Freitag, 18. Dezember 2015

ehem. Kinderheim Biedermannsdorf

Unsere Meinung zur Nutzung des leerstehenden ehemaligen Kinderheims der Stadt Wien:

 


Warum dieses Gebäude, welches sich nach wie vor im Besitz der Stadt Wien befindet, und in dem vor vielen Jahren etwa 180 bis 200 Kinder untergebracht waren, leer steht, entzieht sich unserer Kenntnis. Grundstückspreise? Widmung? Wien wartete auf …was? Gibt es wirklich keine Verwendung für so eine Immobilie? Fehlte es an gutem Willen? An kreativer Lösungskompetenz?

Zu dem Gerücht, im ehemaligen Kinderheim
der Stadt Wien in Biedermannsdorf etwa 300 Flüchtlinge unterzubringen, haben wir auf der GR- Sitzung am 16. 12 erfahren:

Da in einem Vormonat die 1,5% Flüchtlingsquote im Bezirk nicht ganz erreicht wurde, fand eine Begehung des Kinderheimes statt und wurde offenbar auch die Caritas als potentieller Betreiber einer Flüchtlingsunterkunft kontaktiert. Diese beiden Aktionen haben offenbar das Gerücht ausgelöst.

Fakt ist, dass die 1,5% Flüchtlingsquote zwischenzeitlich im Bezirk wieder überschritten wurde und dass die Caritas den Betrieb des ehemaligen Kinderheims als Flüchtlingsunterkunft wegen zu hoher Adaptierungs- und Betriebskosten abgelehnt hat. Darüber hinaus lehnen alle Fraktionen unseres Gemeinderates eine derartige Maßnahme strikt ab. Diese Ablehnung ist auch schon durch ein entsprechendes Schreiben an führende Politiker (unter anderem LH Pröll, Bgm. Häupl) dokumentiert worden, und die Gemeinde wird gegebenenfalls eine solche Unterbringung mit allen möglichen Mitteln bekämpfen.

Abgesehen von der fehlenden gesetzlichen Handhabe - sowohl das Land NÖ als auch Biedermannsdorf erfüllen die Flüchtlingsquote - sind wir der Meinung, dass Massenquartiere nicht nur menschenunwürdig, sondern auch kontraproduktiv sind. Flüchtlinge in Massenquartieren sind sich selbst überlassen, weil die ansässige Bevölkerung auch bei noch so gutem Willen nicht in der Lage ist, Integrationsmaßnahmen zu setzen. Die Flüchtlinge bleiben allein mit ihren Problemen, mit ihren Traumatisierungen mit ihren Ängsten und ihren vielfach falschen Vorstellungen von christlich-westlichem Zusammenleben. Zudem steigen Fremdenfeindlichkeit und Angst in den Aufnahmeortschaften.

Die Biedermannsdorfer Bevölkerung geht in vorbildlicher Weise auf die hier befindlichen Flüchtlinge zu und versorgt sie mit Arzttransporten, Deutschnachhilfe, sowie mit gemeinsamen Sport- und Kunstaktivitäten. Das ist aber nur möglich, weil es sich um eine überschaubare Menge handelt. Massenquartiere wären obsolet, würden alle Gemeinden in Österreich so handeln. Viele tun es, doch leider längst nicht alle. Solidarität in der EU einzufordern, ist eine Sache. Sie selbst zu praktizieren, eine andere.

Hier ist noch ein Gastkommentar dazu:
Laut den Medien wollen über 60 % der Österreicher die Flüchtlinge lieber in Großgruppen (Kasernen udgl.) unterbringen. Wenn man dann fragt wo, so immer in möglichst entfernten Gemeinden und nicht in der eigenen.
Wir BiedermannsdorferInnen sind für kleine Gruppen, die im Ort integriert werden können und sollen. Dafür setzen wir uns ein!
Sowohl das Land Niederösterreich als auch speziell Biedermannsdorf erfüllt die geforderte Quote von 1,5 %. Und wir werden es auch gemeinsam schaffen, diese Flüchtlinge zu integrieren.
Natürlich würden wir gerne allen helfen. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass ein Übermaß an Fremden zu einer Gettobildung ohne Integration führt.
Wenn anderen Bundesländer, wie etwa das Burgenland, keine Flüchtlinge in kleinen Gruppen in Ortschaften integrieren will, so muss das Land eben mit Großgruppen in Kasernen oder Containern zurechtkommen. Unser Ziel der Vollintegration wollen wir uns aber durch diese Bundesländer nicht zerstören lassen.
Im weiteren Sinn gilt dies natürlich für ganz Europa.
Wir schaffen das!
Liebe Grüße
Peter Trappl 

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