Für den Bau der seit etlichen Jahrzehnten besprochen Ostumfahrung Wiener Neustadts sollen 6 Hektar des Natura-2000-Schutzgebietes zerstört und eine Schneise durch landwirtschaftliche Äcker geschlagen werden. Ein Protestcamp dagegen wurde kürzlich von Polizei und Cobra geräumt, fast alle Bäume wurden bereits gefällt.
Als von Klimakrise und Artensterben noch keine Rede war, kam die Idee zu dieser Straße auf. Die türkis-blaue Landesregierung glaubt auch heute noch, damit eine Entlastung der Wohngebiete und Verkehrsadern der Innenstadt erreichen zu können. Laut der durchgeführten Umweltverträglichkeitsprüfung würden jedoch mehr Straßen zu mehr Verkehr führen – was voll der wissenschaftlichen Erkenntnis entspricht. Und nach einem Bericht des Rechnungshofs würde zusätzlicher Bodenverbrauch das ohnehin hohe Hochwasserrisiko zusätzlich verschlimmern. ForscherInnen der TU Wien haben als Alternative den Bau einer Straßenbahn vorgeschlagen.
Seit über vier Jahren setzt sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Ostumfahrung ein, vor einem Jahr starteten Aktivisten eine Besetzung. Landwirte wehren sich zusammen mit Umweltschützern und Anrainern gegen die Enteignung ihrer Flächen, die wertvolle Lebensräumen sind und zu den fruchtbarsten Böden Österreichs zählen. Aber die Stadt will weiterhin 40 Millionen Euro in den Bau einer 4,5 km langen Straße investieren – dabei ist Wiener Neustadt schon jetzt mit 583 Quadratmeter Versiegelung pro Person Österreichs Betonhochburg und Hitzeinsel.
https://www.moment.at/story/ostumfahrung-protest-polizei/
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/stau-mythen-manchmal-nehmen-verkehrsplaner-stillstand-bewusst-in-kauf/25381156.html
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