Freitag, 10. Juli 2015

Erntenachrichten 2015

Erntenachrichten 2015 aus unseren Fluren


Welche Erntefolge ist denn üblich?
So trocken wie es heuer ist, wurde jetzt Anfang Juli die Wintergerste (angesät im Herbst) schon geerntet, auch etwas Raps war schon dabei; In der 2. Juliwoche wird - etwas zeitiger als andere Jahre - mit dem Weizen begonnen, dann folgt
wahrscheinlich wieder Raps für Öl, anschließend Roggen mit seinen tiefen Wurzeln und als Ausklang der Durum- oder Hartweizen, der nur in unserem pannonischen Klima und auf unseren eher tiefgründigen Böden gedeiht.

Der Vollständigkeit halber nenne ich auch noch Sonnenblumen, die im September geerntet werden - und die Rüben, deren Ernte je nach Aussaat sich von Mitte September bis Mitte Dezember fällt.

Wie wird geerntet?
Unsere Bauern der Agrargemeinschaft mieten einen Mähdrescher und GR Mathias Presolly und Exbürgermeister Hannes Unterhalser fahren diese Mietmaschine - manchmal bis spät in die Nacht hinein, ja sogar bis in die frühen Morgenstunden, wenn der Tau erst spät fällt. Aber wenn es kühler ist und der Tau früher kommt, kann die Erntezeit auch „schon" um 11 Uhr abends vorbei sein.

Wohin mit der Ernte?
Es gibt Verträge mit der Getreidemühle in Enzersdorf/Fischa und der Ölmühle in Bruck/Leitha

Wofür wird die Ernte unserer Bauern verwendet?
Das Korn des Roggens wird als  Brotgetreide, Mischfutter oder auch als nachwachsender Rohstoff für Bioenergie verwendet.

Ein kleiner Blick in die Geschichte gefällig?
Roggen ist in Nordsyrien seit 8000 Jahren bekannt und im österreichischen Raum seit dem 6. Jahrtausend, als die Menschen  auch hier sesshafte Bauern wurden, verbreitet.

Weizen zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der gesamten Menschheit und wurde bereits vor 8.000-10.000 Jahren gesammelt und angebaut. Er ist nach der Gerste die am längsten kultivierte Getreideart. Am Genom des Weizens war nachweislich eine Vielzahl von Wildgräsern beteiligt, wie man heute mit DNA-Analyse feststellen kann. Weizen wird auf der Erde nach Mais und Reis am dritthäufigsten angebaut.

Mit Raps sorgen die Rapsbauern für gelbblühende Landschaften im Frühjahr - und bei uns in der EU finden wir 18% der Weltrapsfläche mit etwa 6% der Welternte!

Unsere Ackerböden schließlich werden seit etwa 1000 Jahren bewirtschaftet und sind weiterhin fruchtbar mit den höchsten Hektarerträgen der Welt - dank der bäuerlichen Bewirtschaftung und unserem gemäßigten Klima.

Ein abschließender Wunsch an unsere Bauern?

Wir wünschen weiterhin ein optimales Erntewetter zum Einbringen des Jahresertrages!

Umweltgemeinderätin Dr. Brigitte Benes, Juli 2015

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