Mittwoch, 29. Mai 2024

Wahnsinn: 330 Millionen Euro Unterstützung täglich für fossile Energie

 

Jeden Tag unterstützen die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten fossile Brennstoffe mit mehr als 330 Millionen Euro. Das sind 123 Milliarden Euro im Jahr. Im Gegensatz dazu betrugen die Förderungen für erneuerbare Energien 2022 nur 84 Milliarden und für Energieeffizienzmaßnahmen gar nur 32 Milliarden Euro.

Die EU will diesen Wahnsinn längst stoppen und schreibt seit 2022 den Mitgliedsstaaten jährliche Fortschrittsberichte über die Abschaffung  von  Energiesubventionen insbesondere für fossile  Brennstoffe vor. Aber es sind die Regierungen einzelner Mitgliedsländer, die jede Änderung unter Druck von Industrie und Lobbyisten verhindern. Die wollen ihr Geschäftsmodell weiter aufrechterhalten, ihre Profite heute sind ihnen wichtiger als eine lebenswerte Umwelt für unsere Kinder und Enkel. In Österreich ist es nicht die ganze Regierung, sondern die ÖVP, getrieben von Lobbies wie etwa der Industriellenvereinigung und dem Bauernbund, die dafür verantwortlich ist. Die SPÖ zögert, die FPÖ ist schlicht dagegen. Diese Kräfte stemmen sich gegen die Ambitionen der Grünen und das Wohl der Allgemeinheit.

Diese 330 Millionen Euro täglich könnten besser im Interesse der Menschen eingesetzt werden: Für die Errichtung leistbarer Wohnungen, für bessere Schulen, Gesundheits-  und Pflegeeinrichtungen, für eine massive Stärkung des öffentlichen Verkehrs abseits der Ballungsräume,  für den Ausbau der Windkraft und des Stromnetzes, um nur ein paar Bespiele zu nennen. Es ist unser aller Geld, das hier nur einigen Wenigen zugute kommt. Aber wir, die Vielen, können das ändern. Indem wir bei jeder Wahl jene stärken, die sich für eine solidarische Gesellschaft freier Menschen in einer intakten Umwelt einsetzen. Die erste Gelegenheit dazu ist am 9. Juni bei der Wahl zum Europäischen Parlament.

Die Grüne Vision: Eine solidarische Gesellschaft freier Menschen in einer intakten Umwelt.

Montag, 20. Mai 2024

Wie sehr wir die Welt verändern

Die Drehachse der Erde wanderte seit langer Zeit langsam vom magnetischen Nordpol in Richtung Süden. Aber vor etwa 25 Jahren hat sich diese Bewegung plötzlich auf eine östliche Richtung geändert. Wissenschafter der staatlichen Universität in Seoul haben dafür zwei von der Menschheit verursachte Gründe ausgemacht: Das beschleunigte Abschmelzen der polaren Eisschilde und der Gebirgsgletscher sowie kolossale Mengen an Wasser, die für Landwirtschaft und Haushalte aus dem Boden gepumpt werden. Der riesige Rückgang der Grundwasservorräte in bestimmten Regionen, darunter Indien und das Central Valley in Kalifornien, wurde auch von Satelliten, die Schwankungen der Erdanziehungskraft messen, aufgezeigt. Dadurch und durch das Abschmelzen des Eises hat sich die Verteilung der Masse auf dem Planeten so stark verändert, dass seine Drehung beeinflusst wurde.

Zwischen 1960 und 2000 hat sich die weltweite Grundwasserentnahme mehr als verdoppelt und beträgt nach Schätzungen von Wissenschaftlern etwa 20 Billionen Liter pro Jahr. Wo zu viel Wasser aus dem Boden gepumpt, aber nicht wieder aufgefüllt wird, kann Land absinken und dadurch Häuser und Infrastrukturen beschädigt werden. Auch schrumpft dann der  unterirdische Raum, der danach wieder Wasser aufnehmen könnte. Die Veränderungen in der Drehachse der Erde beeinflussen auch unsere satellitengestützten Navigationssysteme und die Genauigkeit von Karten-Apps.

"Wir haben wahnsinnig in die Natur eingegriffen und betreiben eigentlich schon Evolution", sagte Michael Wagreich vor einem Jahr im Interview. Er leitet das Institut für Geologie an der Universität Wien und setzt sich dafür ein, dass das Anthropozän als neues geologisches Zeitalter der Erdgeschichte anerkannt wird. 

https://www.nytimes.com/2023/06/28/climate/groundwater-earth-spin-axis.html
https://newsletter.falter.at/nZXYMBxU7m7ytG

Sonntag, 19. Mai 2024

Das Volk und die Bremser

Mehr als 80 Prozent der Österreicher sind der Meinung, man müsse erneuerbare Energien ausbauen, um unabhängig von Energieimporten zu werden. Ungefähr gleich viele finden es wichtig, Gebäude zu sanieren und fossile Heizsysteme auf nachhaltige Varianten umzustellen.  Fast 70 Prozent sind der Meinung, der Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas brächte mehr Sicherheit und Unabhängigkeit nach Europa. Und mehr als zwei Dritteln der Österreicher geht es mit dem erforderlichen Umstieg zu langsam. Das hat eine repräsentative Umfrage des Kontext-Instituts im Vorfeld der EU-Wahl ergeben.

Während also eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung die Klimakrise ernst nimmt, wenden Politiker von FPÖ und ÖVP häufig Verschleppungstaktiken und falsche Informationen an, um klimapolitische Maßnahmen und Entscheidungen hinauszögern. Gebremst wird auch von jenen, die noch immer vom Geschäft mit Öl, Kohle und Gas profitieren und deshalb daran festhalten wollen. Das zeigt eine andere Studie, die von FORESIGHT (früher SORA) durchgeführt wurde.

Die Umweltschutzorganisation WWF hat die EU-Parlamentsparteien aus Österreich befragt, wie sie zum Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas, zum Abbau klimaschädlicher Subventionen, zum Schutz der Natur und zum „Green Deal“ stehen. Die ÖVP gab keine Antwort, die Europäische Volkspartei (EVP) bekennt sich in ihrem Wahlprogramm zwar zur weiteren Umsetzung des Green Deals, lässt aber viele Umweltfragen offen. Die FPÖ hingegen will eine “Abkehr vom Green Deal”. Die Grünen wollen Klimaneutralität bis 2040 im EU-Recht verankern, SPÖ und NEOS wollen immerhin die Emissionen bis dahin um zumindest 90 Prozent verringern. Die ÖVP bleibt auch hier eine Antwort schuldig und die FPÖ spricht sich dagegen aus.

Quellen:
https://kontext-institut.at/inhalte/umfrage-eu-wahlen-2024-2/
https://kontext-institut.at/inhalte/kontextanalyse-klimadebatte/
https://www.moment.at/story/klima-check-welche-parteien-unterstuetzen-umwelt-und-klimaschutz-auf-eu-ebene/
https://www.moment.at/story/die-waehlerinnen-wissen-was-sie-wollen-aber-die-parteien-geben-es-ihnen-nicht/
Weitere Infos (Podcast)

Samstag, 18. Mai 2024

Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 15. Mai 2024

 Es freut mich, dass ich Ihnen dieses Mal den Bericht zur letzten Gemeinderatssitzung näher bringen darf. Wobei ich gleich vorausschicke, dass mein Bericht in puncto Nonchalance und Witz möglicherweise denen meines Kollegen GR Axel Gschaider nicht ganz das Wasser reichen wird können. Ich werde mich bemühen, ihn kurzweilig zu verfassen.

Der Klimawandel und seine Folgen für uns

Das Leben auf der Erde wurde durch das Klima geprägt. Die Arten haben sich so entwickelt, dass sie in ihrer Umgebung überleben und gedeihen konnten, und wenn sich die Bedingungen änderten, mussten sie sich entweder an ihre neue Umgebung anpassen oder umziehen, um gastfreundlichere Bedingungen zu finden. Die Geschichte der menschlichen Evolution zeigt dies deutlich.

Vor etwa 12 000 Jahren trat die Erde in eine Phase ungewöhnlich stabiler klimatischer Bedingungen ein. Die regelmäßigen Temperaturen und die Verfügbarkeit von Süßwasser sorgten für die Bedingungen, die die menschliche Entwicklung ermöglichten. Nun ließen sich nomadische Gruppen in Regionen mit günstigem Klima nieder und gründeten die ersten Siedlungen. Schnell entwickelten sich landwirtschaftliche Praktiken, und heute lebt nur noch ein kleiner Teil der Menschheit nomadisch. Dank des stabilen Klimas konnte die menschliche Bevölkerung innerhalb von etwa 10 000 Jahren von etwa fünf Millionen auf mehr als acht  Milliarden ansteigen. Die Forschung legt nahe, dass das Ausmaß der heutigen Zivilisationen ohne diese klimatische Stabilität unmöglich gewesen wäre.

Aber nun ist das stabile Klima, auf das sich die Menschheit seit Jahrtausenden verlassen hat, im Umbruch. Die globalen durchschnittlichen Oberflächentemperaturen waren im Zeitraum 2011-20 aufgrund menschlicher Aktivitäten rund 1,2 °C wärmer als die vorindustriellen Werte.

In einer Studie wird eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 29 °C als Obergrenze der "menschlichen Klimanische" genannt. Oberhalb dieser Temperaturschwelle könnten Regionen unbewohnbar werden. Die Autoren stellen fest: Im Zeitraum 1960-1990 lebten nur etwa 12 Millionen Menschen, weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung, außerhalb dieser Klimanische. Im heutigen Klima sind es schon mehr als 600 Millionen, neun Prozent der Weltbevölkerung. Bei einer Erwärmung von 2,7 °C über den vorindustriellen Temperaturen - entsprechend den derzeitigen Zusagen zur Emissionsreduktion - würde etwa ein Drittel der Menschen aus dieser Nische herausfallen.

Das Ärgste können wnr noch abwenden - wenn wir sofort und entschlossen das Richtige tun!

How does climate change drive human migration? (englisch)
Weitere Infos

Montag, 13. Mai 2024

Tagesordnung des Gemeinderats am 15. Mai 2024

 

Leider ist GR Axel Gschaider krank geworden, daher ist er nicht dazu gekommen, den in unserem Info-Brief angekündigten Beitrag zur Gemeinderatssitzung am 15.5. zu schreiben. Aber hier sind die Tagesordnungpunkte: 

Einladungskurrende

Die Mitglieder des Gemeinderates werden zu der

am Mittwoch, dem 15.05.2024, um 19:00 Uhr,

im Gemeinderatssitzungsaal, Perlasgasse 8, stattfindenden

Gemeinderatssitzung

eingeladen.
Tagesordnung:

1. Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit und Eröffnung
2. Genehmigung des Sitzungsprotokolls der Gemeinderatssitzungen am 13.03.2024
3. Bericht des Bürgermeisters
4. Bericht der Obfrau des Prüfungsausschusses
5. Gebührenbremse
6. Wirtschafts und Arbeitsmarktrichtlinie der MG Biedermannsdorf – Auszahlung
Walter Group Service GmbH lt. abgeschlossenen Fördervertrag
7. Wirtschafts und Arbeitsmarktrichtlinie der MG Biedermannsdorf – Abschluss neuer
Fördervertrag Walter Group Service GmbH
8. Erhaltungserklärung Radweg Biedermannsdorf – Wiener Neudorf
9. diverse Anschaffungen Kindergarten
10.Sanierung Rettungsstelle
11.Planungsangebote für Wasserkraftwerk
12. Verlängerung des bestehenden Anrufsammeltaxis – Bericht VZBGM
13. Haubenspühlmaschine – Cafe Perlas
14. Ankauf von Parkbänken
15. Regenbogenzebrastreifen
16. Grundsatzerklärung – Naturschonendes Bauvorhaben während der Brutzeit
17. Subventionen
18. Personelles – nicht öffentlicher Teil
19. Allfälliges

Freitag, 3. Mai 2024

Weniger Baumrodungen – mehr Grün im Wald!

In den letzten Jahren wurden, auch in Wäldern in unserer Nähe, zahlreiche gesunde Bäume entlang von Waldwegen unnötigerweise gefällt. Wegen zahlreicher Haftungsfälle und Rechtsunsicherheiten haben immer mehr Baumverantwortliche aus Angst vor möglichen Schadenersatzforderungen  Bäume „vorbeugend“ fällen lassen, selbst wenn das aus Sicherheitsaspekten gar nicht erforderlich gewesen wäre. Denn bisher mussten sie – analog zur Gebäudehaftung – im Schadensfall ihre  Schuldlosigkeit beweisen.

Mit der vor kurzem beschlossenen Änderung des § 1319b des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB) hat Justizministerin Alma Zadic nun den Wegfall dieser Beweislastumkehr erreicht. Wie bei anderen Schadensfälle auch müssen nun  Geschädigte beweisen, dass der Baum nicht den Notwendigkeiten entsprechend gepflegt wurde. Mit der neuen Regelung wird ein weiterer Punkt des aktuellen Regierungsprogramm 2020–2024 abgearbeitet. Sie ist das Ergebnis eines längeren, breit angelegten, österreichweiten Prozesses, in dem Alma Zadic Hartnäckigkeit und einen langen Atem beweisen konnte.

https://burgenland.gruene.at/news/tag-des-baumes/
https://www.forstzeitung.at/markt/2023/09/baumhaftung.html