In der Gemeinderatssitzung vom 27. Juni 2019 wurde also beschlossen, dass wir eine neue Postpartnerin bekommen.
Die Post in Biedermannsdorf bleibt erhalten. Das ist,
prinzipiell, gut so.
Wir bekennen uns zum Erhalt der Poststelle.
Gerade aus diesem Grund konnten wir der neuen
Kooperationsvereinbarung aber nicht zustimmen.
Kleines Detail am Rande: Obwohl die Kooperationsvereinbarung
formal erst im Gemeinderat beschlossen werden konnte, bekam die neue
Postpartnerin bereits eine Woche davor, nach einem "Bekenntnis" im
Gemeindevorstand, die Zusage.
Was bisher geschah:
Wir sind überzeugt, dass eine Reihe von
Kommunikationsfehlern der Gemeinde dazu geführt hat, dass die derzeitige
Postpartnerin Angelika Wagner, trotz großzügiger Subventionen, das Handtuch geworfen
hat.
Zuerst wurden ihre Hilferufe überhört und vom Amtsleiter und
der Bürgermeisterin als "übliches Jammern" abgetan. Dann wurde ihr
verboten, über die Schließung zu sprechen. Das alleine ist schon unfassbar. Und obwohl sie gesprächsbereit gewesen wäre,
hat die Gemeinde nicht über eine gemeinsame Lösung mit ihr gesprochen.
Als die Katze dann doch irgendwie aus dem Sack war,
behauptete der Amtsleiter via Facbook: "Seit bekannt wurde, dass die
Postpartnerin aufhört, haben wir in intensiven Gesprächen eine Lösung (...)
erarbeitet." Das stimmt so nicht, denn zu diesem Zeitpunkt gab es noch
keine Lösung. Die jetzt unter Vertrag genommene Postpartnerin hat sich erst zwei
Wochen später, auf einen NÖN-Artikel hin, beworben.
Unser Vorschlag, in einem Ausschuss gemeinsam nach der
besten Lösung zu suchen, wurde leider abgelehnt.
neue Postpartnerin - Erfolgversprechend? Wir wissen es nicht.
Das Betreiben einer Postpartnerstelle ist unserem Eindruck
nach schwierig, wenn diese nicht in ein gut funktionierendes Unternehmen
integriert wird. Ein solches Geschäft an dem Standort im Perlashof - dort
stehen für Handelswaren gerade einmal wenige Quadratmeter zur Verfügung - zu
führen, ist unserem Eindruck nach, eher schwierig. Das hat das Scheitern der
bisherigen Postpartnerin leider gezeigt.
Jetzt würden wir annehmen, dass die Gemeinde aus Fehlern
lernt und sich die Geschäftsidee der neuen Postpartnerin genauer anschaut.
Gerade von der ÖVP mit ihrer Wirtschaftskompetenz, würden wir uns das erwarten.
Die Gemeindeführung und die Amtsleitung haben jedoch weder
in der Gemeindevorstandssitzung, noch in der Gemeinderatssitzung, ein
Unternehmenskonzept der neuen Postpartnerin vorgelegt.
Ein Unternehmensplan,
der die Voraussetzung für eine ungefähre Erfolgsprognose ist, hätte auch
Grundlage für den Beschluss im Gemeinderat sein müssen.
Es gibt anscheinend
- keinen Investitionsplan (Einrichtung, Ware usw.)
- keine Finanz- oder Liquiditätsplanung
- keine Planung über den notwendigen Mitarbeiterbedarf
- keine Planung über Werbemaßnahmen
- keine Risikoanalyse
Wir wünschen der neuen
Postpartnerin dennoch alles Gute und viel Erfolg.
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