Montag, 26. September 2022

Gerecht geteilt?

So wie für die insgesamt 100 Männchen auf dem Bild die Torte aufgeteilt ist, ist in Österreich das Einkommen verteilt:

  • Das reichste Prozent sackt 40 Prozent aller Einkommen ein,
  • 49 Prozent der Bevölkerung erhalten nur mehr insgesamt knapp mehr als 57 Prozent,
  • die Hälfte aller Österreicher muss sich mit insgesamt 2,8% aller Einkommen begnügen.

Aber man kann sich die oben dargestellte Einkommensverteilung anhand eines Beispiels noch viel plastischer vorstellen:
Nehmen wir an, eine Wettgemeinschaft aus 100 Leuten macht im Lotto einen Gewinn von 100.000 Euro. Wenn der jetzt so aufgeteilt wird wie oben dargestellt könnte folgendes rauskommen:

  • Einer bekommt 40.000 Euro. Davon kann er sich eine Wärmepumpe installieren lassen, damit sein Einfamilienhaus heizen und in Zukunft einen Großteil seiner Heizkosten sparen,
  • von den nächsten 49 bekommt jeder 1167 Euro,
  • die letzten 50 bekommen je schlappe 56 Euro, das reicht kaum für ein Abendessen zu zweit in einem durchschnittlichen Restaurant.

Warum fällt eigentlich die Mehrheit der Österreicher hartnäckig auf die verlogene Propaganda herein, sie wäre von einer Erbschafts- oder Vermögenssteuer betroffen, die so gestaltet ist, dass sie 95% aller Österreicher gar nicht berührt? Warum will die Mehrheit der Österreicher eigentlich nicht, dass mit den Einnahmen aus solchen  Erbschafts- oder Vermögenssteuern Sozialleistungen ausgebaut, Infrastruktur verbessert und die Steuerlast des Mittelstands verringert wird (die untersten Einkommen sind ohnehin kaum oder gar nicht besteuert)?

O.K., natürlich soll Einkommen auch von der für den Job erforderlichen Ausbildung und der  Verantwortung abhängen, die man übernehmen muss. Aber will jemand wirklich behaupten, dass das eine Prozent an Superreichen so viel mehr Verantwortung für das Allgemeinwohl trägt als die Supermarktkassierin, Pfleger oder Reinigungskräfte im Spital, eine Kindergärtnerin oder sonst jemand wie du und ich?

Die Realität sieht so aus: Etwa 80 Prozent der vollbeschäftigten Reinigungskräfte (der Großteil Frauen) können von ihrem Gehalt nicht leben, im Einzelhandel sind es 70 Prozent. 

Dazu noch ein tolles Zitat: Es gibt ein unfehlbares Rezept, eine Sache gerecht unter zwei Menschen aufzuteilen: Einer von ihnen darf die Portionen bestimmen, der andere hat die Wahl. (Gustav Stresemann)

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