft Förderungen für Energieerzeugung und -verbrauch, insbesondere für Unternehmen, auch die Landwirtschaft erhält Förderungen, die als klimakontraproduktiv eingestuft werden, allerdings in geringerem Umfang als Verkehr und Energie.

Das Gesamtvolumen dieser Förderungen ist im Vergleich zu früheren Analysen (z.B. 2016) sogar gestiegen.
Trotz wiederholter Forderungen nach einer Reform fossiler Subventionen lässt sich in Österreich bislang keine substanzielle Reduktion oder gezielte Reformpolitik feststellen. Die Existenz dieser Förderungen behindert die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Gesellschaft und Wirtschaft.

Natürlich hätte ein Wegfall dieser Subventionen etliche Produkte verteuert. Mit den eingesparten Milliarden hätte man das aber zumindest für Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen kompensieren können. Und die Wahrscheinlichkeit kommender Strafzahlungen an die EU wegen Nichterreichung der von uns zugesagten Klimaziele hätten wir gleichzeitig auch stark verringert.

https://www.bmimi.gv.at/themen/klima_umwelt/klimaschutz/nat_klimapolitik/kontraproduktiv.html
https://kontext-institut.at/uploads/Dateien/202410-Konkret-Oekologisierung-der-Pendlerfoerderung-KONTEXT.pdf
https://www.parlament.gv.at/aktuelles/pk/jahr_2023/pk0120 

Donnerstag, 3. April 2025

Ökologische Lösung spart drei Milliarden Euro!

Sechs Milliarden Euro sind die nun geschätzten Kosten für den Lobautunnel, der von der jetzigen Wiener Stadtregierung unbedingt gewollt wird. Eine von den Wiener Grünen vorgeschlagene Alternative aus 17 neuen Straßenbahnlinien und neun Linien-Verlängerungen würde hingegen nur zwei Milliarden kosten. Die Ersparnis wären fast 80% des derzeit geschätzten Budgetdefizits der Stadt Wien von 3,8 Milliarden Euro. Während zusätzliche Straßen zusätzlichen Verkehr erzeugen, würde ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs nicht nur drei Milliarden Euro einsparen, sondern die Lebensqualität der Menschen verbessern.

Die Mehrheit aller Gutachten und Fachleute bewertet den Lobautunnel als klimaschädlich, unwirtschaftlich und verkehrspolitisch kontraproduktiv.

Die jetzigen Bestrebungen, den 2021 von der früheren grünen Umweltministerin Gewessler  gestoppte Bau des Tunnels nun doch zu realisieren zeigen, wie schnell Umweltschutz und soziale Verträglichkeit ohne starke Grüne unter die Räder kommen können.

Weitere Details und Links:
https://lobau.org/2025/02/06/strategische-umweltpruefung-empfiehlt-nein-zu-einer-lobau-autobahn/
https://kurier.at/chronik/wien/lobautunnel-gewessler-strategische-pruefung-alternative/403007056
https://www.falter.at/morgen/20250401/lobautunnel-verkehrsberuhigung-falter-elefanten-runde-der-spitzenkandidaten-zur-wien-wahl
https://www.derstandard.at/story/3000000264047/wiener-gruenen-chefin-puehringer-der-lobautunnel-ist-ein-totes-pferd 

Samstag, 15. März 2025

Steigende Kosten für Sanierung der Verkehrsinfrastruktur

 

Bei einer VCÖ-Fachveranstaltung am 12. März 2025 wiesen Expertinnen und Experten darauf hin, dass aufgrund des Alters von Straßen, Brücken und Tunnels die Kosten für die Sanierung und Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur für Bund, Länder und Gemeinden in den kommenden Jahren stark steigen werden. Hinzu kommen stark steigende Reparaturkosten aufgrund von Klimaschäden.

Das österreichische Straßennetz ist über 128.000 Kilometer lang. Mit 14,5 Metern pro Einwohner ist es um zwei Drittel länger als in der Schweiz. Während das Schienennetz zwischen 2000 und 2020 um 535 Kilometer schrumpfte, wuchs das Straßennetz um 319 Kilometer. Das wäre nicht so schlimm, aber die Autobahnen sind in diesem Zeitraum deutlich breiter geworden: Der Anteil der Autobahnabschnitte mit drei oder mehr Fahrstreifen pro Richtung hat sich in 20 Jahren fast vervierfacht.

Das Aufschieben von Instandhaltungsarbeiten kann teuer werden: Ein Aufschub um fünf Jahre erhöht die Erhaltungskosten inflationsbereinigt um durchschnittlich 25 Prozent, bei acht Jahren können es schon 100 Prozent Mehrkosten sein. Der Handlungsbedarf ist groß: So liegt das Durchschnittsalter der Brücken in Vorarlberg bei 46 Jahren, der Anteil der Brücken in sehr schlechtem Zustand steigt. Die jährlichen Instandhaltungskosten für Autobahnen und Schnellstraßen haben sich von 131 Millionen Euro im Jahr 2000 auf 717 Millionen Euro 2023 drastisch erhöht. Große Generalsanierungen verursachen enorme Kosten. So kostete die Sanierung der Luegbrücke auf der A13 Brennerautobahn fast 390 Millionen Euro, für die Tunnelkette auf der A10 Tauernautobahn 265 Millionen Euro.

Bei der Abnutzung der Straßen spielt der Schwerverkehr eine entscheidende Rolle: Ein dreiachsiger Lkw mit 26 Tonnen belastet die Straßen wie 25.000 Pkw, ein vierachsiger 40-Tonner wie 60.000 Pkw. Das Schienennetz wird nicht nur durch Muren und Unterspülungen bei Hochwasser beschädigt. Im Sommer führt die Hitze durch die temperaturbedingte Längenzunahme der Schienen zu einem seitlichen Ausknicken.

Bei der Nutzen-Kosten-Analyse von Straßenneu- oder -ausbauten wird oft nicht berücksichtigt, dass neue oder breitere Straßen mehr Verkehr erzeugen und sich dadurch das Nutzen-Kosten-Verhältnis um bis zu einem Faktor 4 verschlechtern kann. Andererseits gibt es in mehreren Bundesländern bereits Beispiele, wie bei anstehenden Generalsanierungen durch eine Redimensionierung der Straßenbreite - eventuell durch die Anlage eines separaten Radweges oder Grünstreifens - Einsparpotentiale genutzt werden können.

Weitere Infos:
Ökonews
VCÖ
Vierte-Potenz-Gesetz

Montag, 3. März 2025

Abrissbirne gegen den Klimaschutz

Die neue Bundesregierung wurde angelobt. Gut, dass es nach dem monatelangen Hin und Her wieder eine hoffentlich stabile, auf Sachthemen konzentrierte Regierung gibt und dass ein Kanzler Kickl verhindert werden konnte.
 
Das Regierungsprogramm, das letzte Woche präsentiert wurde, hat viele gute Ansätze – etwa eine Kindergrundsicherung oder die Fortschreibung der grünen Mietpreisbremse. Aber eines zeigt sich leider deutlich: Ohne Grüne kein Klimaschutz. In diesem Bereich starten ÖVP, SPÖ und NEOS den Abrissbagger an:

  • Ein Autobahntunnel soll durch den Nationalpark Lobau gebaut werden
  • Der Klimabonus wird gestrichen
  • Die Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen fällt weg
  • Förderungen für saubere Heizungen werden gekürzt

Aber wir Grüne werden uns schützend vor Umwelt und Natur stellen, weil es einfach um zu viel geht. Als Opposition werden wir Grüne gegen die Retropolitik von Schwarz-Rot-Pink halten und weiterhin für eine gute Zukunft arbeiten. 

Siehe dazu auch https://gruenebiedermannsdorf.blogspot.com/search/label/Klima%20und%20Umwelt 

Montag, 17. Februar 2025

Eine Million Schnitzel - und was das mit der Steuerbefreiung von Kerosin zu tun hat.

Öffentlichkeitswirksam wird bei der Diskussion über nachhaltige Treibstoffe für Flugzeuge häufig auf das Potenzial von Altspeiseöl verwiesen. Tatsächlich ist es möglich, aus altem Speiseöl alternativen zu Kerosin, sogenanntes SAF (Sustainable Aviation Fuel) herzustellen. Allerdings: Ein Team der TU Graz hat berechnet, dass für einen einzigen SAF-Flug basierend auf Altspeiseöl von Wien nach New York und retour rund eine Million Schnitzel frittiert werden müssten.

Eine EU- Verordnung schreibt ab Anfang 2025 die Beimischung von SAFs zu herkömmlichem Flugbenzin (Kerosin) vor. Unterschieden wird dabei zwischen biogenem und synthetischem SAF – wobei die heutige Produktion fast ausschließlich auf Ersterem aufbaut, während Produktion und Entwicklung von Zweiterem (Stichwort „E-Kerosin“, basierend auf Elektrizität, Wasserstoff und CO2) erst in den Kinderschuhen steckt.

Der Großteil des Altspeiseöls landet derzeit als Biodiesel in Kfz-Motoren, nur vier Prozent werden für die SAF-Produktion verwendet. Große Mengen Altspeiseöl werden derzeit aus China, Indonesien und Malaysia importiert, um die Bedarfslücke in Europa zu schließen. Allerdings gibt es starke Indizien, dass hier Etikettenschwindel betrieben wird und es sich beim Großteil davon um „frisches“ Pflanzenöl aus Intensivlandwirtschaft handelt.

Altspeiseöl wird also den Flugverkehr nicht ökologisch gestalten können. Sinnvoller wäre, die derzeitigen Befreiungen von der Mineralöl- und Mehrwertsteuer für Kerosin europaweit aufzuheben. Leider wird derzeit sogar diskutiert, diese Steuerbefreiungen noch für die nächsten 20 Jahre aufrechtzuerhalten.

Details dazu hier und hier

Montag, 30. Dezember 2024

Tempolimit 80 km/h auf der A2 - gut oder nicht - warum diese Diskussion?

Foto von einer Autobahnbrücke aus aufgenommen von einem Teil der A2 Südautobahn auf Höhe Biedermannsdorfs. Auf dem Foto ist es Tag und es sind viele Fahrzeuge zu sehen, die in beiden Richtungen auf der Autobahn fahren. Auf einem Überkopf Verkehrsleitsystem ist die Beschränkung auf 80 km/h zu sehen.

Seit einigen Tagen gilt auf dem Abschnitt der A2 auf Höhe Biedermannsdorf ein Tempolimit von 80 km/h. Wir haben darüber berichtet, gleich nachdem ich die Info vom Verkehrsministerium bekommen habe. Diese Maßnahme hat angeregte Diskussionen auf diversen Social Media Plattformen ausgelöst. Einerseits gab es sehr viel Zuspruch, vor allem von Anrainerinnen und Anrainern. Gleichzeitig gibt es auch Kritik.
Ja, ich finde, dass wir auch kritische Stimmen hören sollten. Gleichzeitig kommt diese Kritik nicht nur, aber großteils von Personen, die gar nicht hier leben. Ich wage zu behaupten, dass der überwiegende Teil der Biedermannsdorferinnen und Biedermannsdorfer die Maßnahme befürworten.

Ich versuche hier, die Kritikpunkte zu beleuchten.

Montag, 23. Dezember 2024

Keine Trendwende beim Güterverkehr!

Im Jahr 2022 wurden knapp 85 Prozent der Güter auf der Straße transportiert – und nur etwa 15 Prozent über die Schiene. Berücksichtigt man neben der Gütermenge auch die Transportentfernung, liegt der Anteil der Schiene immerhin bei knapp 30 Prozent, da sie vor allem für Transporte über größere Entfernungen genutzt wird. Ziel ist laut Masterplan Güterverkehr des Lebensministeriums aber ein Anteil von 40 Prozent bis 2040.

Die neuesten Zahlen der Statistik Austria zeigen für 2023 keine Trendwende, sondern sogar einen leichten Rückgang des Schienengüterverkehrs in der Güterverkehrsentwicklung.

Der hohe Anteil des Straßengüterverkehrs hat zahlreiche negative Auswirkungen wie Lärmbelastung, Luftverschmutzung, Staukosten und CO2-Emissionen. Er verursacht damit externe Kosten für die Allgemeinheit. So beliefen sich laut Umweltbundesamt die Kosten für CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs auf Autobahnen und Bundesstraßen im Jahr 2021 auf 319 Millionen Euro, die Kosten für Lärmbelastung auf knapp 80 Millionen Euro. Insgesamt werden die externen Kosten bis 2024 auf 613 Millionen Euro geschätzt. Bisher mangelt es im Straßengüterverkehr an Kostenwahrheit, denn die Unternehmen müssen diese externen Kosten, die sie beim Transport ihrer Güter verursachen, nicht vollständig bezahlen. Nur knapp die Hälfte dieser externen Kosten des Straßengüterverkehrs wird angelastet. Und: Wir können den Güterverkehr nur dann klimafreundlicher machen, wenn einerseits emissionsärmere Fahrzeuge eingesetzt werden und andererseits der Güterverkehr anteilig von der Straße auf die Schiene verlagert wird.

Natürlich kann man auch fragen: Müssen wir wirklich so viel auf Kosten endlicher Ressourcen produzieren? Könnten wir nicht lokaler produzieren? Güter haltbarer machen und länger nutzen? Sie weniger Modetrends unterwerfen? Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Quellen:
https://kontext-institut.at/inhalte/guetertransport-strasse/
https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:2a0bcf9b-e7b7-4aea-952e-5e716b7401bc/viz_2011_kap_7.pdf

Samstag, 16. November 2024

Kosten senken für Wohnen und Mobilität

Wohnungen sind teuer. In Mehrfamilienwohnhäusern stellt die Errichtung der vorgeschriebenen PKW- Abstellplätze einen spürbaren Kostenfaktor dar, der im Fall von Tiefgaragen 10 bis 15 Prozent der gesamten Baukosten betragen kann. Denn immerhin kostet ein Tiefgaragenstellplatz zwischen 15.000 und 25.000 Euro, und diese Kosten werden natürlich an die Käufer oder Mieter der Wohnungen weitergegeben.

Durch die Bereitstellung von Car- und Bikesharing- Angeboten kann es im Wohnbau gelingen, den Pkw-Bedarf sowie die damit einhergehenden Stellplatz-Errichtungskosten zu reduzieren. Ein professionell betriebenes Carsharing-Fahrzeug kostet ab 800 Euro pro Monat, die sich durch den dadurch eingesparten Tiefgaragen-Stellplatz für rund zwei Jahre finanzieren ließen. Nach dieser Anschubfinanzierung kann sich das Sharingangebot meist selbst tragen. Zudem können im frei finanzierten Wohnbau Sharing-Angebote als gemeinsame Anlage definiert und somit als Betriebskosten abgerechnet werden.

Car-Sharing, dadurch reduzierte Stellplatzanzahl und eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr können nicht nur die Kosten des Wohnens, sondern auch für die Mobilität senken, denn: Für jeden Haushalt, der sich durch das Sharing-Angebot oder den (teilweisen) Umstieg auf Öffis oder Fahrrad ein (Zweit-) Auto erspart, fallen dessen laufende Kosten weg. Und das sind, Wertverlust, Versicherungen, Verschleißteile wie Reifen usw. alles eingerechnet, ziemlich sicher monatlich mehr als 400 Euro. Falls Sie das nicht glauben, spielen Sie mal mit diesem Kostenrechner und ihren eigenen Daten.

Wie sehr ein attraktiverer öffentlicher Verkehr die Wahl des Verkehrsmittels beeinflusst, wird aus Bild 1 ersichtlich. Wird die Entfernung vom Haustor bis zur nächsten Öffi- Haltestelle von 15 auf 5 Minuten Fußmarsch verkleinert, reduziert sich im Österreich- Durchschnitt an Werktagen der PKW-Gebrauch von 79 auf 54 Prozent. Wie stark sich Mobilitätskosten im Wohnbau reduzieren lassen, wird anhand eines Beispiels aus Feldkirchen bei Graz ersichtlich (Bild 2). Nähere Details und Beispiele für moderne, kostensparende Mobilitätslösungen finden Sie in diesem Factsheet. Ein besonders interessantes Beispiel eine Mobilitätspakets daraus gleich hier:

"Auf einem ehemaligen Produktionsgelände im Zentrum von Traun entstanden 170 neue Wohnungen. Vorgegeben waren 340 Pkw-Stellplätze, die durch Vorlage eines Mobilitätskonzepts um 85 reduziert werden konnten. Seit Bezug der Wohnanlage im Jahr 2023 gibt es nun zwei E-Carsharing-Fahrzeuge, acht Sharing-Fahrräder inklusive Elektro- und Transportfahrrädern, zusätzliche Fahrrad-Stellplätze, eine Fahrradwerkstatt, eine Paketstation sowie eine Ansprechperson für Mobilitätsmanagement direkt im Quartier. Zum Ausprobieren gibt es gratis Fahrtguthaben für Neuanmeldungen. Vorbildlich ist neben dem Mobilitätskonzept die Finanzierung. Das Angebot wird als Teil der Betriebskosten von der Eigentumsgemeinschaft getragen, die Fahrterlöse fließen zurück an die Hausverwaltung."

Dienstag, 29. Oktober 2024

Umweltschutz in Niederösterreich

Für den Bau der seit etlichen Jahrzehnten besprochen Ostumfahrung Wiener Neustadts sollen 6 Hektar des Natura-2000-Schutzgebietes zerstört und eine Schneise durch landwirtschaftliche Äcker geschlagen werden. Ein Protestcamp dagegen wurde kürzlich von Polizei und Cobra geräumt, fast alle Bäume wurden bereits gefällt.

Als von Klimakrise und Artensterben noch keine Rede war, kam die Idee zu dieser Straße auf. Die türkis-blaue Landesregierung glaubt auch heute noch, damit eine Entlastung der Wohngebiete und Verkehrsadern der Innenstadt erreichen zu können. Laut der durchgeführten Umweltverträglichkeitsprüfung würden jedoch mehr Straßen zu mehr Verkehr führen – was voll der wissenschaftlichen Erkenntnis entspricht. Und nach einem Bericht des Rechnungshofs würde zusätzlicher Bodenverbrauch das ohnehin hohe Hochwasserrisiko zusätzlich verschlimmern. ForscherInnen der TU Wien haben als Alternative den Bau einer Straßenbahn vorgeschlagen.

Seit über vier Jahren setzt sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Ostumfahrung ein, vor einem Jahr starteten Aktivisten eine Besetzung. Landwirte wehren sich zusammen mit Umweltschützern und Anrainern gegen die Enteignung ihrer Flächen, die wertvolle Lebensräumen sind und zu den fruchtbarsten Böden Österreichs zählen. Aber die Stadt will weiterhin 40 Millionen Euro in den Bau einer 4,5 km langen Straße investieren – dabei ist Wiener Neustadt schon jetzt mit 583 Quadratmeter Versiegelung pro Person Österreichs Betonhochburg und Hitzeinsel. 

https://www.moment.at/story/ostumfahrung-protest-polizei/
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/stau-mythen-manchmal-nehmen-verkehrsplaner-stillstand-bewusst-in-kauf/25381156.html

Samstag, 21. September 2024

Gute Nachricht: Es gibt drei gute Nachrichten!

Stromerzeugung:
Der Umbau der Energieversorgung auf nachhaltige Energiequellen kann schnell gehen, wenn die Politik ernsthaft will. Das sieht man in England. 2012 wurden dort fast 40 Prozent der Elektrizität aus Kohle erzeugt, vier Jahre später waren es nur noch 10 Prozent und nun schließt am 30. September das letzte Kohlekraftwerk. Damit wird Großbritannien das erste G7-Land, das auf Kohle verzichtet. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil an Atomstrom um fünf Prozentpunkte, der Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung stieg von 5 auf 30 Prozent und der Anteil von Bioenergie hat sich verdoppelt.
Gas hat leider immer noch einen Anteil von etwa 35% an der Stromversorgung, aber immerhin.

Emissionen durch den PKW-Verkehr:
Neun von zehn neue angemeldeten Autos in Norwegen haben einen vollelektrischen Antrieb. Und im gesamten PKW-Bestand haben e-Autos schon einen größeren Anteil als Benziner. Nur Autos mit Dieselmotor gibt es noch mehr – noch. Denn ab 2025, also in wenigen Wochen,  sollen dort gar keine Verbrenner mehr verkauft werden.

Von der Straße auf die Schiene:
Aber auch bei uns gibt es Positives zu vermelden:
2023 war ein Rekordjahr für Österreichs Bahnen im Personenverkehr. Und eine Umfrage des VCÖ ergab, dass sich 58 % der Bahnreisenden  heute für Strecken in den Zug setzen, die sie früher mit dem Auto gefahren sind. 2.160 Kilometer fährt jeder Österreicher im Durchschnitt auf Schienen, doppelt so viele wie im EU-Schnitt, gleichzeitig wird bei uns weniger mit dem Auto gefahren als im Durchschnitt der EU. 

Quelle

Mittwoch, 14. August 2024

Der Flughafen Schwechat - und wir in Biedermannsdorf

Wir leben relativ nah am Flughafen Schwechat. Aktuelle Forschungsergebnisse der  Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) haben ergeben, dass Menschen, die im Umkreis von 20 km von verkehrsreichen Flughäfen leben, besonders ultrafeinen Partikeln (UFP) ausgesetzt sind, die beim Starten und Landen ausgestoßen werden. Die Belastung durch ultrafeine Partikel kann der neuen Forschungsarbeit zufolge europaweit mit 280.000 Fällen von Bluthochdruck, 330.000 Fällen von Diabetes und 18.000 Fällen von Demenz in Verbindung gebracht werden. Ultrafeine Partikel haben einen Durchmesser von weniger als 100 Nanometern, ungefähr 1.000 Mal kleiner als ein menschliches Haar. Sie dringen tief in den menschlichen Körper ein und wurden im Blut, im Gehirn und in der Plazenta nachgewiesen. Details dazu hier (englischsprachig).

Das Problem der UFP-Belastung könnte am schnellsten und wirksamsten verringert werden, wenn die Preise fürs Fliegen auch alle externen und Folgekosten berücksichtigten. Zwar ist der innereuropäische Luftverkehr seit 2012 in den europäischen Emissionshandel (EU-ETS) einbezogen. Aber infolge wenig ambitionierter Obergrenzen für die Luftverschmutzung und der Nutzung  internationaler Projektgutschriften hat sich ab 2008 eine große Menge überschüssiger Emissionsberechtigungen im EU-ETS angesammelt. Dadurch sank der Preis für Verschmutzungszertifikate auf unter 3 Euro pro Tonne CO2, weshalb der Emissionshandel nur eine eingeschränkte Lenkungswirkung entfalten konnte. Nun sind die Preise für Verschmutzungszertifikate in Folge einer Reform des EU-ETS deutlich gestiegen und haben Anfang 2023 die 100 Euro-Marke überschritten. Heuer und auch 2026 sollen die Verschmutzungsobergrenzen neuerlich gesenkt werden, was zu weiteren Preissteigerungen führen soll. Der transkontinentale Flugverkehr ist aber durch EU-ETS  nicht erfasst. Hier werden seit 2020 Emissionen nur im Rahmen des wenig wirksamen Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation (CORSIA) durch Klimaschutzprojekte kompensiert.

Verfahren zur Verbesserung des Treibstoffs, wie sie schon lange beim Autobenzin verwendet werden, könnten die Emission von UFPs um bis zu 70% verringern. Das würde den Preis aber um etwa 5 Cent pro Liter verteuern. Obwohl das die Luftverschmutzung rund um Flughäfen spürbar verringern könnte, wurden die Normen für Flugzeugtreibstoff noch nie in dieser Richtung verbessert.

Ein kleiner Lichtblick sind die immer sparsamer gewordenen Triebwerke moderner Linienflugzeuge. Schon 2019 lag der durchschnittliche Kerosinverbrauch der deutschen Flugzeugflotte bei nur mehr knapp 3,6 Litern pro Passagier und 100 km, was etwa dem Verbrauch eines PKWs mit durchschnittlicher Besetzung entspricht. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch eines A320neo pro Sitzplatz auf 100 Kilometer beträgt nur noch 1,9 Liter, der größere A321neo ist mit 1,7 Liter pro Sitzplatz auf 100 Kilometer sogar noch effizienter. Weitere gravierende Verbesserungen sind hier aber schwer vorstellbar.

Nachhaltiger Flugzeugtreibstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) wird derzeit in geringen Mengen, selten bis zu 50% herkömmlichem Treibstoff zugemischt. Er ist bis zu zehn mal teurer als normaler Treibstoff, und selbst, wenn er über seinen gesamten Lebenszyklus CO2-neutral wäre, würden alle anderen Emissionen dadurch kaum verringert.

Immer noch wird der Luftverkehr subventioniert, indem Kerosin von der Energiesteuer und internationale Flüge von der Mehrwertsteuer befreit sind. Hinzu kommt, dass viele Flughäfen in der EU ohne Steuergelder der Länder und Kommunen längst pleite wären und die meisten Billigflieger nicht fliegen könnten. Hier ist also noch reichlich Luft nach oben.

Eine schnelle und starke Reduktion der Luftverschmutzung durch den Flugverkehr wäre, weniger zu fliegen. Da kann sich jeder bei der eigenen Nase nehmen. Ein Wochenendtrip nach London oder Barcelona, ein Urlaub auf den Seychellen oder den Azoren machen jedes Jammern über Lärm- und Umweltbelastungen durchs Fliegen unglaubwürdig. Wichtiger als individuelle Selbstbeschränkungen wären allerdings internationale und kontrollierte Regeln, durch die umweltschädliches Verhalten wie das Fliegen gegenüber umweltfreundlicheren Alternativen unattraktiv würde. Dazu müsste auch der Einfluss der Mineralstoff- und auch der Tourismusindustrie gebrochen werden.

Siehe auch
https://gruenebiedermannsdorf.blogspot.com/search?q=Zertifikate
https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/der-europaeische-emissionshandel
https://www.klimaschutz-portal.aero/co2-kompensieren/europaeischer-emissionshandel/

Mittwoch, 31. Juli 2024

Österreich unter den Spitzenreitern beim Bahnausbau!

Über Jahrzehnte wurden Bahnverbindungen in ganz Europa vernachlässigt, totgespart und sogar abgebaut. Heute sind ganze Landstriche per Bahn nicht mehr erreichbar und auch viele europäische Großstädte nicht per Zug miteinander verbunden. Dabei könnte es dreimal so viele Direktverbindungen zwischen Europas Großstädten geben, ohne einen einzigen Kilometer Schiene neu zu verlegen! Auch in Österreich wurden in den letzten Jahrzehnten immer mehr Regionalstrecken geschlossen. Diese Schließungen haben das Land von der Stadt abgeschnitten, und Menschen gezwungen, hunderte Euro pro Monat fürs Auto auszugeben.

Aber seit die Grünen in der Regierung sind, ist bei uns wieder Geld in den Bahnausbau geflossen, sogar ziemlich viel: Im europäischen Vergleich liegt Österreich bei den Pro-Kopf-Investitionen in die Schieneninfrastruktur mit 336.- Euro hinter Luxemburg und der Schweiz an dritter Stelle.

Der Ausbau des Bahnnetzes gehört europaweit verstärkt und in Österreich in Zukunft abgesichert. Unterzeichnen Sie daher bitte hier eine Greenpeace-Petition für eine zukunftsfähige Verbesserung der Bahn in Österreich und ganz Europa!

Dienstag, 30. Juli 2024

Alltagstauglicher Radweg. Und wofür?

Test-Urteil: ist gut geworden.

-- dies war der erste Entwurf eines Artikels, der in stark gekürzter Version in unserem Infobrief 2024/08 erscheinen wird --

Der Radweg über die Autobahnbrücke ist endlich Realität. Der politische Einsatz für dieses Projekt begleitet uns schon lange. Aber gerade während der Baustellenphase wurden wir öfters mit einer Frage angesprochen: Wofür brauchen wir das überhaupt?

Dienstag, 16. Juli 2024

Verkehrskonzept Biedermannsdorf Süd-West

Das Thema zieht sich im Sicherheitsausschuss schon sehr lange. Mitte 2020 gab es eine Verkehrszählung. Eine Präsentation vor der Bevölkerung wurde abgesagt und nie nachgeholt. Anfang 2023 wurde ein Verkehrskonzept erstellt. Eine Umsetzung von Lösungen gab es bisher nicht.

Doch es gibt Neuigkeiten! Der zuständige Ausschuss für Sicherheit (SPÖ) tagte am 20. Juni im Beisein des Verkehrsplaners Norman Pigisch erstmals zu dem Thema. Folgende Problemstellungen wurden besprochen:

Leo Eichinger-Ring: Anrainer:Innen klagen über Durchzugsverkehr und rücksichtsloses Verhalten von Autofahrer:innen.

Schulweg: Die Einmündung des Radweges auf der Ortsstraße in die Fahrbahn am Schulweg ist insbesondere für Kinder zu gefährlich.

Leopold Holzgruber-Gasse: Die Fahrbahn ist sehr schmal, der Gehsteig ist nicht durchgehend vorhanden.

Friedhofsweg: Die aktuelle Lösung mit Blumentrögen bringt nicht ausreichend den gewünschten Effekt der Verkehrsberuhigung. Außerdem kommt es öfter zum Konflikt zwischen Autofahrenden und Radfahrenden/Fussgänger:innen.

Der stattgefundene Sicherheitsausschuss war ein überfälliger erster Schritt. Aber es gibt noch keine endgültige Planung. Wir haben nur “drüber gesprochen”. In unseren Augen ist es unerlässlich, dass die versprochene Infoveranstaltung nachgeholt und die Bevölkerung frühzeitig in die Planung mit einbezogen wird.

GGRin Kerstin Haas-Maierhofer
GR Axel Gschaider

Samstag, 1. Juni 2024

Weltmarktführer bei Kutschen?

Die globale Wirtschaft befindet sich gerade in einer neuen Industrialisierungswelle. Weltweit erleben wir einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien und die Elektrifizierung von Prozessen in allen Bereichen. Die technologische Veränderung, die damit einhergeht, markiert den Beginn einer neuen industriellen Revolution – der Ökologisierung.

Und Österreich? Im  Industrie-Rankings als beliebter Standort rutschen wir ab. Uns fehlen klare Rahmenbedingungen und mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energieträger und der Elektrifizierung aller Wirtschaftsbereiche. Aber mit den schwarzen Bremsern wird das kaum gehen.
Nach unserem Kanzler wollen wir sogar Weltmarktführer bei Verbrennern werden. Das könnten wir im Lauf der Zeit auch tatsächlich schaffen. Aber wir wären dann etwa so bedeutsam wie ein Weltmarktführer bei Kutschen.

https://www.newsflix.at/s/wollen-wir-weltmarktfuehrer-in-der-herstellung-von-kutschen-sein-120038620

Freitag, 26. April 2024

Schwarz-Blau betoniert und blockiert weiter.

Die Landtagssitzung vom 25. April brachte etliche Grünen Anträge, die zwar diskutiert, aber schlussendlich alle abgelehnt wurden:

Georg Ecker setzte sich dafür ein, den Komfortzuschlages für Anrufsammeltaxis weiterhin zu fördern. Verkehrslandesrat Udo Landbauer und die ÖVP lehnt das ab. Schade, dass diese Förderung, die im Vorjahr eingeführt wurde, nun wieder gestrichen wird.

Sylvia Moser erläuterte ihren Antrag auf Ausbau der Sozialarbeit an den NÖ-Landeskliniken. Damit sollte durch Expertise in Behandlung und Prävention, durch Koordination von Netzwerken und einen ganzheitlichen Blick auf Patienten deren passgenaue psychosozialer Beratung sichergestellt werden. Schwarz-Blau hat abgelehnt.

Dominic Hörlezeder setzte sich für ein Rederecht des Landesrechnungshofes im NÖ Landtag ein, das es in allen anderen Bundesländern gibt. Abgelehnt durch Schwarz-Blau.

Weiter haben die Grünen eine umfassende Bodenstrategie, ein effektives Baulandmonitoring und die Schaffung von Wohnraum über Supermärkten vorgeschlagen. Doch die schwarz-blaue Koalition ist nicht bereit, nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen umzusetzen und beharrt auf einer Politik, durch die weiterhin Boden versiegelt und  den Bedürfnissen der Menschen in Niederösterreich nicht Rechnung getragen wird. An der S34, der S8 und der Ostumfahrung wird festgehalten, gleichzeitig wurde die Verlängerung der Straßenbahn nach Schwechat vom Tisch gewischt. Betonieren und Blockieren – das ist das Motto unserer Landesregierung.

Freitag, 19. April 2024

EU beschließt Maßnahmen für bessere Luft

Das EU-Parlament hat am 10. April 2024 niedrigere CO2-Standards für neue Lkw beschlossen. Der zulässige CO2-Ausstoß neuer Lkw wird ab dem Jahr 2030 um 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 gesenkt, ab dem Jahr 2035 um 65 Prozent und ab dem Jahr 2040 um 90 Prozent. Schwerfahrzeuge sind in der EU heute für 28 Prozent der CO2-Emissionen, 50 Prozent der emittierten Stickstoffoxide und 32 Prozent des PM 2,5-Feinstaubs des Straßenverkehrs verantwortlich.

Mit den neuen Grenzwerten wird der Umstieg auf emissionsfreie LKWs vorangetrieben, der zusammen mit der Verlagerung auf die Schiene eine der wichtigsten Maßnahmen darstellt, um den Güterverkehr zu dekarbonisieren und die  Luftverschmutzung durch Dieselabgase zu reduzieren. Mit dem Einsatz von emissionsfreien Lkw  werden auch die gesundheitsschädlichen Schadstoff-Emissionen bis zum Jahr 2030 fast halbiert und damit die Luftqualität stark verbessert.

Dienstag, 20. Februar 2024

Radbörse 2024

 

Am 1. Mai 2024 von 8:30 bis 14:00 Uhr findet vor der Jubiläumshalle unsere heurige Radbörse  statt. Fahrräder, Radanhänger, Scooter, Kinderfahrzeuge, Fahrradzubehör, das alles kann bei unserer Fahrradbörse verkauft, getauscht oder günstig erworben werden.

Die Annahme startet um 8:30 Uhr, der Verkauf um 9:30 Uhr. Wenn Sie ein Rad zum Verkauf anbieten, legen Sie den gewünschten Verkaufspreis fest. 10% des Verkaufspreises werden einbehalten und kommen einem Sozialprojekt zugute. Nicht verkaufte Räder oder die Verkaufserlöse können von 13 bis 14 Uhr abgeholt werden.

Fahrrad-Checks: Komm mit deinem Fahrrad vorbei! „Bikefloh“ (Ing. Göd) führt gerne kleine Service- und Reparaturarbeiten durch.

Radlstammtisch: Wie komme ich wohin? Was brauche ich? Schaffe ich das? Man hat viele Fragen wenn man mehr Wege mit dem Fahrrad meistern will. Wir haben nicht alle Antworten aber viele Tips.

Sonntag, 26. November 2023

In Niederösterreich: ÖVP und FPÖ gegen Bodenschutz

Das ist Niederösterreich:

  • Im Budget 2024 wird die Finanzierung für sanfte Mobilität wie Rad- und Fußwege für das kommende Jahr reduziert, dafür
  • der Straßenbau im Vergleich zum Rechnungsabschluss 2022 um 20 Prozent besser dotiert, und
  • zwei Anträge der Grünen zum Bodenschutz mit der Forderung, sich klar zum österreichweiten Ziel von 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag zu bekennen, abgelehnt.

Am 23. November wurde im Niederösterreichischen Landtag das Landesbudget 2024 beschlossen. Zwei essenzielle Anträge der Grünen zum Thema Bodenschutz in Niederösterreich wurden von Schwarz-Blau abgelehnt. Gefordert darin wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Schutz des Bodens und ein klares Bekenntnis Niederösterreichs zum österreichweiten Ziel von 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag. Vorgeschlagen wurden auch umfassende Maßnahmen zum Bodenschutz, wie etwa eine Datenbank für Baulandreserven, ein Nutzungsgebot für Leerstand in Betriebs- und Industriegebieten, die Einführung einer Leerstandsabgabe sowie rasche Maßnahmen zur Entsiegelung des Bundeslandes durch Versickerungsflächen.

Die Grünen haben daher dem Budget 2024 nicht zugestimmt.

Hier geht´s zu den beiden diesbezüglichen Anträgen der Grünen.

Donnerstag, 20. April 2023

Vernebelungsaktion "Auto-Gipfel"

Nehammers "Autogipfel" scheint nur eine Vernebelungsaktion zu sein, um vom Versagen und Verzögern der ÖVP bei wirklich wichtigen Punkten wie etwa Wohnkosten, dahinsiechendem Gesundheitssystem, Abschaffung des Amtsgeheimnisses und allgemeiner Inflation abzulenken und seine Klientel zu bedienen.

60-Sekunden Kurzversion

Zunächst ein fulminantes Video von Harald Lesch mit Fakten zu e-Fuels, oben eine 60-Sekunden Kurzversion davon, hier der volle Beitrag (sehr sehenswert)!

„Die Diskussion über e-Fuels ist keine Petitesse. Das ist keine Kleinigkeit. Die Diskussion über e-Fuels ist einer der charakteristischen Fälle, wo jemand versucht, wo viele versuchen, die dafür plädieren, aus unerfindlichen Gründen naturwissenschaftlich grundlegende Ergebnisse einfach wegzudrücken. So ein bisschen nach dem Motto: „Diese Physik, es ist die Frage, wie können wir die umgehen?

Die Diskussion in der politischen Arena ist eigentlich eine Scheindebatte, wenn es um e-Fuels geht. Politik, da geht’s um Interessensausgleich, in Wissenschaften geht’s um Inhalte. Die Wissenschaften präsentieren die entsprechenden Tatsachen über Zusammenhänge, zum Beispiel von technologischen Umwandlungsprozessen. Politische Debatten sind davon geprägt, dass Interessen im Parlament ihren Ausdruck finden. Diese Interessen sind aber hier ausdrücklich nicht auf wissenschaftlichen Fakten basiert.“


In der ZIB 2 vom 19.4. 2023 wurde vom ORF auch der Leiter des Bereichs e-Fuel der Grazer AVL interviewt. Obwohl AVL an der Errichtung einer Anlage zur Herstellung von e-Fuels mitbeteiligt ist, hat er sich eigentlich klar geäußert:
  • In manchen Anwendungen werden e-Fuels gebraucht werden.
  • In den nächsten 20-30 Jahren wird Strom ein knappes Gut sein. Daher muss er möglichst sinnvoll eingesetzt werden.
  • E-Fuels werden zuerst in Flugverkehr und Schifffahrt eingesetzt werden müssen.
  • Fast alle europäischen Autohersteller setzen weiter voll auf e-Mobilität.
  • Nur mit reinen e-PKWs können bis 2035  100% Marktanteil bei Neuzulassungen erreicht werden.
  • Es ist keine Frage, dass batterie-elektrische Fahrzeuge (BEVs) den besten Wirkungsgrad haben. Daher werden wir uns auf diese Technologie konzentrieren müssen, weil wir dabei am wenigsten Primärenergie verbrauchen.
  • Auch aus Sicht von AVL wird es letztendlich nur batterie-elektrische PKWs geben.
  • Es ist ein realistisches Szenario, dass e-Fuels viel zu spät für den Einsatz in PKWs verfügbar sein werden, um dort zum Einsatz kommen zu können.
  • Es wird schon riesige Anstrengungen brauchen, genug e-Fuels für Flugverkehr und Schifffahrt herstellen zu können, wo sie wirklich gebraucht werden.
  • Es wird noch fünf bis sechs Jahre brauchen, um die Technologie der e-Fuel Herstellung weiterzuentwickeln. Erst ab etwa 2030 wird man Anlagen zur großindustriellen Herstellung bauen können.
  • In den nächsten drei bis fünf Jahren wird es Batterieautos mit vernünftigen Reichweiten im Preissegment von 20.000 bis 25.000 Euro für den Massenmarkt geben.
Das Interview kann hier angesehen werden.