Montag, 29. Oktober 2018

Keine Kohle mehr mit Kohle!

Kohleabbau, Bergbau, Tagbau

Das Ziel von „Divestment“-Initiativen ist der Abzug von Vermögen und Kapitalanlagen, die zur Finanzierung der fossilen Energiegewinnung und damit zum Klimawandel beitragen.
Weltweit treiben Unternehmen ihren Umbau voran und trennen sich im großen Stil von Unternehmensteilen:

Der hunderte Milliarden Euro schwere norwegische Pensionsfonds reduziert seine Investments in den CO2-intensiven Branchen Kohle, Öl und Gas. Konkret bedeutet das: ein Komplettausstieg aus reinen Kohleminenbetreibern und ein Divestment von Unternehmen mit Kohleaktivitäten von mehr als 30%. Gleiches gilt auch für Energieversorger, deren Energieerzeugung aus Kohle stammt. Durch diese Entscheidung stehen rund 120 börsennotierte Unternehmen im Wert von ca. 9 Milliarden Euro  auf der Verkaufsliste der Norweger. Die neue Strategie, die das enorme CO2- Risiko ihres  Portfolios senkt, wird beginnend mit 1. Januar 2016 umgesetzt.

Der weltweit größte Versicherungskonzern, die Münchner Allianz SE, setzt auf Divestment und folgt der Entscheidung des norwegischen Pensionsfonds. Keine Investments, sei es Aktien oder Anleihen, von Unternehmen mit mehr als 30% Umsatz durch Kohleaktivitäten sollen künftig in ihrem 600 – 700 Milliarden Euro großen Eigenbestand vorhanden sein. Die Deutsche Bank ist zum Beispiel in diesem Jahr aus der direkten Finanzierung von Kohleprojekten ausgestiegen. In Deutschland sind es vor allem die Kommunen und Bundesländer, die Divestment-Strategien entwickeln und entsprechende Beschlüsse fassen.

Das irische Parlament in Dublin stimmte vergangene Woche für das Gesetz zum Divestment. Leicht fiel die Entscheidung allerdings nicht, die Regierungsparteien stemmten sich lange gegen das Gesetz.Der rund acht Milliarden Euro schwere irische Staatsfonds muss nun seine Investitionen aus Kohle-, Öl- und Gasprojekten abziehen, und zwar „as soon as is practicable“. Gut 300 Millionen Euro stecken demnach in rund 150 Unternehmen in weltweiten Geschäften mit fossilen Energien.

Pensionsfonds, Versicherungen, Städte wie New York oder Berlin, Kirchen und Universitäten haben bereits ihre Investitionen aus fossilen Unternehmungen gezogen. In Cambridge waren Studenten sogar in den Hungerstreik getreten um das Divestment der Universität zu erzwingen. Der große Ausverkauf könnte allerdings erst beginnen, denn zumindest unter den Unternehmen, die bereits Desinvestitionen vorgenommen haben, ist die Bereitschaft zu weiteren Transaktionen dieser Art im vergangenen Jahr massiv gestiegen.

Position der Grünen zu Dinvestment
Lesen Sie hier mehr über den Kohleausstieg der Allianz SE!
Weitere Infos über das Divestment des Norwegischen Pensionsfonds
http://sandimgetriebe.attac.at/12123.html
https://www.wwf.at/de/divestment/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen