Montag, 16. April 2018

Schweinefleisch nach China!

Schweinestall mit Massentierhaltung

Hurra! Österreich darf nun Schweinefleisch nach China exportieren!
Allerdings kommt das nur  fünf österreichischen Großunternehmen zugute, nicht der Masse an Bauern, wie behauptet wird. Und was kann und wird geschehen, wenn die steigende Nachfrage aus China einmal eingesetzt hat und die „Produktion“ von Schweinefleisch bei uns hochgefahren ist? Andere Länder haben bereits ihre Schweinefleischexporte nach China gesteigert, vor allem aber hat China selbst die Produktion durch massive Subventionen hochgefahren. Schon jetzt sinkt daher die Nachfrage aus China und die Preise kommen unter Druck, wie ein Sprecher des Deutschen Bauernverbands zugeben musste. Nicht umsonst spricht man vom „Schweinezyklus“.

Österreich produziert 103% des ohnehin zu hohen Eigenverbrauchs an Schweinefleisch. Die negativen Folgen einer intensiven Schweineproduktion sind hinlänglich bekannt: Die absurden Kosten der europäischen Agrarsubventionen,  die Sojaproduktion mit ihren katastrophalen sozialen und ökologischen Folgen, zu viel Nitrat im Grundwasser, nicht artgerechte  Produktionsbedingungen, antibiotikaresistente Keime wegen massiven Einsatzes in den Ställen und  gesundheitliche Folgen eines zu hohen Schweinefleischkonsums. Zudem kommen von den über 5 Millionen Schweinen, die jährlich in Österreich geschlachtet werden, etwa 10% als Lebendvieh ins Land.

Nun soll die Produktion weiter angeheizt werden, um danach noch mehr Überschüsse in Kühlcontainern 60 Tage lang 16.000 Kilometer  weit exportieren zu können? Das widerspricht nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern auch den offiziellen Zielen der österreichischen Landwirtschaft, die  Regionalität, Frische und kurze Transportwege propagiert. Laut Umweltbundesamt haben die  Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft in den letzten zwei Jahren zugenommen, andererseits wurden in der kürzlich vorgestellten Klimastrategie überhaupt keine Ziele für die Treibhausgasreduktion des Agrarsektors festgelegt. Sieht konsistente, umweltverträgliche Politik zum Wohl der Bevölkerung so aus?

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