Dienstag, 11. September 2018

Plastikflut

Plastikmüll im Meer
Bild: utopia.de
Seit der Erfindung der Kunststoffe in den 1950er-Jahren wurden davon weltweit 8,3 Milliarden Tonnen erzeugt, das entspricht einem Würfel von etwa 1800 Metern Kantenlänge.  Allein in den vergangenen 13 Jahren hat sich die Menge verdoppelt. Wachstumstreiber ist Verpackungsmaterial.

140 Millionen Tonnen Kunststoff sind bereits im Meer gelandet, pro Jahr kommen 13 Millionen Tonnen dazu, davon 500.000 Tonnen aus der EU. 40 Tonnen Kunststoffe treibt die Donau jährlich ins Meer. Bis 2050 könnte die Menge an Plastik in den Ozeanen größer sein als der Fischbestand. 88% der Meeresoberfläche ist bereits mit Mikroplastik verseucht.

In Österreich fallen pro Jahr 300.000 Tonnen Plastikmüll an: 80 Millionen Essensbehälter, einige hundert Millionen Coffee-to-go-Becher, etwa eine Milliarde Plastiksäckchen. 80% der Getränke werden in Einwegverpackungen abgefüllt. Der Großteil des Plastikmülls wird bei uns verbrannt. Dabei entstehen 600 Tonnen Kilo Filterkuchen, der in Deponien endgelagert wird, außerdem Schlacke und CO2. Nur 33% der Kunststoffverpackungen werden wiederverwertet (hauptsächlich sortenreine PET-Flaschen). Dieses Altmaterial macht in den neuen Produkten aber nur 10-20% aus.

Auch kompostierbares Bio-Plastik wäre in großem Umfang keine Lösung, da dann Ackerfläche für die Produktion von Bechern usw. benötigt wird.

Extrakt aus „Profil Nr. 37/2018, Seite 34ff


1 Kommentar:

  1. Und dass mir jetzt keiner kommt mit dem lustigen Argument, dass andere viel schlimmer sind als wir. Man kann ein Vergehen nicht damit entschuldigen oder gar rechtfertigen, dass es noch schlimmer
    geht. Wo kommen wir da hin?

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