Montag, 20. Dezember 2021

Eisschmelze in Grönland

Unfassbare 520 Milliarden Tonnen Eis hat Grönland im heurigen Sommer verloren, bei Temperaturen von bis zu 20 Grad plus. Das sind, aufs ganze Jahr gerechnet, 1 Million Tonnen pro Minute. Nach der Universität von Ohio hat das grönländische Eis den „point of no return“ erreicht. 

Durch das Überschreiten dieses Kipppunkts wird die durchschnittlich 2000 Meter dicke Eisschicht, die derzeit das Landesinnere Grönlands bedeckt, unweigerlich vollständig abschmelzen. Wo das Eis fehlt, wird es wärmer, weil weniger Sonnenenergie zurück in den Weltraum abgestrahlt wird. Wo es wärmer wird, wird noch mehr Eis abschmelzen. Es wird global zu mehr Waldbränden kommen, deren Asche das Eis dunkel färbt. Dadurch wird das Eis noch schneller schmelzen – eine Spirale, die nicht mehr aufzuhalten ist.

Allein durch das Schmelzen des Grönlandeises wird der Meeresspiegel in wenigen Jahrhunderten, nach anderen Studien schon Ende dieses Jahrhunderts, weltweit um 7,4 Meter angestiegen sein. Das Landesinnere Grönlands, das derzeit durch das Gewicht des Eises teilweise unter den Meeresspiegel gedrückt wird, wird durch die Entlastung um etwa 800 Meter aufsteigen. Diese Eisschmelze ist der größte Beitragsfaktor des Meeresspiegelanstiegs, welcher Küstenregionen und Inselstaaten bedroht, sowie Stürme und Überflutungen häufiger und heftiger werden lässt.

Umso dringender ist es, den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas nun unverzüglich und ernsthaft anzugehen und endlich auch die Agrarwende anzupacken. Denn sonst werden wir in etwa zehn Jahren auch beim Regenwald und den Korallenriffen Kipppunkte überschritten haben, die eine weitere Erwärmung unumkehrbar weiter antreiben.

https://news.osu.edu/warming-greenland-ice-sheet-passes-point-of-no-return/

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