Freitag, 1. Mai 2020

Feinstaubbelastung in Zeiten von Corona


Unsere Veröffentlichungen der Feinstaubbelastungen von April und März auf Facebook haben einige Reaktionen ausgelöst. Scheinbar ist trotz des Corona-bedingten Rückgangs des Verkehrs und auch der industriellen Produktion die Feinstaubbelastung nicht gesunken. Was aber so nicht stimmt.

Wir haben nun an acht Messstellen des UBA die Werte für Februar und April 2019 und Februar und April 2020 erhoben (insgesamt 32 Monatswerte mit je 28 Einzelwerten). Die Messstellen befinden sich teils in der Nähe von Verkehrs-und Industrie-Hotspots, teils in Reinluftgebieten. Als Kriterium wurde herangezogen, an wie vielen Tagen (von insgesamt jeweils 28 Tagen) ein Referenzwert von 20µg/m3 erreicht oder überschritten wurde.

Das Ergebnis: Vergleicht man die heurigen Werte von April und Februar mit den jeweiligen Vorjahreswerten, ist die Anzahl der Überschreitungen des Referenzwerts in 15 von 16 Fällen gefallen und nur in einem Fall geringfügig gestiegen.

Im Vergleich von April mit Februar des jeweils selben Jahres ist 2019 im April die Anzahl der Überschreitungen in 5 von 8 Fällen höher gewesen als im Februar. Heuer war jedoch die Anzahl der Überschreitungen des Referenzwerts im April, in dem der Lockdown durchgängig in Kraft war, in 6 von 8 Fälle geringer oder auf gleich niedrigem Niveau wie im Februar. Und die Überschreitungen in Zöbelboden sind zwar auf zwei gestiegen, liegen aber auf einem relativ  niedrigen Niveau.

Wenn die Tendenz auch gut aussieht, muss man berücksichtigen, dass nach den österreichischen Richtlinien bei PM2,5 ein Tagesmittelwert von 20µg/m3 an keinem Tag des Jahres überschritten werden darf. An fünf von sechs Messstellen, deren PM2,5 Werte hier erfasst sind, ist das aber bereits in den zwei betrachteten Monaten der Fall gewesen.

Einen Link zu den detaillierten Messwerten des UBA finden Sie hier.

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