Dienstag, 5. Dezember 2023

Obdachlosigkeit abschaffen!

In Finnland geht die Zahl der Obdachlosen seit Jahren zurück und wird bald gänzlich abgeschafft sein. Der Grund: Das Land wendet das „Housing First“-Konzept an. Betroffene bekommen – ohne Voraussetzung – eine Wohnung und Beratung. Die Allermeisten schaffen so den Weg in ein stabiles Leben. Abgesehen vom sozialen Aspekt ist dieses Erfolgsrezept für den Staat billiger, als Obdachlosigkeit und Notunterkünfte hinzunehmen.

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) führt „Housing First“ nun auch in Österreich in größerem Maßstab ein.
6,6 Millionen Euro sind dafür budgetiert, 1000 Menschen sollen bis September 2024 eine eigene Wohnung erhalten. Gemeinnützige Bauvereinigungen stellen für das Projekt im kommenden Jahr 512 leistbare Wohnungen zur Verfügung, die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (Bawo) wird das Projekt "Housing First Österreich – zu Hause ankommen" leiten. 25 Sozialorganisationen in ganz Österreich sind an „housing first österreich“ beteiligt, das Projekt wird in sieben Bundesländern operativ umgesetzt. Wohnungslosen Menschen wird direkt eine eigene Wohnung vermittelt. Sie unterschreiben den Mietvertrag und kommen selbst für die Miete auf. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter betreuen Betroffene bei  Bedarf in Krisen, bei Fragen zu Finanzen oder zur Bewältigung des Alltags in deren Wohnung. Damit sollen mehr Menschen langfristig aus der Obdach- und Wohnungslosigkeit begleitet werden.

In Österreich wird das Konzept bereits erfolgreich etwa von Vinzidach in der Steiermark und Salzburg sowie von Neunerimmo in Wien betrieben. Das Modell hat sich mit einer niedrigen Rückfallquote bewährt, in Salzburg etwa gab es bei 100 Wohnzuweisungen in neun Jahren nur drei Delogierungen.

Details

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen