Donnerstag, 15. Februar 2024

Von Kanonen und Spatzen - Zutrittssystem Badeteich

 

 Bisher gab es am Badeteich neben der elektronisch gesteuerten Tür, welche man nur mittels Eintrittskarte öffnen konnte, auch Angestellte, die kontrollierten, dass nicht mehrere Personen mit einer Karte durch die offene Tür gingen.
In der Gemeinderatssitzung vom 19.10.23 kritisierte der Prüfungsausschuss unter anderem die hohen Personalkosten am Badeteich-Eingang. Optimierungen seien hier dringend notwendig.

Ohne Ausarbeitung in einem Ausschuss entschieden SPÖVP, Personalstunden am Badeteich einzusparen und dafür mit einer 66T€ teuren Kanone auf die Spatzen zu schießen, ausgerechnet zu einer Zeit in der “an allen Ecken und Enden” gespart werden muss und unsere Rot-Kreuz-Ortsstelle kurz vor der Schließung steht (Wir berichteten im letzten Infobrief).

Dafür bekommen die Teichbesucherinnen und Teichbesucher:

  • Dafür bekommen die Teichbesucherinnen und Teichbesucher:
  • Ein neues Drehtor (36T€)
  • einen Ticketautomat (16.100€) und
  • einen Online-Webshop zusammen mit neuer Infrastruktur (7.900€) für die Verwaltung der Biedermannsdorfkarte.

Ja, richtig gelesen: Alle Karten müssen ausgetauscht werden, da sie in Zukunft mit Foto des Inhabers gedruckt werden sollen. Das ist dann das 3. Zutritts-System in 8 Jahren.

Besonders ironisch dabei: Das neue Drehtor soll eine barrierefreie Zugangsmöglichkeit haben (eigener Torflügel neben dem Drehtor geht auf). Wer also bisher rechtswidrig mit jemand anderem mit hinein gehen wollte, kauft sich in Zukunft einfach eine Karte mit Kinderwagennutzung und nimmt seine 10 Bekannten durch das Barrierefreie-Tor mit hinein. Aber bitte erzählen Sie den Trick nicht weiter. Die Biedermannsdorferinnen und Biedermannsdorfer haben ohnehin zum Großteil Jahreskarten am Badeteich.

Die Argumentation der Gemeinde, dass sich die Investitionskosten in das neue Tor mittelfristig durch die eingesparten Personalkosten amortisieren, stimmt grundsätzlich. Das eigentliche Ziel dafür zu sorgen, dass keine ortsfremden Gäste ohne gültige Karte den Teich überfüllen, erreicht man damit aber trotzdem nicht. Unter dem Aspekt sollte man die Investition eher gar nicht machen.

Möglich, dass dieses unausgegorene Konzept der Grund war, es lieber nicht in der öffentlichen Gemeinderatssitzung zu beschließen, wer weiß das schon. Fragen bleiben hier jedenfalls einige offen. Obwohl wir der Meinung waren, dass wir in diesem Jahr aus Kostengründen gar kein neues Zutrittssystem benötigen, haben wir den Gemeindevorstand ersucht, das Thema ordentlich im Ausschuss zu besprechen, weitere Angebote zu sichten und andere Lösungsmöglichkeiten durchdenken. Unser Vorschlag wurde überraschenderweise nicht angenommen, hatte doch der neue Bürgermeister in seiner ersten Aussendung im November 2023 und in der Gemeindeaussendung im Jänner 2024 noch folgendes versprochen:

“... dass eine gute Idee, ganz egal von welcher Partei oder Fraktion sie kommt, umgesetzt werden sollte und nicht abgelehnt,...”

GR Martin Firsching


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