Montag, 12. August 2024

Inflationsschock durch CO2-Bepreisung: Alles nicht so schlimm!

„Inflation“ und „Schock“ sind zwei Begriffe, von denen jeder für sich schon die Alarmglocken klingeln lässt. In der Kombination „Inflationsschock“ wird die Wirkung noch verstärkt. Ein gutes Beispiel, wie man Aufmerksamkeit erregt, auch wenn die Fakten  dahinter vorerst zurückbleiben.

In einer heutigen Tageszeitung wird zunächst der Eindruck erweckt, die EU werde mit ihrem „Green Deal“ die Inflation vorantreiben. Auch im Großteil des umfangreichen Hauptartikels wird detailliert dargelegt, warum und wie hoch die Inflation durch die von der EU geplanten Maßnahmen angeheizt würde. Dass man die geplanten Klimaschutzmaßnahmen absagen, zumindest aber aufweichen oder verschieben sollte wird zwar nicht gesagt, diese Meinung könnte aber bei vielen Menschen entstehen oder bestärkt werden, die nicht bis zum Ende lesen.

Denn erst zu Ende des Artikels wird in eineinhalb kurzen Absätzen erwähnt: An der Bepreisung von Emissionen solle nicht gerüttelt werden, vielmehr brauche es gezielte staatliche Eingriffe und mutige strukturelle Änderungen. Nur dann würde, trotz der durchaus gewollten Verteuerung klimaschädlichen Verhaltens, die Inflation nicht angeheizt und könnten sinnvolle Maßnahmen zum Klimaschutz ohne gravierende negative Auswirkungen umgesetzt werden.

Zusatzinformation:

Die Studie, auf die sich der Zeitungsartikel bezieht, wurde von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben. Diese gemeinnützige Stiftung ist eine einflussreiche Denkfabrik, die v.a. in ihrer Anfangszeit die Privatisierung von staatlichen Bereichen und die Förderung des Wettbewerbs auf allen Ebenen propagiert hat. Sie wird faktisch über die Bertelsmann SE von der Unternehmerfamilie Mohn kontrolliert und betreibt in Brüssel ein Lobbybüro bei der EU.

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