Wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen
Die Massentierhaltung ist eine der Hauptursachen für die Umweltprobleme unserer Zeit:
Sie ist Ursache Nummer 1 beim Klimawandel und Mitverursacher der Bodenzerstörung, Aber auch der übermäßige Verbrauch unserer Wasserressourcen, der Verlust von Artenvielfalt und die Entstehung von Tierseuchen wie BSE oder Vogelpest gehen auf ihr Konto. Mit anderen Worten, wer sich
um die Umwelt sorgt und wer die wissenschaftlichen Untersuchungen ernst nimmt, kommt nicht umhin, sich mit dem Thema „Tiere essen" auseinanderzusetzen und in weiterer Folge auf immer öfter auf Fleisch zu verzichten.
Der letzte heiße Sommer steckt vielen noch in den Knochen: Immer öfter bekommen wir eine Vorahnung, was ein Klimawandel für uns alle bedeuten könnte. Was das mit Fleischkonsum zu tun hat? Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung ist der Hauptverursacher für den Klimawandel1): Sie erzeugt heute 18 Prozent aller Treibhausgase. Im Vergleich dazu liegen die Emissionen des gesamten Transportsektors „nur" bei 13 Prozent. Die Intensiv-Fleischwirtschaft trägt damit um 40 Prozent mehr zur globalen Erwärmung bei als der gesamte Transportverkehr weltweit.
Die Fleischproduktion verbraucht zu viel Wasser
Der weltweite Fleischkonsum ist in den letzten 50 Jahren um das Fünffache gestiegen. Das nagt auch an unseren Süßwasserreserven2): Die Herstellung von einem Kilo Fleisch erfordert 16.000 Liter Wasser (das sind 75 volle Badewannen). Zum Vergleich: Für ein Kilo Weizen braucht man 1300 Liter und für einen Kilo Kartoffel 106 Liter Wasser in der Produktion. Das heißt, die Tierproduktion verschlingt deutlich mehr Wasser als die Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die Folgen waren heuer im Sommer selbst bei uns durch Dürre und Missernten schon spürbar; vor allem in Südeuropa, im Nahen Osten, in Afrika oder Lateinamerika sind die Auswirkungen auf die Landwirtschaft verheerend und führen zu Hungerkatastrophen, Landflucht und sind nicht zuletzt auch Mitauslöser zur aktuellen Völkerbewegung.
Die lokale Wirtschaft wird aber auch dadurch zerstört, dass pro Jahr 500.000 bis 600.000 Tonnen Sojafuttermittel aus Amerika, aus Brasilien und aus Argentinien importiert werden. All die Rinder, Schweine und Geflügel, die wir in Massentierhaltungen züchten, brauchen nämlich selbst immens viel Futter: Sie werden mit - in vielen Fällen gentechnisch manipuliertem - Soja und Mais in wenigen Monaten schlachtreif hochgefüttert. Damit wird hochwertiges Eiweiß, das der Mensch in Form von Hülsenfrüchten und Getreide zu sich nehmen könnte, über den Umweg des Tieres zur Menschennahrung. Anders ausgedrückt: Es landen im Verhältnis viel zu viele Futtermittel in den Futtertrögen: Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, braucht es knapp zwölf Kilo Sojaschrot. Mit dieser Menge an Getreide könnten Milliarden Menschen vor dem Hungertod bewahrt werden. Dies kann ohne Übertreibung als die effektivste Form von Nahrungsmittelvernichtung bezeichnet werden.
Der Preis für den Fleischkonsum ist also hoch: Alleine die EU hat landwirtschaftliche Flächen von der Größe Deutschlands nach Südamerika - vornehmlich Brasilien - „ausgelagert". Fern von uns werden dazu Regenwälder abgeholzt und Naturschutzgebiete zerstört. Auch der Verlust der Artenvielfalt ist eine der dramatischen Folgen3).
Neben den geänderten Ernährungsgewohnheiten in den aufstrebenden Schwellenländern ist das weltweite Bevölkerungswachstum dafür verantwortlich, dass der Konsum von tierischen Lebensmitteln steigt. Die Nachfrage nach billigem Fleisch wird auch in Asien und Afrika immer größer, und nicht selten transportieren europäische Unternehmen ihre Tiere mit Subventionen nach Afrika.
Fest steht, daß die industrialisierte Fleischproduktion eine Menge ökologischer Probleme nach sich zieht, die man heute nicht mehr wegwischen kann: Selbst die FAO mahnt: Wir müssen weg von diesem System. Man kann die Welt auf Dauer so nicht ernähren.
Der weltweite Fleischkonsum ist in den letzten 50 Jahren um das Fünffache gestiegen. Das nagt auch an unseren Süßwasserreserven2): Die Herstellung von einem Kilo Fleisch erfordert 16.000 Liter Wasser (das sind 75 volle Badewannen). Zum Vergleich: Für ein Kilo Weizen braucht man 1300 Liter und für einen Kilo Kartoffel 106 Liter Wasser in der Produktion. Das heißt, die Tierproduktion verschlingt deutlich mehr Wasser als die Produktion von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die Folgen waren heuer im Sommer selbst bei uns durch Dürre und Missernten schon spürbar; vor allem in Südeuropa, im Nahen Osten, in Afrika oder Lateinamerika sind die Auswirkungen auf die Landwirtschaft verheerend und führen zu Hungerkatastrophen, Landflucht und sind nicht zuletzt auch Mitauslöser zur aktuellen Völkerbewegung.
Die lokale Wirtschaft wird aber auch dadurch zerstört, dass pro Jahr 500.000 bis 600.000 Tonnen Sojafuttermittel aus Amerika, aus Brasilien und aus Argentinien importiert werden. All die Rinder, Schweine und Geflügel, die wir in Massentierhaltungen züchten, brauchen nämlich selbst immens viel Futter: Sie werden mit - in vielen Fällen gentechnisch manipuliertem - Soja und Mais in wenigen Monaten schlachtreif hochgefüttert. Damit wird hochwertiges Eiweiß, das der Mensch in Form von Hülsenfrüchten und Getreide zu sich nehmen könnte, über den Umweg des Tieres zur Menschennahrung. Anders ausgedrückt: Es landen im Verhältnis viel zu viele Futtermittel in den Futtertrögen: Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, braucht es knapp zwölf Kilo Sojaschrot. Mit dieser Menge an Getreide könnten Milliarden Menschen vor dem Hungertod bewahrt werden. Dies kann ohne Übertreibung als die effektivste Form von Nahrungsmittelvernichtung bezeichnet werden.
Der Preis für den Fleischkonsum ist also hoch: Alleine die EU hat landwirtschaftliche Flächen von der Größe Deutschlands nach Südamerika - vornehmlich Brasilien - „ausgelagert". Fern von uns werden dazu Regenwälder abgeholzt und Naturschutzgebiete zerstört. Auch der Verlust der Artenvielfalt ist eine der dramatischen Folgen3).
Neben den geänderten Ernährungsgewohnheiten in den aufstrebenden Schwellenländern ist das weltweite Bevölkerungswachstum dafür verantwortlich, dass der Konsum von tierischen Lebensmitteln steigt. Die Nachfrage nach billigem Fleisch wird auch in Asien und Afrika immer größer, und nicht selten transportieren europäische Unternehmen ihre Tiere mit Subventionen nach Afrika.
Fest steht, daß die industrialisierte Fleischproduktion eine Menge ökologischer Probleme nach sich zieht, die man heute nicht mehr wegwischen kann: Selbst die FAO mahnt: Wir müssen weg von diesem System. Man kann die Welt auf Dauer so nicht ernähren.
Für Sie vorstellbar? Der Fleischverzicht
Wie können wir der Ernährungskrise vorbeugen, wie den Klimawandel stoppen? Experten sind sich weitgehend einig und raten zu vermehrter veganer und vegetarischer Kost. Das heißt, verzichten Sie beim nächsten Mal auf Schnitzel oder Braten und holen Sie sich Tipps für die Zubereitung vegetarischer Speisen. Nicht alle schaffen es auf Anhieb, auf Fleisch völlig zu verzichten oder wollen dies auch nicht. Ernährungsexperten sind sich aber einig, dass es optimal wäre, wenn wir nur einmal pro Woche Fleisch essen. Wenn Sie auf Fleisch noch nicht verzichten können oder wollen, dann greifen Sie am besten zu Biofleisch aus nachhaltiger und regionaler Produktion.
Es würde mich freuen, wenn ich Ihnen mit dem Artikel auch ein paar ökologische Gründe nennen konnte, um wieder bewusster einzukaufen und zu essen. Auf lange Sicht dankt Ihnen dies nicht nur Ihr Körper, sondern auch das Klima, die Tiere und all die Menschen, die aus ihrer Heimat nicht länger weggehen müssen.
Quellen und weiterführende Literatur:
Vegane Lebensformen: Radiokolleg vom 17. 9. 2014
Tierproduktion und Klimawandel. Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima: Martin Schlatzer
MAG. GISELA AICHHOLZER
Shiatsu Praktikerin
www.imkoerperzuhause.at
Zu 1: Vgl. Martin Schlatzer: Tierproduktion und Klimawandel . Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima
zu 2: Im Radiokolleg vom 17.9.14, Vegane Lebensformen
Zu 3: Das Problem ist vielschichtig: durch die Auslagerung landwirtschaftlicher Anbauflächen aus den Industrienationen in Schwellenländer fehlen dort nicht nur die Äcker. Damit stehen die Bewohner dieser Landstriche ohne Land da, sind meist obdachlos und haben keine Arbeit mehr. Viele ehemals selbständige Kleinbauern verdingen sich als Tagelöhner in großen internationalen Agrarkonzernen.
Wie können wir der Ernährungskrise vorbeugen, wie den Klimawandel stoppen? Experten sind sich weitgehend einig und raten zu vermehrter veganer und vegetarischer Kost. Das heißt, verzichten Sie beim nächsten Mal auf Schnitzel oder Braten und holen Sie sich Tipps für die Zubereitung vegetarischer Speisen. Nicht alle schaffen es auf Anhieb, auf Fleisch völlig zu verzichten oder wollen dies auch nicht. Ernährungsexperten sind sich aber einig, dass es optimal wäre, wenn wir nur einmal pro Woche Fleisch essen. Wenn Sie auf Fleisch noch nicht verzichten können oder wollen, dann greifen Sie am besten zu Biofleisch aus nachhaltiger und regionaler Produktion.
Es würde mich freuen, wenn ich Ihnen mit dem Artikel auch ein paar ökologische Gründe nennen konnte, um wieder bewusster einzukaufen und zu essen. Auf lange Sicht dankt Ihnen dies nicht nur Ihr Körper, sondern auch das Klima, die Tiere und all die Menschen, die aus ihrer Heimat nicht länger weggehen müssen.
Quellen und weiterführende Literatur:
Vegane Lebensformen: Radiokolleg vom 17. 9. 2014
Tierproduktion und Klimawandel. Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima: Martin Schlatzer
MAG. GISELA AICHHOLZER
Shiatsu Praktikerin
www.imkoerperzuhause.at
Zu 1: Vgl. Martin Schlatzer: Tierproduktion und Klimawandel . Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima
zu 2: Im Radiokolleg vom 17.9.14, Vegane Lebensformen
Zu 3: Das Problem ist vielschichtig: durch die Auslagerung landwirtschaftlicher Anbauflächen aus den Industrienationen in Schwellenländer fehlen dort nicht nur die Äcker. Damit stehen die Bewohner dieser Landstriche ohne Land da, sind meist obdachlos und haben keine Arbeit mehr. Viele ehemals selbständige Kleinbauern verdingen sich als Tagelöhner in großen internationalen Agrarkonzernen.
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