Donnerstag, 25. März 2021

Achau - Betriebsgebiet und Umfahrung - Biedermannsdorfer Resolution

An der Ortsgrenze zu Achau sind zwei Projekte in Planung, die eine massive Mehrbelastung Biedermannsdorfs durch LKW- und PKW Verkehr, teilweise durch unseren Ort, mit sich bringen werden. In der GR Sitzung vom 18.3. hat der Gemeinderat einstimmig eine Resolution gegen diese beiden Projekte in der derzeit geplanten Form beschlossen.

Firmenansiedlung Betriebsgebiet
Die Fa. Sochor plant, an unserer südöstlichen Gemeindegrenze ein Großlager zu errichten. Die baubehördliche Bewilligung steht kurz bevor. Wir müssen lt. den Informationen die der Gemeinde vorliegen, mit täglich bis zu 120 LKW Fahrten mehr rechnen, die an unserer Gemeinde vorbei fahren.

Achau hat in dem betreffenden Gebiet vor einigen Jahren zahlreiche Grundstücke als Betriebsgebiet gewidmet. Nun ist die rechtliche Situation in NÖ so, dass Kommunalsteuereinnahmen den bei weitem größten Teil der Finanzkraft von Gemeinden ausmachen. Eine Änderung dieser Situation auf Landesebene ist unserer Meinung nach längst überfällig, da Gemeinden dadurch im Prinzip genötigt sind, sich jede für sich, zwischen Erhalt von Naturraum und finanziellem Überleben zu entscheiden.
Prinzipiell kann sich Biedermannsdorf also nicht dagegen aussprechen, dass Nachbargemeinden unter diesen Bedingungen Betriebsgebiete etablieren, da wir selber Nutznießer von Steuereinnahmen durch zwei eigene Betriebsgebiete sind.

Für das geplante Projekt gibt es jedoch kein mit uns akkordiertes Verkehrskonzept und es ist zu erwarten, dass Biedermannsdorf massiv unter den zusätzlichen LKW Fahrten auf der B11 und in Folge auf der A2, leiden wird. Das können wir so nicht hinnehmen!

Geplante Ortsumfahrung Achau
Genauso verständlich wie die Ansiedlung von Betrieben ist der Wunsch Achaus, das Gemeindegebiet durch eine Ortsumfahrung zu entlasten. 1991 wurde die Ortsumfahrung Biedermannsdorf fertiggestellt. Achau hat sich damals gegen eine gemeinsam Planung entschieden. Seit einigen Jahren versucht nun Achau dieses Versäumnis wieder gut zu machen und startet regelmäßig, jeweils nach Gemeinderatswahlen, neue Versuche, eine Umfahrung zu errichten.

Die derzeit angedachte Trassenführung mit der Anbindung beim BILLA Kreisverkehr, würde zu einer massiven Belastung Biedermannsdorfs führen, da diese dazu verleitet, die LH 154 als Alternativroute bei Stau und als Abkürzung zu benutzen. Der zusätzliche Verkehr würde die B11 noch öfter lahmlegen als dies jetzt schon der Fall ist.

Resolution
In der Resolution an Landeshauptfrau Mikl-Leitner, LR Schlerizko sowie die BH Mödling fordert Biedermannsdorf unter anderem ein umfassendes Verkehrskonzept, das eine Mehrbelastung Biedermannsdorfs ausschließt. Die Resolution in voller Länge finden Sie hier.

Montag, 22. März 2021

Pflanzentauschmarkt 2021


Pflanzentauschmarkt 2021 am

Samstag, 8. Mai 2021, 9-13 Uhr, vor unserer Jubiläumshalle

Trotz Covid-19 wagen wir, heuer wieder unseren beliebten Pflanzentauschmarkt zu veranstalten. Selbstverständlich werden wir alle dann aktuell geltenden Verordnungen einhalten. Ein kurzes Video des Pflanzentauschmarkts von 2019 sehen Sie oben.

Gurke gegen Grünlilie, Kaktus gegen Kürbis: Überschüssige Garten- oder Zimmerpflanzen können getauscht oder eine kleine Spende erworben werden. Zusätzlich werden Pflanzen vom Klosterbauer zum Verkauf angeboten. Für Ihre Kinder wird es voraussichtlich ein Kinderprogramm geben.

Anmeldung ist nicht erforderlich. Mit allfälligen Rückfragen wenden Sie sich bitte an Anne-Marie Kern, 0664 2126 420

Radbörse 2021


Fahrradbörse und Rad Check-Up 2021 am

Samstag, 1. Mai 2021, 8:30 bis 14 Uhr, vor unserer Jubiläumshalle

Trotz Covid-19 wagen wir, heuer wieder unsere beliebte Radbörse zu veranstalten. Selbstverständlich werden wir alle dann aktuell geltenden Verordnungen einhalten. Ein kurzes Video der Radbörse von 2019 sehen Sie oben.

Fahrräder, Radanhänger, Scooter, Kinderfahrzeuge, Fahrradzubehör, das alles kann bei unserer Fahrradbörse verkauft, getauscht oder günstig erworben werden. Die Annahme startet um 8:30 Uhr. Wenn Sie ein Rad zum Verkauf anbieten, legen Sie den gewünschten Verkaufspreis fest. 10% des Verkaufspreises werden einbehalten und kommen einem Sozialprojekt zugute. Nicht verkaufte Räder oder die Verkaufserlöse können von 13-14 Uhr abgeholt werden.

Für Kinder wird es voraussichtlich einen Radparcours geben. Die Firma Bikefloh (Ing. Florian Göd) wird gegen eine kleine Spende an Ort und Stelle kleine Wartungsarbeiten und Einstellungen an Ihren Rädern durchführen.

Sonntag, 21. März 2021

Lossprinten! Jetzt.

Jetzt mit Investitionen lossprinten!

42 Milliarden Euro - so viel hat Österreich im Jahr 2020 auf dem Anleihenmarkt neu aufgenommen, nicht zuletzt, um die Kosten der Corona-Krise zu stemmen.

Wir sollten uns keine Sorgen um die Rückzahlbarkeit von Staatsschulden machen. Denn das derzeitige Zinsniveau führt dazu, dass die Anleihen Österreich allein im ersten Jahr 37 Millionen Euro Gewinn bringen. Aber wichtig ist, dass wir mit diesem Geld nicht nur alte Strukturen konservieren und irgendwie aus der Coronakrise herauskommen, sondern dass es in Zukunftsinvestitionen fließt. Dazu kommt, dass Staatsausgaben und -investitionen in Krisenzeiten besonders effektiv sind, weil sie höhere Multiplikatoreffekte anstoßen.

Zu tun gibt es jedenfalls genug: Wir müssen die Klimawende stemmen, öffentliche Gebäude besser wärmedämmen und mit Solarzellen bestücken, für das ganze Land neue Schienen und Züge bauen, unsere Kindergärten ausbauen, unsere Schulen vergrößern. Die Mittelverwendung müsste allerdings (anders als bei Vehikeln wie der Cofag) transparent erfolgen und der parlamentarischen Kontrolle unterliegen. 

https://www.wienerzeitung.at/leserservice/newsletter/newsroom-rss-opinion/2095532-Jetzt-mit-Investitionen-lossprinten.html 

Finstere Ecken?

Zwei Sachen gibt es mit den Grünen immer nur im Doppelpack: saubere Umwelt und saubere Politik. In der Regierung kooperieren die Grünen mit der ÖVP. Im Ibiza-U-Ausschuss wird trotzdem genau hingeschaut. Dort wird das politische System unter Türkis-Blau untersucht. Nina Tomaselli, Fraktionsführerin der Grünen im Ibiza-U-Ausschuss, sagt dazu im News- Interview (09/2021, Auszüge):

„Man wollte still und heimlich die Republik umbauen. Es hat ein System regiert, das vor allem den wohlhabenden Freundinnen und Freunden und Spenderinnen und Spendern gedient hat und weniger den Bedürfnissen der Bevölkerung.

Vor allem das Finanzministerium spielt eine wesentliche Rolle, etwa bei Privatisierungsplänen für das Bundesrechenzentrum - die "Operation Edelstein" - oder fragwürdigen Immobiliendeals. Man sieht auch, wie die ÖBAG (österreichische Beteiligungsagentur) aus der Kontrolle des Parlaments herausgeschält worden ist, wie der jetzige Chef bestellt wurde und wie dort Entscheidungen getroffen worden sind.

Ich habe die Ermittlerinnen und Ermittler der WKStA in ihrer Aktenarbeit und in ihren Aussagen vor dem Ausschuss als besonders standhafte Juristinnen und Juristen wahrgenommen, die sich in den Dienst der Republik stellen, um die Korruption in diesem Land auszumerzen. Ich finde es gut, dass die WKStA eben keinen Unterschied macht, wer der Beschuldigte ist - ob das ein einfacher Bürger oder ein Wirtschaftsboss ist oder eben ein Regierungsmitglied. Das ist die Aufgabe der Justiz. Wir müssen dieses Sittenbild, das bei Türkis-Blau geherrscht hat, diese Berührungspunkte zwischen Politik und den Wünschen der Freunde, Gönner und Spender auflösen.“ 

https://www.news.at/a/nina-tomaselli-interview-11928608

 

Verschobene Zeiten!

Unsere Jahreszeiten sind verschoben!
Der Kimawandel hat die Dauer der Jahreszeiten auf der Nordhalbkugel deutlich verändert. Früher waren alle vier Jahreszeiten etwa gleich lang, heute ist der Sommer schon 17 Tage länger als noch 1950. Frühjahr, Herbst und Winter werden dagegen auf fast der gesamten Nordhalbkugel immer kürzer. Wenn das so weitergeht, könnte der Sommer im Jahr 2100 fast ein halbes Jahr dauern, der Winter könnte sich auf nur noch 31 Tage verkürzen. Das hätte erhebliche Folgen für Mensch, Natur und Wetter.

Der Klimawandel verändert neben den globalen Temperaturen auch die Lage der Klimazonen. In manchen Regionen verschieben und verkürzen sich die Regenzeiten, in anderen nehmen sommerliche Hitzephasen zu. Auch bei uns haben sich im Sommer Häufigkeit, Dauer und Intensität von Hitzewellen seit den 1950er Jahren signifikant erhöht.
Fünf vor Zwölf für ernsthafte Schritte gegen den Klimawandel!

https://www.scinexx.de/news/geowissen/unsere-sommer-werden-laenger/

 

 

Sonntag, 14. März 2021

Verkehrter Verkehr!

Wie sieht es denn heute bei uns aus? Doch so: Einkaufzentren wachsen an den Orts- und Stadträndern, die Zentren veröden. Das Netz des öffentlichen Nahverkehrs außerhalb der größeren Städte ist ungenügend, die Intervalle abseits der Stoßzeiten unbefriedigend. Wer zum Arbeiten nach Wien pendelt, kämpft täglich entweder mit lückenhaften Fahrplänen, raren Park-and-Ride Parkplätzen oder mit Stau und Parkplatznot in der Stadt. Die reichsten zehn Prozent Österreichs verursachen durch ihr Verkehrsverhalten siebenmal so viel CO2 wie die ärmsten zehn Prozent – ohne Berücksichtigung des Fliegens. Und auch abseits des Verkehrs zahlen diejenigen, die für Emissionen verantwortlich sind, einen viel zu niedrigen Preis dafür. Die hohen Kosten der Klimakatastrophe zahlen aber wir alle. Und unsere Kinder und Enkel werden von all dem noch mehr betroffen sein als wir.

Die verkehrsbedingte Umweltbelastung nimmt in Österreich ungebremst weiter zu. Die vereinbarten Ziele des Klimaabkommens und die Klimaziele der EU scheinen in großer Ferne. Ein Weiter wie bisher oder bloß halbherzige Maßnahmen werden uns nicht retten.

Besser geht doch! Was das Land braucht, ist eine Neugestaltung der öffentlichen Räume und des Verkehrssystems. Wege müssen drastisch verkürzt werden. Öffentlich leicht erreichbare Ortszentren müssen attraktive Einkaufsmöglichkeiten bieten. Das würde auch die Ortskerne wieder beleben. Der öffentliche Nahverkehr muss deutlich ausgebaut und enger getaktet werden. App-basierte Sammeltaxisysteme können ihn bedarfsorientiert ergänzen. Auch eine spürbare CO2-Steuer ist überfällig. Aber wer eine lange Strecke pendeln muss, wer weit weg vom nächsten Bahnhof wohnt, wer wirklich kaum Alternativen zur Fahrt mit dem eigenen Auto hat, den dürfen solche Steuern nicht unzumutbar treffen. Das 1-2-3-Klimaticket, dessen österreichweite Variante heuer an den Start gehen wird, wird in seiner vollen Ausbaustufe eine drastische Wende bringen.

Umweltverschmutzung muss einen Preis bekommen, klimaschädliches Verhalten muss teurer werden. Und die emissionsarme Variante kann nicht nur billiger, sondern auch besser sein. Wiederbelebte Zentren, angst- und gefahrlos nutzbarer öffentlicher Raum für Fußgängerinnen und Radfahrer, ein stressfreier Weg in die Arbeit mit bequemen öffentlichen Verkehrsmitteln würden unsere Lebensqualität spürbar verbessern.

Nähere Details und Links zu weiteren Informationen:
https://www.derstandard.at/story/2000125010378/klimaschutz-nicht-mit-steuern-allein-steuern
https://gruene.at/themen/gruene-erfolge/so-viel-klimaschutz-war-noch-nie

Montag, 8. März 2021

Spargel umweltbelastender als Schweinefleisch?


  • Warum wäre selbst eine rein vegane oder vegetarische  Ernährung der gesamten Menschheit nicht optimal für´s Klima?
  • Wie wirkt sich unser Essverhalten,  jenseits aller ethischen Fragestellungen, auf die Umweltbelastung aus?
  • Wann trägt Tierhaltung auch zum Klimaschutz bei?
  • Warum kann nur ein Teil des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens für eine fleischlose Ernährung der Menschen genutzt werden?
  • Wieso kann Spargel umweltbelastender sein als Schweinefleisch?
  • Wie können wir Tiere effizienter für unsere Ernährung nutzen?
  • Wie hängt klimafreundliche Ernährung mit der Bekämpfung des Hungers zusammen?
  • Wie wichtig ist die effiziente Nutzung von Ackerflächen?
  • Was bedeutet eine „ausgewogene Ernährung“ für die Umweltbelastung?
Hier gibts darauf fundierte Antworten!

Samstag, 6. März 2021

Smartphones, Laptops und das Klima: Krise ante portas!

Smartphones, Laptops und das Klima: Krise ante portas!
Oder: Ein Beispiel, wie der Klimawandel unseren Lebensstil beeinflussen könnte.


Der plötzliche harte Wintereinbruch in Texas hat für einige Verwerfungen gesorgt. Schneemassen und extreme Kälte führten zu Stromausfällen, weshalb mehrere Halbleiterfabriken ihren Betrieb zeitweise einstellen mussten. Betroffen waren unter anderem Fabriken von Qualcomm, Renesas, Samsung, Infineon (Cypress) und NXP.

TSMC, Samsung und andere bedeutende Halbleiterhersteller wie UMC oder Winbond haben ihre Fertigungsstätten in Taiwan und Südkorea. In diesen beiden Ländern werden über 43 Prozent aller global produzierten Halbleiterchips gefertigt, Tendenz steigend.

In Korea hat es 2020 zum ersten Mal seit 56 Jahren nicht einen einzigen wasserspendenden Taifun gegeben. In Taiwan ist der westliche Landesteil von Wasserrestriktionen betroffen, für mehrere Regionen wurde die zweithöchste Wassermangel-Warnstufe ausgerufen. Die taiwanesische Regierung hat im Oktober letzten Jahres erstmals ein zentrales Katastrophenschutzzentrum für Dürre eingerichtet. In den Regionen Hsinchu, Tainan und Taichung betreibt TSMC insgesamt 12 Fabs. Dort sind viele Stauseen, die als Wasserspeicher dienen, nur mehr zu 10-15 Prozent ihrer üblichen Menge gefüllt, Tendenz weiter sinkend. Sporadische Niederschläge konnten die Situation nicht entschärfen.

Chipfabriken brauchen jedoch sehr viel Wasser. Zwischen den einzelnen Prozessschritten in der IC-Fertigung müssen die Oberflächen der Silizium-Wafer aufwendig bis in den nanoskopischen Bereich gereinigt werden. Allein TSMC, der weltgrößte Halbleiterhersteller, benötigte 2020 für seine Fertigung rund 155 Millionen Tonnen Wasser. Ein Großteil davon wird zwar aufwendig recycelt, aber 21 Millionen Tonnen mussten als Frischwasser zugeführt werden. Sollte die derzeitige Dürre anhalten, könnte TSMC gezwungen sein, seine Wafer-Produktion zu drosseln, was zu einer drastischen Verschärfung der ohnehin angespannten globalen Chipversorgung führen würde. Ein Totalausfall von TSMC allein würde Amerika, den Rest der westlichen Welt, den globalen Handel und die Weltwirtschaft um Größenordnungen schlimmer treffen als der Lehman-Crash 2008 oder der erste harte Covid-19-Lockdown im Frühjahr 2020. 

Details

Dienstag, 2. März 2021

Drei Milliarden Euro: To have or not to have.

Das EU-Parlament hat nach längeren Verhandlungen in der zweiten Februarwoche den Corona-Wiederaufbaufonds beschlossen. Daraus stehen Österreich drei Milliarden Euro zu, die nicht zurückgezahlt werden müssten. Die Vorgabe der EU: Das Geld muss in Zukunftsbereiche fließen und alle Beteiligten müssen in die Planung eingebunden werden.

Doch Finanzminister Blümel hat bisher noch nichts dazu unternommen, dass die österreichische Regierung bis Ende April in Brüssel einen Plan für die Verwendung dieser Gelder einreichen und die Freigabe der drei Milliarden Euro beantragen kann. Vielleicht ist er gerade anderweitig zu sehr beschäftigt.

Und das, obwohl Österreich im letzten Quartal 2020 den stärksten Wirtschaftseinbruch aller europäischen Länder hinnehmen musste; obwohl Gemeinden, öffentliche Unternehmen, Umweltschutzorganisationen und andere Beteiligte seit längerem an entsprechenden Plänen arbeiten; obwohl über alle politischen Grenzen hinweg Einigkeit herrscht, dass mit öffentlichen Investitionen in Infrastruktur, Modernisierung und Ökologisierung die Krise am besten und nachhaltigsten überwunden werden könnte; obwohl zwei Drittel der EU-Staaten bereits ihre Pläne mit der EU-Kommission abstimmen.

Wenn der Finanzminister nicht schnell handelt, wird sich die von der EU geforderte breite Diskussion mit allen Betroffenen nicht mehr ausgehen. Bisher wurde der EU weder die für den Wiederaufbauplan zuständige nationale Stelle bekannt gegeben, noch ein Dialog mit den Städten und Kommunen bzw. den Sozialpartnern gestartet.

Staat für Umweltschäden gerichtlich verurteilt!

Ein Gericht in Frankreich hat den Staat für Umweltschäden verantwortlich gemacht, weil es seine Treibhausgase nicht genug reduziert hat.

In einem Urteil vom 3. Februar 2021 erkannte das Pariser Verwaltungsgericht die Existenz von ökologischen Schäden im Zusammenhang mit dem Klimawandel an. Es entschied, dass der französische Staat durch die teilweise Nichteinhaltung der Ziele, die er sich in Bezug auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen gesetzt hat, in die Verantwortung genommen wird.

Im März 2019 reichten die Umweltverbände Oxfam France, Notre Affaire à tous, Fondation pour la Nature et l'Homme und Greenpeace France vier Klagen vor dem Pariser Verwaltungsgericht ein, um das Versagen des französischen Staates im Kampf gegen den Klimawandel anerkennen zu lassen, seine Verurteilung zu erwirken, um nicht nur ihren moralischen, sondern auch den ökologischen Schaden zu kompensieren und das Versagen des Staates bei der Erfüllung seiner Verpflichtungen zu beenden.

Nachdem das Gericht entschieden hatte, dass die im Zivilgesetzbuch vorgesehene Klage auf Ersatz von Umweltschäden zulässig und gegen den Staat offen ist, stellte es fest, dass sich das Vorliegen eines solchen Schadens, der vom Staat nicht bestritten wurde, insbesondere durch den ständigen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur der Erde manifestiert, der für eine Veränderung der Atmosphäre und ihrer ökologischen Funktionen verantwortlich ist. Die Richter prüften dann, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen diesen ökologischen Schäden und den verschiedenen Versäumnissen des Staates bei der Bekämpfung des Klimawandels gibt. Sie vertraten die Auffassung, dass der Staat für einen Teil des Schadens verantwortlich gemacht werden sollte, wenn er seine Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen nicht erfüllt hatte.

In Bezug auf die Wiedergutmachung ökologischer Schäden betonte das Gericht, dass eine solche Wiedergutmachung in erster Linie in Form von Sachleistungen erfolgt, wobei Schadensersatz nur dann zugesprochen wird, wenn die Wiedergutmachungsmaßnahmen unmöglich oder unzureichend sind. Aus diesem Grund hat es die Ansprüche der klagenden Verbände auf Ersatz dieses Schadens abgelehnt.

Andererseits stellte das Gericht fest, dass die Klägerinnen einen Anspruch auf Ersatz des Umweltschadens haben, der dadurch entstanden ist, dass Frankreich die von ihm gesetzten Ziele zur Verringerung der Treibhausgasemissionen nicht eingehalten hat. Um die vom Staat anzuordnenden Maßnahmen zur Wiedergutmachung des entstandenen Schadens oder zur Verhinderung seiner Verschlimmerung zu bestimmen, ordneten die Richter eine ergänzende Untersuchung mit einer Frist von zwei Monaten an.

Schließlich stellte das Gericht fest, dass das Versäumnis des Staates, seinen Verpflichtungen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung nachzukommen, die kollektiven Interessen, die von jedem der klagenden Verbände verteidigt wurden, verletzte. Es hat daher den Staat verurteilt, den Vereinen Oxfam France, Notre Affaire à tous, Fondation pour la Nature et l'Homme und Greenpeace France den Betrag von einem Euro zu zahlen, den jeder von ihnen als Entschädigung für ihre moralische Beeinträchtigung verlangt hat.

Aus: http://paris.tribunal-administratif.fr/Actualites-du-Tribunal/Communiques-de-presse/L-affaire-du-siecle, Auszug übersetzt mit www.DeepL.com/Translator