Mittwoch, 11. November 2020

Wie viel Wald bräuchte das Biomasse-Heizkraftwerk?

Das von der EVN geplante Biomasse-Heizkraftwerk an unserer Gemeindegrenze zu Vösendorf braucht bei Volllast (30 GW) täglich an die 185 Tonnen Hackschnitzel. Das klingt nach sehr viel.

Wie viele LKWs da täglich zur Anlieferung unterwegs sein müssten, haben wir hier schon nachgerechnet (wurde auch von der EVN bestätigt). Das klingt schon nicht mehr so dramatisch.

Aber wie groß muss eine Waldfläche sein, damit diese Holzmenge in der selben Zeit nachwächst? Das klingt eigentlich nach erstaunlich wenig:

  • Ein Schüttraummeter (srm, das ist das Volumen von locker aufgeschütteten Hackschnitzel in m³) hat je nach Holzart und Restfeuchtigkeit eine Masse zwischen etwa 265 kg (Hartholz) und 200 kg (Weichholz). Für die weitere Abschätzung gehen wir von einem Durchschnittswert von 230 kg/srm aus.
  • Damit entsprechen die täglichen 185 Tonnen einem Volumen von etwa 800 srm. Bei grob gehäckseltem Holz entsprechen 3 Schüttraummeter etwa 1 Festmeter (das ist das Volumen der reinen Holzmasse in m³). Die täglich benötigten 185 t entsprechen also etwa 270 m³ Holz.
  • Würde das geplante Heizkraftwerk ein Jahr ununterbrochen mit Volllast laufen (was unrealistisch ist), wäre der jährliche Bedarf an Holz also etwa (365*270) 100.000 m³.
  • In unseren Wäldern wachsen pro Jahr und Hektar etwa 11-15 m³ Holz nach. Für die weitere Abschätzung gehen wir von 11 m³ aus.
  • Die benötigten 100.000 m³ wachsen also im Durchschnitt auf einer Waldfläche von 9100 ha jährlich nach. Diese Fläche von 9100 ha entspricht einem Kreis mit etwa 5,5 km Radius oder einem Quadrat mit 9,5 km Seitenlänge.

Oder anders veranschaulicht: Die täglich benötigten 270 m³ Holz wachsen in den 4 Millionen Hektar großen österreichischen Wäldern in weniger als 5 Minuten nach.

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