Freitag, 4. Dezember 2020

Entschlossenheit und Zusammenarbeit in Zeiten von Corona

Lernen aus der Corona-Krise?

Praktisch allen Regierungen haben angesichts der Corona-Krise innerhalb kürzester Zeit wirklich umwälzende Regelungen auf den Weg gebracht und unglaubliche Geldmengen dafür locker gemacht. Da wurden Dinge möglich, die wir uns vor einem Jahr nicht im entferntesten vorstellen konnten. Aber warum ist ein ähnlich entschlossenes Handeln angesichts anderer Krisen, beispielsweise des  Klimawandels, nicht einmal in Ansätzen zu bemerken? Ist der Klimawandel so viel harmloser als Corona, um diese Zurückhaltung zu erklären? Wohl nicht, eher im Gegenteil.

In der Bewältigung der Corona-Krise setzen alle erfolgreichen Strategien auf Kooperation, nicht auf Konkurrenz. Das hat auch Bundeskanzler Kurz klar ausgesprochen: „In der Krise müssen die Menschen zusammenstehen.“ Auch etwa die kooperative, gemeinsame Beschaffung und faire Verteilung von Covid-19 Impfstoffen durch die EU funktioniert da und verhindert so, dass die zahlungskräftigsten Länder den Markt leerkaufen und ärmere Staaten ihre Bevölkerung nicht oder erst sehr viel später impfen können.

Warum soll Kooperation nur in der Corona-Krise gut sein? Internationale Kooperation werden wir auch zur Bewältigung des Klimawandels dringend brauchen. Solange es nur um schöne Deklarationen und allgemein gehaltene Konzepte geht, funktioniert die Kooperation zwischen den Staaten, aber auch zwischen den Interessenvertretungen innerhalb der einzelnen Nationalstaaten ja noch mehr oder weniger. Aber vollends aus ist es mit der Kooperation, sobald es um wirklich handfeste gesetzliche Regelungen und deren Durchsetzung geht. Da spielen dann Machtinteressen, Wettbewerbsvorteile und Konkurrenz die dominierende Rolle, und das Austarieren von Interessengegensätzen ist auf einmal unendlich schwierig.

In diesem Video spricht Christian Felber über wirtschaftliche Folgen und Lehren aus der Covid-19 Pandemie.

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