Mittwoch, 10. Mai 2023

Reform des Gesundheitssystems muss gelingen!


Unser Gesundheitssystem fährt gegen die Wand, wenn keine Reform gelingt. Gesundheitsminister Rauch sieht das wirklich so. Und Viele, die sich keine teuren Wahlärzte oder Zusatzversicherungen leisten können und dringend eine OP brauchen, sehen das auch so.

Eine deutliche Mehrheit der Österreicher spürt im Alltag den Mangel an niedergelassenen Hausärzten und Fachärzten. Die Zahl der unbesetzten Ordinationen steigt. Mit Jahresbeginn 2023 waren laut Ärztekammer 300 Kassenstellen in ganz Österreich unbesetzt, beinahe doppelt so viele wie noch Ende 2019. Für 68 Prozent der Österreicher ist der Mangel an Hausärzten und Fachärzten mit Kassenvertrag inzwischen im persönlichen Alltag spürbar. 

Für Minister Rauch ist es eine Verpflichtung der öffentlichen Hand, die Gesundheitsversorgung der Menschen zu gewährleisten. Er ist zwar zu hundert Prozent für alles verantwortlich, aber in vielen Bereichen nur zu zehn Prozent zuständig. Die Arbeitsbedingungen für Allgemeinmediziner attraktiver zu machen ist beispielsweise Sache der Krankenkasse und der Ärztekammer, die diese Verträge verhandeln. Die Verhandlungen zum kommenden Finanzausgleich geben Rauch aber einen starken Hebel, wichtige Veränderungen durchzusetzen.

Einiges ist auch schon gelungen: Bisher hat die Ärztekammer Primärversorgungszentren durch ihr Veto meist verhindert. Ein Gesetz, dass diese Blockierungen unmöglich macht, wird endlich am 1. Juli in Kraft treten. Um die Lücke beim Pflegepersonal abzubauen, hat die Regierung bereits durch Zuschüsse bei Gehältern, einen 600 Euro Zuschuss bei der Ausbildung und einen 1400 Euro Zuschuss bei der berufsbegleitenden Ausbildung die Nachfrage nach Pflegeberufen gesteigert. Weil das aber nicht reicht, werden wir auch qualifiziertes Personal aus dem Ausland aktiv anwerben müssen. Und Minister Rauch kann sich auch vorstellen, Medizinstudenten einen privilegierten Zugang zum Studium zu ermöglichen, wenn sie sich verpflichten, danach eine gewisse Zeit im öffentlichen Gesundheitsdienst tätig zu sein. 

Interview mit Minister Rauch im Profil 
Grünes Gesundheitsprogramm

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