Montag, 30. Dezember 2019

Südwind: Klimaaktivist*innen gibt es auch anderswo


Zum Beispiel in Nigeria. Chinma George beobachtet mit Sorge, wie sich Klima und Umwelt in Afrika verändern. Als Forscherin an der Universität von Lagos zu grüner Technologie sammelt sie Fakten zur Klimakrise und berät nigerianische Behörden.

Sie war 2016 Mitglied der nigerianischen Delegation auf der Weltklimakonferenz COP 22 in Marrakesch. Vor allem bei solchen internationalen Treffen stellt sie fest, "wie verwundbar Afrika ist".

Vor allem Nigerias Ölregion am Nigerdelta ist am wenigsten entwickelt. Es gibt große Ungleichheit und die Bewohner*innen haben keinen Nutzen vom Öl und Gas. Natürlich sind die Einnahmen wichtig für das Staatsbudget, aber auch das bringt den dortigen Menschen nichts. Ein Grund mehr, von den fossilen Brennstoffen wegzukommen.

Man merke: Afrika ist nicht nur der finstere Erdteil der Kriege, der Seuchen und der Gewaltherrscher, sondern es gibt dort auch Menschen wie Chinma George.

Wer mehr darüber lesen will, findet den ganzen Artikel im Südwind-Magazin

Karl Wagner

Sonntag, 29. Dezember 2019

Was die Klimakrise bewirken kann - ein See für den Frieden


Ein faszinierendes Projekt soll alte Feinde zu neuen Partnern machen. Der legendäre See Genezareth, fast schon ausgetrocknet, füllt sich für den Frieden. Wie das kam, durfte man in den Salzburger Nachrichten lesen.

Samstag, 21. Dezember 2019

Bravo, tralalobe !




Die NGO tralalobe setzt sich - gemeinsam mit den Sponsoren Almdudler und Radatz für Menschen in Not ein. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Senior*innen, Asylwerbende, Familien in Übergangssituationen oder LGBTIQ finden bei diesem gut organisierten Verein Zuflucht und Hilfe.

Insofern ist es eine aus humanen Gesichtspunkten logische Folge, dass Europe-United diese Symbiose aus Menschlichkeit, Wirtschaft und Politik (was niemals ein Widerspruch sein sollte) auszeichnete.

Europe-United ist eine zivilgesellschaftliche, gemeinnützige Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Wien, und setzt sich für ein friedliches, demokratisches Zusammenleben auf Basis von menschlichem Zusammenhalt ein. Der European Of The Year holt herausragendes zivilgesellschaftliches Europa-Engagement vor den Vorhang. Tralalobe - auch in Biedermannsdorf heimisch - gehört neben Paul Lendvai und Jan Böhmermann dieses Jahr zu den Preisträgern.

Herzliche Gratulation!

Karl Wagner

Donnerstag, 19. Dezember 2019

An Fridays-for-Future - durchbrecht den Kreis!



Wenn ich mir eure Aktionen ansehe, denke ich an meine eigene Jugend zurück. Meine Freunde und ich waren verdammt unzufrieden mit dem, was die Alten vollführten. Vietnamkrieg, Rassendiskriminierung, Nazis, wohin man sah, Unverständnis, Unnachsichtigkeit. Wir ließen uns die Haare wachsen, hörten die Musik der Rolling Stones, Jimmy Hendrix, Janis Joplin, usw. Wir kleideten uns bunt, wir setzten dem Materialismus der Alten die Liebe entgegen. Oder das, was wir damals dafür hielten. Hauptsache, wir unterschieden uns von dem, was wir vorfanden Vieles von dem, was wir damals vertraten wie Gewaltlosigkeit, Toleranz und Gerechtigkeit war richtig. Andererseits fehlte es uns an Verständnis für die Alten. Genau das, was wir ihnen vorwarfen. Wir bekamen das auch zu hören.

Sonntag, 15. Dezember 2019

Der nationale Energie- und Klimaplan


Seit September 2019 liegt der Nationale Energie- und Klimaplan als Grundlage für einen wissenschaftlich fundierten und mit den Pariser Klimazielen in Einklang stehenden Nationalen Energie- und Klimaplan für Österreich (Ref-NEKP) vor.

Der Ref-NEKP wurde auf Initiative des Vertreters der Wissenschaft im Nationalen Klimaschutzkomitee (NKK) Gottfried Kirchengast (Uni Graz, ÖAW) und von Helga Kromp-Kolb (BOKU Wien), Karl Steininger (Uni Graz) und Sigrid Stagl (WU) unter der wissenschaftlichen Koordination von Mathias Kirchner (BOKU Wien) mit wertvoller Mithilfe der Studierenden Christoph Ambach, Julia Grohs, Andrea Gutsohn, Jonas Peisker und Birte Strunk erstellt.

Gemeinsam mit diesen HauptautorInnen haben mehr als siebzig ExpertInnen der Klima- und Transformationsforschung aus dem österreichischen Klimaforschungsnetzwerk CCCA, dem Projekt UniNEtZ der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich, der Kommission Klima und Luftqualität der ÖAW, sowie weiteren Partnerinstitutionen seit April 2019 im Rahmen des Projekts UniNEtZ SDG 13 am Dokument mitgearbeitet.

Auf Seite 5 des Executive Summary ist folgendes zu lesen:

Der Klimawandel bringt nicht nur die Lebensqualität der Menschen in Gefahr, Nicht-Handeln oder weitere Verzögerungen im Klimaschutz können in eine Klimakatastrophe führen, aus der es absehbar keinen Ausweg mehr gibt – das belegen wissenschaftliche Arbeiten. Die Erde könnte aus ihrem bisherigen, einigermaßen stabilen Klimazustand in einen Zustand geraten („Hothouse Earth“), in dem es durch selbstverstärkende Prozesse zu unaufhaltsam weiterer Erwärmung kommt, unabhängig von den Treibhausgasemissionen der Menschen.

Auf der Suche nach Rechtfertigung.

Je deutlicher sich die Klimakrise ankündigt, je nachdrücklicher sich die seriöse relevante Wissenschaft weltweit in den politisch-gesellschaftlichen Diskurs einbringt, je zahlreicher die Anzeichen der Politik werden, sich nun doch aufzuraffen und zu handeln, desto aggressiver und manchmal fast schon panisch werden die Rückzugsgefechte der Verhinderer, Leugner und Lügner.

Armin Falk, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität in Bonn und Direktor des briq-Insituts (Institute on Behavior and Inequality – Institut für Verhalten und Ungleichheit) hat dazu eine Theorie, die mir angesichts eigener Erfahrungen logisch erscheint
.
Maßnahmen gegen die Klimakrise haben immer mit Kooperation zu tun. Denn der Einzelne muss sein Verhalten ändern, den Nutzen hat die Allgemeinheit. 
Klimafreundliches Verhalten ist daher besonders schwer für egoistisch veranlagte Menschen. Fühlen sie sich unter Druck gesetzt, suchen sie nach passenden Geschichten, um ihre egoistische Handlungsweise zu rechtfertigen. Vor sich und anderen.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Es ist alles sehr kompliziert



Wieder ein Beispiel, was andere Gemeinden durch Verhandlungen mit Bauträgern und dem Abschluss von Baurechtsverträgen erreichen konnten:

  • Reduktion der Wohnflächen von 54600qm auf 32500qm
  • eine finanzielle Beteiligung seitens der Grundstückseigentümerin an Infrastruktur,
  • die Zusage, Kinderbetreuungsplätze zu errichten,
  • 28 öffentlich nutzbare Kfz-Stellplätze,
  • ein E-Carsharing-Stützpunkt
  • Rechtssicherheit durch den Baurechtsvertrag

Ein Positivbeispiel?

Einerseits ja. Andererseits ist an dem ausgehandelten Kompromiss auch einiges zu kritisieren: Die geplante Wohnfläche ergibt etwa 450 Wohnungen, das heißt etwa 650 zusätzliche Autos im Ort, von denen etwa 500 Autos täglich in der Früh in einem engen Zeitfenster wegfahren und damit zusätzlichen Verkehr produzieren werden. Was heißt das für die bereits angespannte Verkehrs- und Stausituation? Werden den zukünftigen BewohnerInnen Jahreskarten für die Badner Bahn oder andere öffentliche Verkerhsmittel zur Verfügung gestellt, damit sie in vielen Fällen auf die Verwendung des eigen (Zweit-) Auto oder gar aufs Auto selbst verzichten können?

An diesem Fall sieht man zweierlei:

  • Eine Gemeinde hat, wenn sie will, sehr wohl die Möglichkeit, erhebliche Anpassungen eines geplanten Bauvorhabens zu erreichen, die im Interesse ihrer Bevölkerung liegen.
  • Insbesondere die durch eine starke Ausweitung der Bevölkerungsanzahl verursachte Steigerung des Individualverkehrs ist extrem problematisch, deren negative Auswirkungen für Bevölkerung und Umwelt gehörten weitestgehend minimiert.

Welche Lehren ließen sich aus diesem Beispiel für Biedermannsdorf ziehen?

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Die Panikmacher der Klimakrise


Kürzlich durfte ich mich von berufener Seite darüber belehren lassen, dass ich zu den Panikmachern gehöre, wenn ich vor den Folgen der Klimakrise warne. Nun - ich glaube, es ist in dem Fall ganz nützlich, einmal die Quellen meiner Kenntnisse zu veröffentlichen. Also nicht ich - auch nicht die Grünen sind gemeint mit Panikmachern, sondern die nachfolgend Genannten.

Da wäre einmal der das Climate-Change-Center-Austria. Dort wirken folgende Institutionen mit:
Gesundheit Österreich GmbH,
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung,
Medizinische Universität Wien,
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit,
Österreichische Akademie der Wissenschaften,
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung,
Technische Universität Graz,
Universität Augsburg,
Universität für Bodenkultur,
Universität Wien,
University of Nottingham,
Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz,
Wirtschaftsuniversität Wien,
Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital,
World Health Organization
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Dann hätten wir da noch den IPCC (Intergovernmental Paneel on Climat Change). Der IPCC ist eine Organisation der UNO. Gegenwärtig hat er 195 Staaten als Mitglieder. Tausende von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiten ihm zu.

Nicht zu vergessen den Astrophysiker Harald Lesch oder Helga Kromp-Kolb, Em. Univ. Prof. Meteorologin, Klimaforscherin und Wissenschaftlerin des Jahres 2005.

Das also sind jene Lügner und Betrüger, die uns ständig vorjammern, wir würden unsere Zukunft aufs Spiel setzen, wenn wir unser gegenwärtiges Leben so beibehalten, wie es ist.

Dies nur zur Orientierung.

Karl Wagner

Klimaschutzmanifest Biedermannsdorf - Es gibt eine Heimat ...


Biedermannsdorf beschloss am 4.12. mit den Stimmen der ÖVP, SPÖ und Grünen auf unsere Initiative hin ein Klimaschutzmanifest. Ich bin sehr froh über die Übereinstimmung, die ich in den vorangegangenen Arbeitskreisen vorfand.

Anlässlich der Eröffnung der Madrider Klimakonferenz betonte unser Bundespräsident, dass das Jahr 2020 ein Jahr der Entscheidung werden wird. In welche Richtung auch immer, füge ich hinzu. Er sagte auch, wir müssen für unsere Enkel sorgen. Aber so weit in die Zukunft müssen wir gar nicht gehen. Wenn es schlimm wird, werden schon unsere Kinder Probleme haben. Oder sogar - und das passiert bereits - wir selbst. Der Landwirt, dessen Erdäpfelernte dem Drahtwurm zum Opfer fiel, hat das extremer Trockenheit, verbunden mit großer Hitze zu verdanken. Der Waldbesitzer, dem der Borkenkäfer seine Fichten auffrisst, verdankt diese Misere dem gleichen Grund. Ebenso der Hausbesitzer, der sein Hab und Gut in einen Berghang versinken sieht, weil der Permafrostboden auftaut. Sie alle sind österreichische - niederösterreichische - Opfer der Klimakrise.

Van der Bellen erwähnte auch die vielen Verbündeten außerhalb der Politik wie Fridays-for-Future, oder die Katholiken mit ihrem Papst Franziskus. Zweifellos wichtige Verbündete. Neu hinzugekommen ist die Wissenschaft, die sich deutlicher denn je in die Diskussion einschaltet. Ihre Warnungen sind nun beim besten Willen nicht mehr zu überhören.

Freitag, 29. November 2019

Leben am Abgrund?


Konsum muss nun mal sein. Wir müssen essen, brauchen Kleidung und vieles Andere mehr. Andererseits: Jede Art von Konsum schadet Klima und Umwelt. Jedes Produkt verbraucht beschränkte Ressourcen, verursacht in Produktion und Transport CO2-Emissionen, egal ob das T-Shirt in Portugal oder Bangladesch genäht wurde, und belastet bei seiner Entsorgung wahrscheinlich die Umwelt.

Es ist nicht schwer zu verstehen. Unser Lebensstil ist nicht im Einklang mit Mutter Erde. Die Konsequenz ist logisch und einfach: Wir müssten anders leben. Auch das wäre nicht schwer, wenn es nicht mächtige Gewohnheiten und vermeintliche Sachzwänge gäbe. Fehlt uns die Fantasie, uns Neues, ein nachhaltiges Leben vorstellen zu können?

Manches ginge leicht: Brauchen wir Zwiebel aus China, Äpfel aus Chile, Wein aus Südafrika? Müssen wir bis zu 50% unserer Lebensmittel wegschmeissen? Dann wird’s schon schwieriger: Brauchen wir alles, was wir uns vermeintlich supergünstig am Black Friday oder bei anderen Gelegenheiten krallen können? Wie nötig, die Not wendend, be-nötig-en wir überhaupt vieles von dem, was wir zu brauchen glauben - oder geglaubt haben? Die acht reichsten Menschen auf der Erde besitzen so viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der gesamten Erdbevölkerung. Sind sie deshalb fünfhundert Millionen mal glücklicher als diese ärmere Hälfte? Unterliegen wir unserem durch die Evolution angezüchteten Jagd- und Sammlertrieb? Was ist unsere vermeintliche Vernunft wert, wenn wir nicht in der Lage sind, aus erkannten Fakten die richtigen Schlüsse zu ziehen? Was ist unser angeblich freier Wille wert, wenn wir es nicht schaffen, diese Schlüsse dann auch in Taten umzusetzen? Und wären wir es unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln nicht schuldig, ihnen eine Welt zu hinterlassen, in der sie zumindest gleich gut leben können werden wie wir selbst?

Was heißt: Ein gutes Leben? Ein gutes Leben für alle? Und wer sind „alle“?

Die Diskussion sei eröffnet. Ihre Meinung ist interessant. Lassen Sie von sich hören! Bitte um zahlreiche Kommentare!


Montag, 11. November 2019

Gemeinderatswahl 26. Jänner 2020

Die Gemeinderatswahlen in NÖ finden am 26. Jänner 2020 statt.

Hier einige wichtige Informationen dazu:

Wer ist in Biedermannsdorf wahlberechtigt?

  • Österreichische Staatsbürger*innen, die in Biedermannsdorf mit Haupt- oder Nebenwohnsitz gemeldet sind,
  • Staatsbürger*innen anderer EU Staaten, die in Biedermannsdorf mit Haupt- oder Nebenwohnsitz gemeldet sind,
  • vom Wahlrecht nicht ausgeschlossen sind und
  • bis zum Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben.

ACHTUNG: Der Stichtag für die Aufnahme ins Wähler*innenverzeichnis war der 21. Oktober 2019. Sollten Sie sich erst nach diesem Stichtag in Biedermannsdorf angemeldet haben, sind Sie noch nicht in Biedermannsdorf wahlberechtigt.
Um sicher zu gehen, dass Sie in Biedermannsdorf wahlberechtigt sind, haben Sie die Möglichkeit von Montag, 11. November bis Montag, 18. November 2019 am Gemeindeamt Einsicht ins Wähler*innenverzeichnis zu nehmen.

Wahllokal Biedermannsdorf - Sprengel und Öffnungszeiten

Biedermannsdorf ist in drei Sprengel unterteilt. Die Wahllokale befinden sich in den Clubräumen der Jubiläumshalle sowie im Hort der Volksschule (Eingang neben der Jubiläumshalle). Einige Wochen vor der Wahl erhalten Sie eine Wahlinformation zugeschickt, auf welcher ersichtlich ist, zu welchem Sprengel ihre Straße gehört. Außerdem sind neben den Eingängen zu den Wahllokalen Listen mit den Straßennamen der jeweiligen Sprengel ausgehängt.

Die Wahllokale in Biedermannsdorf werden am 26. Jänner 2020 von 7:00 bis 16:00 geöffnet sein.

In mehreren Gemeinden wahlberechtigt

Österreichische und EU Staatbürger*innen sind lt. § 17 NÖ Gemeindewahlordnung in  NÖ Gemeinden wahlberechtigt, in denen sie einen ordentlichen Wohnsitz (Haupt- oder Nebenwohnsitz) angemeldet haben. Daraus folgt, dass Personen, die in NÖ Gemeinden sowohl Haupt- wie auch Nebenwohnsitz haben, auch in mehreren NÖ Gemeinden wahlberechtigt sind.

Montag, 4. November 2019

Der Nationale Energie- und Klimaplan


Der überarbeitete „Nationale Energie- und Klimaplan“ (NEKP) Österreichs, der Ende dieses Jahres der Europäischen Kommission übermittelt werden muss, liegt seit heute zur Begutachtung auf. Er enthält nach wie vor viel Papier, aber wenig Konkretes und teilweise nach wie vor Kontraproduktives.

Auf Seite 15 wird zum Beispiel für den Verkehr eine „Erhöhung des Anteil von
erneuerbarer Energie im Verkehr im Jahr 2030 auf mindestens 14% durch den Einsatz von
Biokraftstoffen und der Steigerung des E-Mobilitätsanteils“ angepeilt. Dafür sollen „Kontraproduktive Anreize und Subventionen“ identifiziert werden – als ob diese nicht schon längst feststünden – und danach stufenweise, also möglichst langsam und schonend für die davon möglicherweise Betroffenen, abgebaut werden.  Biokraftstoffe im PKW- und LKW- Verkehr bringen überhaupt keine Entlastung bei Luftschadstoffen und Lärm, schaffen dafür aber durch den erforderlichen Intensivanbau geeigneter Pflanzen neue Probleme.

Eine „effiziente Güterverkehrslogistik sowie die Stärkung des schienengebundenen öffentlichen Verkehrs“ wird sogar als ein „Leuchtturmprojekt“ bezeichnet. Die Güterverkehrslogistik soll allerdings nur durch Förderungen verbessert werden, Maßnahmen, die auf eine grundsätzliche Reduktion des Transportaufwands hinauslaufen, sind nicht zu finden. Und für die explizit genannte „Verlagerung von der Straße auf die Schiene“ sind die geplante Waldviertelautobahn und Stilllegungen und teilweiser Abbau von existierenden Nebenbahnen nicht gerade leuchtende Beispiele.

Grundsätzlich wird  im NEKP die „starken Diversifizierung der Zuständigkeiten in
Angelegenheiten der Klimapolitik“ in Österreich erwähnt. Diese äußert sich auch in der Zusammensetzung des „Nationalen Klimaschutzkomitees“, in dem „neben den zuständigkeitsrelevanten Bundesministerien u.a. die neun Bundesländer, die Sozialpartner, die im Nationalrat (Parlament) vertretenen politischen Parteien, sowie Interessensgruppierungen der Wirtschaft und Umwelt-NGOs vertreten sind“. Dass dieser Zuständigkeitsdschungel allerdings ein Mitgrund für Österreichs vergleichsweise schlechtes Abschneiden bei der Reduktion von Treibhausgasen sein könnte und daher auch an diesen Strukturen grundsätzliche Änderungen anzudenken und umzusetzen wären, ist aus dem NEKP nicht ersichtlich.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Das blieb im Getöse des Nationalrats- Wahlkampfs praktisch unbemerkt:

kleines Kind, das sich die Augen zuhält


Am 26. September 2019 haben ÖVP, SPÖ, NEOS und JETZT im Nationalrat einen gemeinsamen Entschließungsantrag eingebracht, in dem die Bundesregierung aufgefordert wurde, den Klimanotstand (Climate Emergency) auszurufen, der „Eindämmung der Klima- und Umweltkrise höchste Priorität einzuräumen“, daher rasch wirksame Maßnahmen umzusetzen und den „Nationalen  Energie- und Klimaplan“ entsprechend nachzubessern. Dieser Antrag wurde von allen im Nationalrat vertretenen Parteien mit Ausnahme der FPÖ angenommen. Schon am 4.7. 2019  ist ein gleichlautender Antrag im Bundesrat einstimmig angenommen worden.

Diese Erklärungen wurden vor der Nationalratswahl veröffentlicht. Damit haben diese vier Parteien, insbesondere aber die ÖVP, der Bevölkerung und ihren Wählern mitgeteilt, dass sie, den wissenschaftlichen Erkenntnissen folgend, auf Klimaschutz als höchste Priorität umgeschwenkt sind.

Da die ÖVP bei der Regierungsbildung die Hauptverantwortung trägt, kann sie sich dieser  eingegangenen Verpflichtung bei den laufenden Sondierungs- und allenfalls kommenden Koalitionsverhandlungen und insbesondere bei der Auswahl von Koalitionspartnern kaum entziehen. Eine Verwässerung des eigenen Antrags bei kommenden Parlamentsabstimmungen, ein Abweichen einer zukünftigen ÖVP-geführten Regierung von dieser klaren Linie wäre für sie kaum zu argumentieren. Praktisch denkunmöglich sollte für die ÖVP eine Koalition mit jener Partei sein, die sich als einzige im Nationalrat gegen diesen Antrag gestellt hat.

Die Grünen als erklärte „Klimaschutzpartei“ können nun den Text des vom Parlament unterzeichneten „Klimanotstandes“ nutzen, um ihre Standpunkte in den laufenden Verhandlungen wirksam einzubringen. Die zur Abwendung der Klimakatastrophe erforderlichen politischen und wirtschaftlichen Umsteuerungen könnten von ihnen dominiert werden.

Es wird interessant sein, zu sehen, inwieweit die ÖVP bei den Regierungsverhandlungen bereit ist, im Interesse der von ihr selbst eingegangenen Verpflichtungen von ihrer bisherigen, von Industrie und Finanzsystemen dominierten Politik abzurücken. Es liegt an einschlägigen NGOs, der  Zivilgesellschaft, im speziellen auch an Türkis-Wählern, die ÖVP immer wieder an ihre Klimanotstandserklärung und ihr damit gegebenes Wahlversprechen zu erinnern.

Weitere Details

Samstag, 26. Oktober 2019

Umweltmusterland Österreich?


Umweltmusterland Österreich?
Davon sind wir leider weit entfernt. Während in der gesamten EU der verkehrsbedingte Ausstoß von CO2 zwischen 1990 und 2016 „nur“ um 36% gestiegen und in Schweden sogar um 5% zurückgegangen ist, hält Österreich bei einer stolzen Zunahme von 74%.

Selbstbeweihräucherung und fromme Lügen helfen nicht gegen die Klimakatastrophe. So hat Schweden schon 1991 eine CO2-Steuer eingeführt, deren Steuersatz Jahr für Jahr stieg und jetzt bei einem EU-Rekordwert von 110 Euro pro Tonne CO2 liegt. Und weder hat die schwedische Bevölkerung rebelliert noch liegt die schwedische Wirtschaft am Boden, sie ist sogar um 78% gewachsen. Die CO2-Steuer wurde dort durch etliche kluge Maßnahmen und vor allem durch eine umfassende Reform des Steuersystems ergänzt, wodurch negative soziale Auswirkungen praktisch vermieden wurden.

Grüne Vorschläge zu einer ökologischen Steuerreform sind also nicht nur möglich, sondern auch höchst wirksam.
Hier geht´s zu Details!

Freitag, 25. Oktober 2019

Jeder soll bei sich selbst anfangen?


Alle, die sich für Klima- und Umweltschutz einsetzen, haben diesen Satz sicher schon bis zum Überdruss gehört oder gelesen: „Jeder soll bei sich selbst anfangen.“
Also folgendes: Ich habe schon bei mir angefangen. Was genau, verrate ich nicht, weil das niemandem etwas angeht. Denn darauf kommt es nicht an.

Selbst wenn ich der größte Umweltsünder auf Erden wäre, hätte ich Recht, wenn ich von der Politik forderte, endlich zu handeln.

Dienstag, 22. Oktober 2019

Wohnbau & Spielplatz Wienerstraße - Aus dem Gemeinderat am 17. Oktober 2019

Bereits in der letzten Sitzung am 5. September wurde trotz heftigen Protestes der Opposition ein Grundsatzbeschluss gefasst, nach dem die Gemeinde der Genossenschaft HEIM ein Grundstück über 410qm quasi ohne Gegenleistung überlassen möchte.

Gelb: Grundstück der Gemeinde / rot: von der Genossenschaft angedachten Stelle für den Spielplatz

Der vorliegende Antrag am 17. Oktober 2019 ergab nichts Neues: Das Grundstück soll verschenkt werden, die "Gegenleistung" wäre angeblich, dass der ohnehin zu errichtende Spielplatz öffentlich zugänglich gemacht werden könne. Haftung und Instandhaltung würden in die Pflichten der Gemeinde fallen.
In den oberen Krautgärten gibt es einen ähnlichen Deal, allerdings ohne Grundstücksüberlassung: Die Eigentümerin macht den Spielplatz öffentlich zugänglich, dafür ist die Gemeinde für die Instandhaltung zuständig.

GR Simone Jagl erklärte in der Sitzung nochmal die Unlogik der geplanten Vorgehensweise und argumentierte: "Wenn, dann käme nur ein Grundstückstausch in Frage. Die Gemeinde stellt den für den Bauträger gut zu verwertenden Grünstreifen zur Verfügung, und dafür geht das für den Spielplatz geplante Grundstück gänzlich an die Gemeinde über. Die Genossenschaft kann anstelle eines eigenen Spielplatzes eine Abschlagszahlung leisten, womit die Gemeinde wiederum ihren Spielplatz errichten wird."

Der Baureferent der VP schlug sodann vor, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen und die gegebenen Möglichkeiten im Bauausschuss zu besprechen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt... Auf jeden Fall setzen wir uns hier auch weiterhin für eine g´scheite Planung und Transparenz ein.

Freitag, 18. Oktober 2019

Gemeinsamer Klimaschutzantrag vertagt!

Gemeinsamer Antrag von ÖVP, SPÖ und Grünen

Bereits in der Gemeinderatssitzung am 5. September haben sowohl die Grünen als auch ÖVP und SPÖ Anträge für ein Klimaschutzmanifest eingebracht. Darauf hin wurde beschlossen, in der e5 Arbeitsgruppe einen gemeinsamen Antrag auszuarbeiten. Diese e5- Arbeitsgruppe hat bereits am 4. Oktober zum ersten Mal getagt. Seitens der Gemeinde haben Vizebürgermeister Spazierer, GGR Markus Mayer, GGR Simone Jagl, UGR Karl Wagner und Wolfgang Steindl sowie zwei GemeindebewohnerInnen teilgenommen.

Bei diesem Treffen wurde besprochen, wie die beiden Entwürfe zu „Ausrufung des Klimanotstands“ und „Beschluss eines Klimaschutzmanifests“ zu einem gemeinsamen Text zusammengefasst werden können. Das Gespräch verlief sehr konstruktiv, im Anschluss daran wurde von den Mitarbeitern des Arbeitskreises gemeinsam ein  Antragtext formuliert, der dem Gemeinderat am 17. Oktober zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. Überraschenderweise wurde dieser Punkt aber im Gemeinderat von der Tagesordnung abgesetzt und beschlossen, die e5- Arbeitsgruppe solle weitere Maßnahmen in Bezug auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz erarbeiten.

Umweltgemeinderat Karl Wagner ist weiterhin bestrebt, bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 5. Dezember einen entsprechenden Beschluss zu erreichen. Erfreulicherweise wird sich auch unser ehemaliger Bürgermeister Willi Synek in den Prozess einbringen und an den folgenden Treffen teilnehmen. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sind noch willkommen und können sich bei UGR Karl Wagner melden.

Siehe dazu auch hier.

Mittwoch, 25. September 2019

Das Mercosur-Abkommen und wir

Vizebürgermeister Gerhard Wannemacher (links) eröffnet die Diskussionsveranstaltung
über das geplante Mercosur- Abkommen mit Michel Reimon.

Der derzeit vorliegende Entwurf des Mercosur- Abkommens spricht dafür, das Abkommen abzulehnen. Eine sehr schmale Schicht superreicher Landbarone in Südamerika, die europäische Auto- und Chemieindustrie und die Transportwirtschaft wären die großen Gewinner, bezahlen würden die Landwirte in der EU, die Natur in Südamerika und weltweit sowie die Konsumenten durch Nahrungsmittel verminderter Qualität.

Michel Reimon, Abgeordneter der österreichischen Grünen im EU-Parlament der vorigen Legislaturperiode, hat sich in dieser Zeit intensiv mit den verschiedenen Freihandelsverträgen, die die EU verhandelt hat, befasst (TTIP, CETA). Am 23. September hat er auf Einladung der Grünen in Mödling über das Mercosur-Abkommen vorgetragen und sich einer Publikumsdiskussion gestellt. Die wesentlichen Erkenntnisse daraus in Frage-Antwortform:

Frage: Was ist das Mercosur-Abkommen?
Antwort: Das Mercosur-Abkommen soll ein Freihandelsvertrag zwischen der EU und einem Zusammenschluss mehrerer südamerikanischer Staaten werden, in denen auf einer Fläche von 72% der Gesamtfläche Südamerikas etwa 260 Millionen Menschen leben und die zusammen einen Binnenmarkt mit einem Bruttoinlandsprodukt von etwa 1 Billion Dollar darstellen. Der Wert der Exporte beträgt derzeit etwa 200 Milliarden Doller, importiert werden etwa 130 Milliarden Doller jährlich.

Frage: Ist das Abkommen schon im Detail ausverhandelt?
Antwort: Nein. Derzeit liegt eine relativ kurze Zusammenfassung der bisherigen Vereinbarungen  für die Entscheidungsträger in der Politik vor.

Frage: Was ist der Inhalt des geplanten Abkommens?
Antwort: Im Gegensatz zu TTIP und CETA kann man das hier relativ einfach beschreiben. Es enthält keine Investitionsschutzabkommen oder -schiedsgerichte. Für etwa 95% aller Waren sollen

"Bist leicht jetzt a bei de Grünan?"




Bist leicht jetzt a bei de Grünan?

Die Vorzeichen einer neuen Zeit mehren sich. Die Grünen sind in Biedermannsdorf. Zwar schon im fünften Jahr, aber sie scheinen doch noch von einigen als Aliens wahrgenommen zu werden. Das zeigten große Augen und Bemerkungen, als einige von uns sogar beim VP-Oktoberfest erschienen und sich dort bestens unterhielten.

Da kommen Grüne dazu? Naja den grünen Heiligenschein sieht man uns ja schon von weitem an. Glaubt man. Und dann trinken die tatsächlich Bier. Und nicht zu knapp. Ich jedenfalls.

Tja, liebe Regierende, die seligen Zeiten der schwarz/roten – pardon – der türkis/roten Zeiten scheinen wohl vorbei zu sein. Aber keine Angst, wir beißen nicht, ganz im Gegenteil. Wer uns kennt, weiß, dass er von uns nichts zu fürchten hat. Einige haben das schon lange erkannt und gesellen sich zu uns. Die lassen sich dann sogar solche Gewissensfragen stellen wie:

„bist leicht jetzt a bei de Grünan?“

Ich bin nicht sicher, inwieweit da eine Drohung drinnen steckt oder ob das einfach nur dahin geredet ist. Jedenfalls scheint diese Frage ein probates Mittel zu sein, um manche davon abzuhalten, mit uns in Kontakt zu treten.

Aber keine Sorge, liebe Besorgte. Die Kontakte kommen trotzdem. Und eines Tages werden die Grünen auch für euch Tieftürkisen zum täglichen Leben gehören. Und ihr werdet merken: Hurra, wir leben noch, und auch noch gut!

Wir werden immer dort zu finden sein, wo wir uns am wohlsten fühlen: In der Mitte der Bevölkerung. Und wir werden uns auch weiterhin nicht an den Rand drängen lassen. Offensichtlich sind wir doch ganz anders, als uns der politische Mitbewerb gerne hinstellen würde.

Karl Wagner

Donnerstag, 19. September 2019

Grüner Ausflug 2019

Unser erster „Grüner Ausflug am 15. September war ein voller Erfolg.

Nach einer nicht ganz einstündigen Fahrt kamen wir beim Gut Gasteil in Prigglitz an. Leider war der Bus höher als die Bäume bei der Parkplatzeinfahrt, so dass der Fahrer einen geeigneten Platz zum Aussteigen suchen musste. Nachdem wir uns im Gut Gasteil ein wenig umgesehen hatten, begann die Wanderung zur Pottschacher Hütte, wo schon drei Tische für uns reserviert waren.



Durch das schöne Wetter waren wir nicht die einzigen, die was zu Essen wollten, und die kleine Küche der Hütte arbeitete am Anschlag.

Nach dem Abstieg zersplitterten wir in mehrere Gruppen, die voneinander unabhängig die „Kunst in der Landschaft“ erkundeten. Schließlich landeten alle wieder im Gut Gasteil, wo es noch viel Kunst, Getränke und Kuchen zu konsumieren gab. 

 Bei der Heimfahrt kamen wir auf der A2 in einen Stau, den wir durch Ausweichen auf die Bundesstraße umfahren wollten. Die Idee hatten andere auch, und so steckten wir weiterhin in der Blechlawine, bis wir schließlich doch gut in Biedermannsdorf ankamen.






Da es für alle ein wirklich netter Tag gewesen ist, spukt schon der Plan in unseren Köpfen herum, auch nächstes Jahr wieder einen Ausflug zu organisieren.

Hier geht´s noch zu einer Fotogalerie.

Freitag, 13. September 2019

Info-Abend in Biedermannsdorf - "abweichende" Kommentare unerwünscht


In den letzten Tagen wurden in Biedermannsdorf wiederholt Blumenkisten zertrümmert. Am Morgen fand man Scherben, Erde und Blumen am Gehsteig verstreut. Werbeplakate der FPÖ und der ÖVP wurden heruntergerissen. In Maria-Enzersdorf wurden die Plakatständer der Grünen zertrümmert.

Eine neue Zeit, die wir uns nicht wünschen können.
Was ist das? Der Beginn einer neuen Zeit? Oder hat diese Zeit in unseren eigenen Gehirnen längst begonnen und sind das nur die Konsequenzen nach außen? Sieht und hört man die Art des Umgangs miteinander, ist man geneigt, letzteres zu glauben. Das, was sich Politiker (ich verzichte hier absichtlich aufs Gendern) gegenseitig über die Medien ausrichten und so, wie sich viele in den sozialen Medien verhalten, lässt mich an den Satz "gute Gedanken, gute Worte, gute Taten" denken. Nur eben verkehrt herum.

Es beginnt immer mit verbaler Gewalt. 
Einige wenige Biedermannsdorfer Mini-Hooligans haben das offenbar noch nicht begriffen. So erfahren am 11.9. beim Info-Abend. Kritische Bemerkungen wurden mit Gejohle unterbrochen und mit Zwischenrufen gestört. Dieser Umgang mit "abweichenden" Kommentaren hielt andere Kritikerinnen und Kritiker von weiteren Wortmeldungen ab. Die Wortmeldung von Gemeinderätin Simone Jagl wurde mit respektlosen Zwischenrufen gestört. Die Vortragenden haben dann gänzlich darauf verzichtet, auf sie einzugehen.

Und die Bürgermeisterin versteckt sich im Hintergrund.
Und die Bürgermeisterin? Sie hat diese Stimmung nicht etwa unterbunden, sondern verschwand einfach im Hintergrund. Eine Bürgermeisterin, die sich versteckt, einen externen Fachvortragenden auch durchaus sie selbst betreffende Fragen beantworten lässt und nur dann und wann aus der Versenkung auftaucht? Wo so ein Abend doch ihr Abend sein sollte? Was ist da los? Ist das immer schon so gewesen? Oder erst, seit die Grünen die Beschaulichkeit stören und einigen ihre Masken der Biederkeit verlieren lassen?

Liebe Biedermannsdorferinnen und Biedermannsdorfer, lassen Sie mich unseren Bundespräsidenten zitieren:
"So sind wir nicht"

Und so ist auch unsere Bürgermeisterin nicht. Warum sie sich so verhalten hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Wie schon erwähnt. Es waren einige Wenige. Meine eigenen Erfahrungen mit Menschen sind ganz andere. Ich habe ja schon einige Jährchen auf dieser Welt verbracht und in dieser langen Zeit mehrheitlich gute, rechtschaffene, ehrliche Menschen kennengelernt. Übrigens auch in unserem Gemeinderat. An diese - also an die meisten - geht mein Aufruf.

Engagiert euch!
Wir werden in der nächsten Zeit nach Maßgabe unserer Möglichkeiten Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen ergreifen müssen. Ich rechne mit Ihrer Mithilfe und ihrem Engagement. Ganz unabhängig von Ihrer politischen Wegrichtung.

Ich bin nämlich der Meinung, dass sich die Biedermannsdorfer Intelligenz keineswegs in unserem Gemeinderat erschöpft.

Karl Wagner

Die Würgefeige und wir

Würgefeige im botanischen Garten von Puerto de la Cruz (Teneriffa)
"Die Samen von Würgefeigen werden von Vögeln gefressen und passieren unbeschädigt den Verdauungstrakt. Wenn sie im Kot der Vögel auf den Ast eines Baumes ausgeschieden werden und dort dank der mistelähnlich schleimigen Samenhülle kleben bleiben, keimen die Samen auf dem Ast. Die Feigenpflanzen wachsen direkt dort. Doch deren Luftwurzeln wachsen zum Boden hinab. Erreichen die Wurzeln den Boden, beginnen die Feigen ein schnelleres Wachstum und bilden von nun an viel mehr Luftwurzeln. Sie umschließen allmählich ihren Trag- oder Wirtsbaum, der schließlich abstirbt." (Wikipedia)

„Im Jahr 1500 lebten 500 Millionen Menschen auf unserem Planeten. Heute sind es 7 Milliarden. Im Jahr 1500 wurden auf der ganzen Welt Waren und Dienstleistungen im Wert von 250 Milliarden Dollar produziert. Heute sind es knapp 60 Billionen Dollar. Im Jahr 1500 verbrauchte die Menschheit pro Tag 13 Billionen Kalorien Energie. Heute verbrauchen wir pro Tag 1500 Billionen Kalorien. 14 mal so viel Menschen produzieren 240 mal so viel und verbrauchen dabei 115 mal so viel Energie.“
Yuval Noah Harari in „Eine kurze Geschichte der Menschheit“

Die Würgefeige bringt  durch ihr Wachstum ihren Wirtsbaum, der ihr Wachstum erst ermöglicht hat, schließlich um.

Die Menschheit ist dabei, die Biosphäre der Erde, die unsere Existenz erst ermöglicht hat, so umzuformen, dass unsere Lebensgrundlage zerstört wird.

Die Würgefeige macht es geschickter als wir: Auch wenn ihr Wirtsbaum abgestorben ist, lebt die Feige weiter.

Sonntag, 8. September 2019

Koalition verzögert Klimamanifest

Wie angekündigt, haben wir in der Gemeinderatssitzung am 5. September 2019 ein Klimamanifest zur Beschlussfassung als Dringlichkeitsantrag eingebracht. Das von uns sorgfältig ausgearbeitete Manifest umfasst einerseits das grundsätzliche Bekenntnis der Gemeinde zur Wichtigkeit klimarelevanter Maßnahmen im Einflussbereich der Gemeinde. Andererseits sind konkrete Vorgehensweisen zur Umsetzung enthalten. 

Wir haben dies auch hier im Blog vorab angekündigt.

Antrag Klimanotstand SPÖVP -
hastig zusammengetragen und
somit nicht beschließbar
Um den anderen Fraktionen die Vorbereitung auf unseren Antrag zu ermöglichen, haben wir diesen einige Tage vor der Sitzung per Mail an alle Gemeinderät*innen verschickt. Überraschenderweise haben zu Beginn der Sitzung ÖVP und SPÖ gemeinsam ebenfalls einen Dringlichkeitsantrag zum Thema Klimaschutz eingebracht. Ob die Vorankündigung unseres Manifests der Anlass dazu war, überlassen wir Ihrer Einschätzung. Offensichtlich wurde der Antrag von den beiden Fraktionsparteien hastig zusammengetragen, was an einigen formalen Fehlern und Ungenauigkeiten zu erkennen ist.
Beispielsweise ist im Antrag an mehreren Stellen von „unserer Stadt“ statt von der Gemeinde Biedermannsdorf die Rede.

Dennoch sehen wir den Antrag als ein Bekenntnis der beiden Regierungsparteien, die Dringlichkeit von Klimaschutz auf kommunaler Ebene zu erkennen. Befremdlich fanden wir dafür den Einwand von GR Markus Mayer (VP), dass wir mit einer Bodenversiegelungsabgabe Häuslbauer belasten würden. Befremdlich nämlich angesichts der Tatsache, dass wir überhaupt gar keine Wahl haben und unsere Kinder und Enkelkinder den Preis für unsere Verfehlungen überhaupt nicht mehr bezahlen werden können.

Die Forderung für einen gefällten Baum drei weitere zu planen hält ein Vertreter der VP ebenfalls für „nicht durchführbar“. Kurz zuvor hat die VP übrigens beschlossen, 400qm Gemeindegrund mit alten Bäumen an einen Bauträger zu verschenken, der diese Bäume wohl fällen und als Baugrund verwerten wird.

Um zu vermeiden, dass dieses wichtige Thema aus parteitaktischen Gründen niedergestimmt wird, haben wir uns während der Sitzung dazu entschlossen, vorerst auf die Abstimmung unseres Antrags zu verzichten und in der e5 Arbeitsgruppe einen mehrheitsfähigen Antrag auszuarbeiten. Die Arbeitsgruppe wird den gemeinsamen Antrag dem Gemeinderat für die kommende Sitzung am 17. Oktober 2019 zur Beschlussfassung vorschlagen.

Freitag, 6. September 2019

(K)ein Herz für Kinder - Aus dem Gemeinderat am 5.9.2019

Der gelb markierte Bereich zeigt etwa die 410qm, die jetzt von der
Gemeinde an den Bauträger abgetreten (verschenkt) wurden.

In der Gemeinderatssitzung vom 5. September 2019 hat die selbsternannte "Familienpartei" ÖVP gemeinsam mit der SPÖ beschlossen, ein Grundstück von 410qm an die HEIM Genossenschaft abzutreten (schenken!). Das ist auch deshalb besonders schade, weil sich auf diesem Grund viele alte Bäume befinden, die in den von uns vorgeschlagenen Kinderspielplatz integriert hätten werden können und nun gefällt werden sollen. Im Gegenzug würde der von der Genossenschaft lt. NÖ Bauordnung zu errichtende Spielplatz in der Größenordnung von ca. 390qm und 4 Kleinkindspielgeräten öffentlich zugänglich gemacht werden. 

Blick auf den Baumbestand, von der
Josef Ressel Straße aus gesehen
Warum dieser "Deal" kein Deal ist, und die Gemeinde sich hier entweder über den Tisch ziehen ließ oder absichtlich dem Bauträger einen Vorteil zum Nachteil der Bevölkerung geschafft hat?
1. Der Bauträger hätte ohnehin einen Spielplatz in der Größenordnung von 390qm erstellen müssen. Inklusive Anschaffungskosten, Wartung und Haftungen. Alternativ wäre eine hohe Abschlagszahlung an die Gemeinde fällig gewesen.

2. Die Überlassung des Grundstückes wertet das gesamte Projekt für den Bauträger auf und bringt ihm finanzielle Vorteile in der Vermietung und im Verkauf der geplanten Reihenhäuser. Wir forderten einen Grundstückstausch, damit sowohl der Bauträger als auch die Gemeinde ihre Flächen für Wohneinheiten und öffentlicher Grünraum optimieren können.
Das wäre ein echter Deal gewesen.

3. Die Gemeinderegierung hat folgenden Antrag von uns niedergestimmt:
"Die Gemeinde tritt nochmal mit der Genossenschaft HEIM in Verbindung, mit dem Ziel dass die Genossenschaft die laut Spielplatzverordnung vorgeschriebenen Fläche zur Verfügung stellt und die Gemeinde gemeinsam mit der von ihr zur verfügung gestellten 410qm einen Spielplatz von 800qm errichtet.“

Kein dringender Wohnbedarf für Familien?

In der naheliegenden Weghubersiedlung gibt es keinen Spielplatz. Trotzdem wurde argumentiert, dass den Spielplatz ohnehin nicht viele Kinder nutzen werden, weil die geplanten Wohnungen nur zum Teil für Familien geeignet sein werden, und ein Teil Startwohnungen entstehen sollen. Seit bekannt ist dass es die Möglichkeit gibt dort Wohnungen zu errichten, weisen wir darauf hin, dass es in Biedermannsdorf dringenden Bedarf an Wohnungen für Familien gibt. In bereits bestehenden Startwohnungen der Gemeinde sind bereits Jungfamilien dringend auf der Suche nach größeren Wohnungen. Die logische Konsequenz aus dem Neubau von ausschließlich familientauglichen Wohnungen ist, dass die bestehenden Startwohnungen wieder frei werden. Daher ist es inakzeptabel, dass es in Biedermannsdorf keine geförderten Wohnungen über 100qm gibt. Unter "Jungfamilienwohnungen" versteht die SPÖVP eine Größe von 75qm

Uns ist es ein Rätsel warum die Gemeinderegierung sich immer wieder auf Vereinbarungen einlässt, welche ganz offensichtlich zum Nachteil für die Biedermannsdorfer Bevölkerung sind.
Laut und emotional wurde es, als GR Anne-Marie Kern auf die verwandtschaftliche Verbindung der Bürgermeisterin zum Bauträger hingewiesen hat. Weswegen der Appell von GR Kern, diese Verbindung für eine gute Verhandlungsbasis zu nutzen, nahezu unterging.

Bereits letzte Woche haben wir über unsere teilweise trostlosen, wenig einladenden Spielplätze berichtet und unsere Vision vom Erlebnisraum vorgestellt. Lesen Sie weiter unter "Vom Spielplatz zum Erlebnisraum"

Mittwoch, 4. September 2019

Vom Spielplatz zum Erlebnisraum

Der "Spielplatz" in der Hubhandlgasse: Wenig Geräte,
wenig Pflege, viel Unkraut, nur eine Bank, null Schatten.
Für Kinder, Eltern und Oma´s unattraktiv

Minimalausstattung, keine Sitz- und
Kommunikationsmöglichkeiten für Begleitpersonen
Biedermannsdorf vergrößert sich –Siedlungen entstehen, die Bevölkerung wächst, die Anzahl der Kinder steigt ebenfalls. Die älteren Spielplätze in Klosterstraße und Perlasgasse werden von der Bevölkerung (trotz Verbesserungspotential) gerne genutzt. Jene in den neuen Siedlungen sind verwaist.









Begrünte Sandkiste
Woran liegt’s? Finden wir die Antwort in Lage, Größe und Angebot auf den zur Verfügung gestellten Flächen? Sind Kinder und Eltern begeistert vom Angebot “Rutsche, Schaukel, Sandkiste – ein Zaun drumherum”? Müssen wir uns auf den Begriff Spielplatz versteifen, oder sollten wir weiterdenken?

UNSERE VISION: GENERATIONEN-PARKS MIT MEHRWERT - ECHTE ERLEBNISRÄUME.

Ausreichend groß, gut strukturiert, neben
Spielgeräten auch ausreichend Sitzmöglichkeiten
und Tische für Mamas und Omas, viel Schatten:
Attraktiv für Jung und Alt!
Wir haben uns umgesehen, umgehört und auf der Kommunalmesse in Graz über Möglichkeiten informiert. Viele gute Ideen kommen auch direkt aus der Bevölkerung. Einige der gesammelten Ideen:

  • Wasserstellen und Toiletten sind eine Selbstverständlichkeit
  • liebevolle Freiraumgestaltung mit Hügeln, Stauden und Bäumen
  • Sitzgelegenheiten im Schatten schaffen einen Ort der Erholung
  • Geräte die Gleichgewicht, Geschick und Kraft fördern sorgen für ein generationenübergreifendes Bewegungsparadie

Im Zuge des neuen Wohnbauprojektes in der Ressel-Straße hätte die Gemeinde die Möglichkeit, es besser zu machen. Wir setzen uns für die BewohnerInnen Biedermannsdorfs ein, hier einen Park zu schaffen, der zum Ort der Begegnung für Jung und Alt wird.

Montag, 2. September 2019

Biedermannsdorfer Klimaschutzmanifest



Die Ereignisse rund um das Klima in aller Welt nehmen an Dramatik in alarmierender Schnelligkeit zu. Es gibt bereits mehr Hitze- als Verkehrstote. Während jedes Jahr Menschen in Österreich durch Überflutungen, Muren und Stürme ihr Hab und Gut verlieren, brennt der Amazonas-Regenwald lichterloh. Alle – wirklich alle – sind in dieser Situation gefordert, ihren Beitrag zu leisten, um die gegenwärtige Klimakrise zu stabilisieren und damit das Überleben derer, die nach uns kommen, zu sichern.

Die Grünen Biedermannsdorf tragen dem Rechnung und werden bei der kommenden Gemeinderatssitzung am 5. September 2019 einen Dringlichkeitsantrag einbringen, Biedermannsdorf möge, wie bereits zahlreiche Städte und andere Gemeinden in Österreich, ein Klimaschutzmanifest beschließen.

Damit soll sich die Gemeinde verpflichten, bei allen Beschlüssen von Gemeindeorganen deren Klimarelevanz zu berücksichtigen und anzuführen, Maßnahmen mit positiver Auswirkung auf die
Treibhausgasbilanz prioritär zu behandeln, laufend Maßnahmen zu erarbeiten und zu beschließen, welche den lokalen Ausstoß von Treibhausgasen nachweislich verringern können und ab 2020 im Gemeindebudget einen eigenen Budgetposten vorzusehen, mit dem Biedermannsdorf klimafit und enkeltauglich weiterentwickelt werden soll.

Unseren kompletten Antrag finden Sie hier.

Montag, 26. August 2019

Bericht Klimabündnis Österreich über Brasilien



So sieht es in den Gebieten unserer indigenen Partner aus. Wie lange noch, weiß niemand.  Die FOIRN, der Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro arbeitet schon seit vielen Jahren als Partnerorganisation mit dem Klimabündnis Österreich zusammen. Aufgrund der finanziellen Beiträge von Klimabündnisgemeinden wie Biedermannsdorf wurde und wird viel für die am Rio Negro lebenden Indigenen getan, denn sie sind es vor allem, die unsere grüne Lunge fördern und schützen.

Große Gefahr für unser Schutzgebiet.
Wie groß die Gefahr auch für "unser" Schutzgebiet ist, zeigen die derzeit 450 aufrechten Schürfansuchen auf Bodenschätze.  Aufgrund des Schutzstatus konnten diese Schürfansuchen bisher verhindert werden. Der Charakter der derzeitigen Regierung lässt aber das Schlimmste befürchten.

Persönliche Bekanntschaften.
Im Frühjahr 2018 besuchten Repräsentanten von FOIRN während einer Reise durch Österreich auch Biedermannsdorf. Das Geschenk des Präsidenten von FOIRN hängt an einem Ehrenplatz in meinem Wohnzimmer. Es ist ein kunstvoll gearbeitetes Kochwerkzeug der Menschen dort. Marivelton erklärte es mir auf portugiesisch mit vielen Gesten und Gebärden. Ich verstand so ziemlich, was er meinte. Es war erheiternd, weil ich ihm aufmerksam zuhörte ohne ein Wort zu verstehen, in Wirklichkeit aber seine Gesten beachtete. Es ist erstaunlich, wie gut man sich verstehen kann obwohl man verschiedene Sprachen spricht. Ich denke oft an diesen Besuch. Jetzt öfter denn je. Wir hatten in der Aula der Volksschule eine kleine Podiumsdiskussion unter Mitwirkung der UmweltgemeinderätInnen aus Guntramsdorf, Hennersdorf und Laab im Walde eingerichtet. Damals stand der Wahlsieg Bolsonaros so gut wie fest.Wir wussten, dass das Leben damit schwerer würde, dass es so arg wird, ahnten wir freilich nicht. Wir müssen jetzt noch konsequenter, noch kompromissloser von der Politik und von uns selbst verlangen, tatkräftig an der Zukunftssicherung für uns alle zu arbeiten.

Link: Josef Kandler, Amazonasexperte vom Klimabündnis-Österreich
Mitte: Renato Martelli Soares, Anthropologe
Rechts: Marivelton Rodrigues Barroso, Präsident von FOIRN

Mercosur hat eine verheerende Wirkung.
Von verheerender Wirkung ist der Mercosur-Vertrag. Möglicherweise ist die gegenwärtige Situation bereits eine Konsequenz davon. Es muss Druck auf nationaler und auf EU-Ebene ausgeübt werden, um diesen Vertrag zu verhindern.

Bei Interesse lesen Sie bitte den gesamten Bericht hier.

Mittwoch, 21. August 2019

Babylon Rathaus.


Das ist der Container, in dem die Administration der Gemeinde während der Erweiterungsarbeiten für das Rathaus untergebracht ist. Der Bau soll demnächst beginnen und ein Jahr dauern. Die 2020 stattfindende 40-Jahr-Feier wird ein passender Rahmen für die Eröffnung sein.
Ein Jahr sollte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung im Container keine allzu große Belastung sein. Zumal andere Mitbewohnerinnen und Mitbewohner unserer Gemeinde bereits 10 Jahre im Container leben. Wie zum Beispiel das EKIZ, wo auch die Mütterberatung stattfindet. Oder der KSV, der dort einen Gymnastikraum und ein Büro unterhält.

Drüberfahren ist die Devise.
2,5 Millionen sind für die Rathauserweiterung veranschlagt. Viele - bestenfalls distanzierte, meist aber negative - Reaktionen zeigen, wohin es führt, wenn das Herzstück eines Ortes ohne Rücksicht auf die Bevölkerung verändert wird. Konsenssuche? Kommunikation? Miteinander? Gemeinschaft? Fehlanzeige.
Man wird sich daran erinnern, wenn bei der 40-Jahr-Feier die Leistungen der Gemeindepolitik in den Himmel gehoben werden.

Kinder im Container, Gemeinde im Luxus?
Auch der Grünen Fraktion im Gemeinderat zeigte man auf ihr Ersuchen hin, man möge doch dieses Geld für wichtige, in den nächsten Jahren anstehende Projekte, wie Kindergarten und Schule oder die eingangs erwähnte Situation des EKIZ verwenden und die Rathauserweiterung auf das Notwendigste reduzieren, die kalte Schulter.

Maßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erwünscht.
Alle werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeadministration die bestmöglichen Arbeitsbedingungen wünschen, da gibt es keine Diskussion. Würde man sich allerdings wirklich nur darauf konzentrieren, wäre das ein Bruchteil der veranschlagten Kosten.

Das ehemalige Kinderheim - vergebene Möglichkeiten.
Das Areal des ehemaligen Kinderheims steht unverändert leer. Das einzige, was passierte, war die mutwillige Fällung (man möchte fast sagen: Tötung) alter Bäume. 
Ein Gedankenspiel, das jede/jeder für sich spielen kann: welche Möglichkeiten würden sich eröffnen, welche Türen würden aufgehen, wäre dieses Areal Eigentum der Gemeinde.

Karl Wagner

Montag, 12. August 2019

Globaler Klimastreik - sei auch dabei!


Jugendliche streiken für den Klimaschutz und appellieren an alle — Eltern, ArbeitnehmerInnen und alle, die sich Sorgen machen — sich ihren Massenstreiks für den Klimaschutz anzuschließen Es ist an der Zeit, dass sich alle Generationen aktiv gegen die Klimakatastrophe stellen. Wir müssen die Jugendlichen unterstützen, die in diesem Jahr die Vorreiterrolle übernommen haben. Beim Kampf gegen die Klimakatastrophe geht es um viel mehr als nur um Emissionen und Messwerte — es geht um den Einsatz für eine gerechte und nachhaltige Welt, die für uns, unsere Kinder und Enkel, für alle lebenswert ist.

Wir wissen, dass die Regierungen wirksame Maßnahmen dafür nicht von selbst umsetzen werden. Auch unsere bisherigen Bundes- und Landesregierungen haben sich bisher alles andere als mit Ruhm bekleckert, und Anzeichen für echte Einsicht sind nicht auszumachen.

Ist dir eine lebenswerte Zukunft in einer intakten Umwelt für alle Menschen ein Anliegen?
Willst du unüberhörbar den Ausstieg aus dem Zeitalter der fossilen Brennstoffe fordern?
Willst du dich den Protesten der Jugendlichen anschließen?

Dann beteilige dich an einer globalen Aktionswoche für Klimagerechtigkeit, die bereits in 150 Ländern organisiert wird. Der Beginn werden am 20. September kurz vor dem UN-Gipfel zum Klimanotstand weltweit lokale Klimaproteste sein, denen sich die Biedermannsdorfer Grünen anschließen werden. Wir treffen uns dazu am

20. September 2019 um 16 Uhr

vor unserem Gemeindeamt zum Malen von Plakaten und marschieren dann gemeinsam zur Ortstafel “Biedermannsdorf” beim Kreisverkehr an der Kreuzung Laxenburger Straße mit der B11. Die Aktion wird umfangreich fotografiert und gefilmt und in Sozialen Medien gepostet werden.
Sei auch du dabei!

Am 27. September

wird dann eine große, globale Demonstration für effektive Klimaschutzmaßnahmen stattfinden. Sammelpunkte sind in Wien am Praterstern, Matzleinsdorfer Platz und vor der Wiener Stadthalle um 11:55 Uhr. Um 12:30 beginnt dann der Marsch von diesen Sammelpunkten zum Karlsplatz, wo sich die drei Züge um 14:00 Uhr treffen und gemeinsam zum Heldenplatz marschieren, wo um 15:30 Uhr eine große gemeinsame Demonstration mit Musik stattfinden wird. Zur gemeinsamen Anresie treffen wir uns bei der Busstation beim Gasthaus Wildenauer und nehmen den Bus der Linie 200 um 10:57.

Viele Hintergrundinformationen gibt´s hier: http://www.klimaprotest.at/  und https://fridaysforfuture.at/deinort

Die Geschädigten der Klimakrise. Wen werden sie wählen?


Waldbrände, Schädlingsbefall, Stürme, Murenabgänge, Trockenheit. Die Gruppe, die die Krise jetzt schon stark spürt, dürften - abgesehen von den hitzegequälten Städtern - wohl die Landwirte und Waldbesitzer sein.
Neuerdings gibt es im Osten Österreichs eine ausufernde Mäusepopulation. Grund: Der Regen, der die Mäusebauten überflutete und die Populationen damit in Grenzen hielt, bleibt aus. Die Mäuse vermehren sich ungehindert. Natürliche Fressfeinde sind rar, weil vom Menschen dezimiert. Ein Bauer aus Drösing im Bezirk Gänserndorf befürchtet 50 bis 100 % Ausfall bei Erdäpfel, Kürbissen und Zuckerrüben. Ein leitender Beamter der Landwirtschaftskammer empfiehlt tief greifende Bodenbearbeitung. Die Humusschicht, welche sich in den oberen 5 bis 10 cm des Bodens befindet, wird damit geschädigt, aber es wird wohl keine andere Wahl bleiben.

Samstag, 10. August 2019

Asfinag misst den Autobahnlärm für Biedermannsdorf. Bock als Gärtner?


Tempo 140, das Lieblingsprojekt des "Neo-Umweltaktivisten" und Ex-Verkehrsministers (hoffentlich bleibt es beim "ex") Norbert Hofer wurde auf Konsequenzen bezüglich CO2-Entwicklung geprüft. Von der Asfinag. Resultat: Eh alles nicht so schlimm. Die ein bis zwei Prozent mehr CO2 verkraftet unser Klima locker. Vergessen wurde halt dabei nur, dass der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor radikal gesenkt werden muss. Stattdessen werden Maßnahmen ergriffen, die ihn um 1 Prozent erhöhen. Aber das ist noch nicht alles. Selbst dieses eine Prozent wird massiv kritisiert. Die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat dazu folgendes zu sagen:

Freitag, 9. August 2019

Umbau Gemeindeamt - Aus dem Gemeinderat




ÖVP und SPÖ haben beschlossen, im kommenden Jahr das Gemeindeamt um geschätzt 2,5 Mio Euro (ohne Einrichtungskosten) sanieren und erweitern zu lassen. Wir haben dazu folgenden Gegenantrag eingebracht:
  •  Vorerst sollen nur die notwendigsten Änderungen beim Gemeindeamt vorgenommen werden, um die gedrängten Platzverhältnisse zu bessern. 
  •  Schnell und kostengünstig umzusetzende Maßnahmen zur Barrierefreiheit sollen sofort umgesetzt werden. 
  •  Sanierung, Umbau und Erweiterung des Gemeindeamtes soll erst dann erfolgen, wenn andere wichtige und kostenintensive Projekte der Gemeinde umgesetzt sind. 
  •  Vor der Wiederaufnahme des Projektes soll ein Architektenwettbewerb stattfinden und die Bevölkerung in die Entscheidung eingebunden werden. 

KOMMENDE KOSTENINTENSIVE GROSSPROJEKTE:

DIE ERWEITERUNG DES KINDERGARTENS wurde bereits angekündigt: Derzeit müssen die 6 Gruppen mit einem Bewegungsraum auskommen, da im zweiten eine der Gruppen übergangsmäßig untergebracht ist. Eine zweite Krabbelstubengruppe wird derzeit gerade im Container beim Parkplatz der Jubiläumshalle eingerichtet. Wir finden, dass unsere Kleinsten die gleiche Großzügigkeit verdienen, die sich die Gemeindeführung mit dem neuen Sitzungssaal gegönnt hat und mit dem Umbau des Gemeindeamts gönnt.

LÄRMSCHUTZWAND A2: Für die Lärmschutzwand auf ihrer Seite wird die Gemeinde Wr. Neudorf einen Anteil von 3 Mio Euro zahlen (20% der Gesamtkosten). Wir gehen davon aus, dass unsere Gemeinde ihre Bürger*innen ebenso vor den negativen Auswirkungen des Lärms schützen wird. In diesem Fall müssen wir damit rechnen, dass eine ähnlich hohe Wand auf unserer Seite ähnlich hohe Kosten verursachen wird.

Unser Gegenantrag wurde mit den Stimmen von ÖVP und SPÖ abgelehnt

Samstag, 3. August 2019

Verwenden statt verschwenden!


Wir müssen von der Wegwerfgesellschaft wegkommen. „Reparieren statt wegwerfen“ ist deshalb die Devise. 

Um das zu unterstützen, fördert das Land Niederösterreich 50% der Reparaturkosten von Elektrogeräten bis zu maximal 100 Euro jährlich. Auf www.reparaturfuehrer.at können passende niederösterreichische Reparaturbetriebe einfach und unkompliziert gefunden werden. Die Einreichung zur Förderung erfolgt über ein Online-Antragsformular auf der Homepage des Landes Niederösterreich.

Eine andere Alternative, Haushaltsgeräte reparieren zu lassen, zum Reparieren und Wiederverkaufen zu spenden oder ein repariertes Gebrauchtgerät zu kaufen finden Sie hier.

Chancen zur Umkehr?


Um mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Erwärmung von 1,5 °C nicht zu überschreiten, müssten die Nettoemissionen von Treibhausgasen sehr rasch sinken und in den nächsten 20 bis 30 Jahren weltweit auf null reduziert werden. Stattdessen steigen die CO2-Emissionen weiter. Mit den Vorschlägen, die weltweit derzeit auf dem Tisch liegen, wird die Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts wahrscheinlich bei über 3 °C liegen und anschließend aufgrund anhaltender Emissionen und Rückkoppelungseffekte weiter zunehmen.

Zurzeit findet das größte Massenaussterben seit dem Zeitalter der Dinosaurier statt. Weltweit sterben Arten derzeit 100- bis 1000-mal schneller aus als vor dem Beginn menschlicher Einflüsse.

Die direkten staatlichen Subventionen für fossile Brennstoffe betragen jährlich mehrere 100 Milliarden US-Dollar. Berücksichtigt man zusätzlich noch die nicht durch Steuern ausgeglichenen Sozial- und Umweltkosten, wird die Nutzung fossiler Brennstoffe nach Schätzungen von Experten des Internationalen Währungsfonds (IMF) weltweit mit rund 5 Billionen US-Dollar pro Jahr unterstützt.

Ja, wir haben vielleicht noch Chancen zur Umkehr. Aber nicht mehr lange. "Eine neue Klimapolitik muss das Land und die Wirtschaft transformieren. Wenn wir wollen, dass die Lebensqualität halbwegs erhalten bleiben soll, muss sich alles ändern." (Lukas Hammer, Grüner Kandidat bei der kommenden Nationalratswahl).
https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/ 

Freitag, 2. August 2019

Klimaschutz beginnt in der Gemeinde!

Mühlbachstraße, Biedermannsdorf
Die Klimakatastrophe noch halbwegs einzubremsen wird uns  massive Verhaltensänderungen abverlangen. Auf allen politischen Ebenen müssen dafür Strukturen geschaffen werden, die derartige Verhaltensänderungen begünstigen. Da ist nicht nur die EU oder der Staat gefragt. Klimapolitik muss schon in der Gemeinde beginnen, und zwar sowohl im eigenen Wirkungsbereich als auch durch Druckausübung auf Land oder Bund, entsprechende Verordnungen oder Gesetze zu erlassen.

Die neu errichtete Mühlbachstraße ist eine 160 Meter lange Sackgasse, die ausschließlich der Zufahrt zu den dort neu errichteten Häusern dient. Ob sie dafür wirklich neun Meter breit sein muss oder nicht vielleicht als Wohnstraße ausgeführt hätte werden können, ist die Frage. Zusammen mit einer abzweigenden Seitengasse wurden hier für Fahrbahnen und Gehsteige knapp 2000 Quadratmeter Boden neu versiegelt. Kein einziger Baum, kein einziges Gebüsch sorgt für eine Verbesserung des Kleinklimas. Der einzige klimarelevante Lichtblick, der sich dort bietet, sind die Luftwärmepumpen zur Beheizung der Häuser.

Ein weiteres Beispiel für die hemmungslose Bodenversiegelung in Biedermannsdorf sind die beiden