Dienstag, 20. Februar 2018

Next Economy


Gedanken zu einer Postwachstums- Gesellschaft und -Ökonomie
Am 19. Februar 2018 diskutierte André Reichel mit Johannes Kaup im Studio III des ORF zum Thema „Next Economy“, wie Wirtschaft und Gesellschaft ohne permanenten Wachstumszwang aussehen und wie man dorthin gelangen könnte.

Die Weltbevölkerung steigt, Trinkwasservorräte gehen zurück, seit 1990 stieg der CO2- Ausstoß um 62 Prozent und wurden Wald in einem Ausmaß abgeholzt, das der Fläche Südafrikas entspricht. Um zu glauben, dass in einer Welt begrenzter Ressourcen unbegrenztes Wachstum möglich sei, muss man entweder Idiot oder Ökonom sein.

Reichel skizzierte verschiedene Ansätze auf dem Weg zu einer Postwachstums- Ökonomie, wie etwa Genossenschaften, Allmenden, lokale Währungen, Repair Cafes, Tauschkreise, Sharing oder die Gemeinwohl-Ökonomie. Durch bessere Wirkungsgrade bei der Nutzung von Rohstoffen und Energie sei keine Lösung zu erwarten, da die dadurch bewirkten Einsparungen durch den weit schneller wachsenden Konsum vor allem in China, Indien und den Ländern Afrikas mehr als wettgemacht würden. Auch die Rolle der fortschreitenden Digitalisierung wurde besprochen.

Als Richtschnur zu einer Postwachstums- Gesellschaft wurde von Reichel die Kybern-Ethik“ vorgestellt. "Handle stets so, dass die Handlungsmöglichkeiten für alle – für dich, Mitwelt und Nachkommen – größer und nicht kleiner werden."

Drei Player hätten bei der zu bewältigenden Transformation unterschiedliche Aufgaben: Der Einzelne bzw. die Zivilgesellschaft, um verschiedene alternative Lebens- und Wirtschaftsmodelle in lokalem Rahmen zu erproben, die Staaten, die dies nicht einschränkten dürften und durch die Änderung gesetzlicher Rahmenbedingungen begünstigen sollten, und letztlich die Unternehmen, deren Aufgabe es sei, erfolgreiche Modelle unter Beachtung der geänderten Rahmenbedingungen auf einen größeren (globalen) Maßstab zu skalieren.

Mehr Infos auf http://radiokulturhaus.orf.at/artikel/466360

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