Donnerstag, 1. Oktober 2015

Gedanken zur Klimaerwärmung

Klimaerwärmung - Gedanken anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche


Die Tatsache, dass Biedermannsdorf Flüchtlinge aufnimmt, hat uns zeitweise in Hochstimmung versetzt. Noch dazu mit einer bei weitem mehrheitlichen und nachdrücklich geäußerten Zustimmung in der Bevölkerung. Die Freude muss allerdings verhalten sein angesichts
des Leids, dem wir hier begegnen. Und schon gar nicht sollten wir es als Sieg sehen gegen die, die Bedenken, Vorurteile oder Angst haben. Beweisen wir ihnen, dass es geht. Flüchtlinge sind keine Engel und keine Teufel, sondern Menschen. „Wir schaffen das", sagte Angela Merkel. Diesem deutschen „Yes, we can" ist nichts hinzuzufügen.

Doch sollten wir uns von diesem wichtigen Thema nicht die Sicht auf andere Probleme verstellen lassen, die nicht kleiner, sondern größer werden, wenn wir sie nicht beachten. Zum Beispiel die Klimaerwärmung. Vielleicht haben einige von Ihnen die Ausstellung in den Klubräumen der Jubiläumshalle gesehen. Sie zeigt in beeindruckenden Bildern, wie sich der Klimawandel bereits auswirkt und lässt auch keinen Zweifel daran, wer die Schuld daran trägt. Nämlich wir, der reiche Norden.

In den Salzburger Nachrichten vom 31.8.2015 war folgendes zu lesen:
Dänemark bereitet sich auf die Flut vor.

Jens Hesselbjerg Christensen vom dänischen Meteorologischen Institut: "selbst wenn es den Regierungschefs der Welt bei der nächsten Klimakonferenz in Paris im Dezember gelingen sollte, ein Abkommen zu vereinbaren, mit dem der Anstieg der Durchschnittstemperatur auf zwei Grad begrenzt werden könnte, ist es eine Tatsache, dass der Meeresspiegel ansteigen wird. Das kann man nicht rückgängig machen".

Der Däne ist einer der wichtigen Verfasser hinter den jüngsten Berichten des Internationalen Klimapanels (IPCC). Alle größeren Städte Dänemarks liegen am Meer. Das Land hat eine Küste von insgesamt 7000 Kilometern.

Klimaflüchtlinge
Mehr als 250 Millionen Menschen sind direkt von Wüstenbildung betroffen. Darüber hinaus sind eine Milliarde Menschen in über hundert Ländern durch das Ausbreiten der Wüsten gefährdet. Unter ihnen viele der Ärmsten, am stärksten Ausgegrenzten und politisch Machtlosesten. Mexiko ist eines dieser Länder. Jenes Land, gegen das Mr. Donald Trump, republikanischer Präsidentschaftskandidat der USA, eines der größten Umweltsünder, nun eine Mauer bauen will. Eine Lösung, die nicht intelligenter wird, nur weil sie einem Präsidentschaftskandidaten einfällt.

Aus einer amtlichen Veröffentlichung der UNICEF vom 5. August 2007 geht hervor, dass Bangladesch die schwersten Überflutungen in seiner Geschichte erlebt hat. In Bangladesch sowie im Norden Indiens und in Nepal waren etwa 20 Millionen Menschen betroffen. Hunderte starben aufgrund mangelnder Hygiene und Trinkwassermangel.

Diese Beispiele sind nur zwei von vielen. Wenn wir heute von Kriegsflüchtlingen sprechen, werden für unsere Kinder und Enkel die Klimaflüchtlinge noch dazu kommen. Werden sie als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet werden? Wenn ja - wohin wird man sie abschieben? In die Wüste? Ins Meer? Wir, die kleine privilegierte Minderheit in der Welt sind gefordert, unseren Teil beizutragen, dass das nicht passieren wird.

Gemeinderat Karl Wagner

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