Das Ortsentwicklungskonzept in Wiener Neudorf wurde in den letzten drei Jahren mit Unterstützung von Orts- und Verkehrsplanern entwickelt. Es hat einen Zeithorizont von 20- 30 Jahren und basiert auf einem vorher ausgearbeiteten Grünraum- und Verkehrskonzept. Alle Grundeigentümer, die bei der Umsetzung des Konzepts betroffen sein werden, wurden voll eingebunden und ins Boot geholt, wodurch spätere gerichtliche Auseinandersetzungen weitestgehend vermieden sein sollten.
Bemerkenswert ist, welche Zugeständnisse betroffenen Grundeigentümern und potentiellen Bauträgern abgerungen werden konnten. Hier einige Beispiele:
- ABB hat im November 2018 seinen Firmensitz in einen Neubau nach Wiener Neudorf verlegt. Viele Mitarbeiter pendeln nun täglich von Wien zu ihrem neuen Arbeitsplatz. ABB bezahlt allen Wiener Mitarbeitern eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Bis jetzt haben sich 80 davon betroffene Familien von ihrem bisherigen Zweitauto, in manchen Fällen sogar vom einzigen Auto getrennt und sparen sich dadurch monatlich mehrere hundert Euro.
- An der Stelle des ehemaligen Versteigerungshauses soll ein größeres, mehrstöckiges Gebäude mit Wohnungen und Büros errichtet werden. Die geplante Anzahl an Wohnungen wurde von 140 auf 80, die Höhe von 32 auf 14 Meter reduziert. In der Tiefgarage wird es nur etwa 100 Stellplätze geben, die aber nicht fix zugeordnet sind. So stehen diese hauptsächlich untertags den Beschäftigten der dort eingemieteten Firmen und abends und nachts den dortigen Bewohnern zur Verfügung. Den Bewohnern wird eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel sowie Leihfahrräder und e-Carsharing zur Verfügung gestellt werden.
- Das riesige Gelände nördlich des Sportplatzes (etwa 380.000 m2) soll von der B17 bzw. der Badnerbahn bis zur Palmersstraße und nach Norden bis zur SCS in einen Öko-Park ausgebaut werden. Die Projektbetreiber müssen vorher alle Straßen, Fuß- und Fahrradwege und vor allem einen Wald mit etwa 15000 Bäumen errichten. Der zusätzliche Verkehr, der dort durch Firmenansiedlungen entsteht, wird streng limitiert.
Hier finden Sie nähere Details, hier den Blogbeitrag von Bürgermeister Herbert Janschka.
Und bei uns in Biedermannsdorf?
Die Verhandlungen mit der ARE betreffend die Verbauung des Geländes des ehemaligen Kinderheims werden von einem kleinen Personenkreis um Bürgermeisterin Dalos ohne vorherige Beratungen in den zuständigen Ausschüssen und ohne Information des Gemeinderats geführt und basieren daher auch nicht auf Beschlüssen des dafür eigentlich zuständigen Organs.
Gleiches gilt für die geplante Verbauung eines etwa 6000 m2 großen Grundstücks entlang der Wiener Straße. Hier wurde noch dazu in der Sitzung vom Dezember 2018 der Gemeinderat bewusst falsch informiert. Unsere ausdrückliche Anfrage, ob es bereits Vorgespräche mit potentiellen Bauwerbern gäbe, wurde fast entrüstet verneint. Wenige Tage später konnte man in den Gemeindenachrichten und in der NÖN nachlesen, dass es “natürlich” solche Vorgespräche schon gäbe- wieder ohne vorherige Befassung von Ausschüssen oder Gemeinderat. Unser Zusatzantrag, , dass “noch vor Gesprächen mit potentiellen Bauträgern und Projektpartnern im Bauausschuss eine Zieldefinition erfolgen muss”, wurde einstimmig angenommen, obwohl zumindest Bürgermeisterin Dalos und GGR Heiss damals bereits solche Vorgespräche mit Bauträgern geführt hatten und gewusst haben, dass dieser Zusatzantrag nicht erfüllbar sein würde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen