Auch Ortschaften können Donuts oder Krapfen sein: Entweder alles Wesentliche um eine bedeutungslose Mitte, oder alles schön kompakt mit einem attraktiven Zentrum.
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Grafik: Wiener Zeitung, Quelle UBA |
Der Traum vom Eigenheim im Grünen braucht viel Platz. Zum Haus gehört eine Garage, und auch ein Garten soll drum herum sein. Die Häuser müssen mit Straßen und Leitungen versorgt werden. Die Kosten für diese Infrastruktur sind hoch. Der Weg zum Supermarkt am Ortsrand wird lang, und locker besiedelte Gebiete lohnen sich nicht für Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel. Der Individualverkehr nimmt zu, ebenso der Drang zum Zweitauto, dessen echte Kosten von typisch 400 Euro pro Monat meist unterschätzt werden. Die Ortskerne sterben aus, Geschäfte schließen, Wohnraum steht leer, Dorfmitten werden zunehmend unattraktiv.
Biedermannsdorf ist weder typisch Donut noch typisch Krapfen. Aber die Nachteile von Bodenversiegelung, Zersiedelung, Einkaufszentren an der Peripherie gibt’s auch bei uns. Ortsentwicklung war bei uns kein langfristig geplanter Prozess, sondern eine Folge vieler isolierter Einzelmaßnahmen. Wir werden überlegen müssen, wie wir Bodenverbrauch und Verkehrssteigerungen vermeiden, das Ortszentrum wieder attraktiver machen und Umwidmungsgewinne der Allgemeinheit zukommen lassen können.