Sonntag, 5. Februar 2017

Kunststoffkennzeichnung. Plastik reduzieren. Verantwortungsbewusst einkaufen.



Verantwortungsbewusstes Einkaufen ist heutzutage nicht immer leicht. Konsumenten, die sich ihrer Verantwortung (und ihrer Macht) bewusst sind, werden andererseits immer wichtiger.
Um sie zu unterstützen, befasst sich der folgende Beitrag mit einem Material, das zu einem permanenten Umweltproblem geworden ist und uns gleichzeitig in allen Lebenslagen begegnet. Mit den Kunststoffen.
Grundstoff der meisten Kunststoffe ist Erdöl. Daraus werden Kohlenstoffverbindungen hergestellt und
mit verschiedenen Zusatzstoffen versetzt, wodurch sich verschiedene Eigenschaften des Endprodukts ergeben.
Für den menschlichen Körper sind einige Arten bedenklich. Schauen Sie auf die Kennzeichnung. Achten Sie im Alltag darauf, welche Kunststoffe Sie verwenden und versuchen Sie die Mengen zu reduzieren.

01 PET - Polyethylenterephtalat - vermeiden

Das enthaltene Acetaldehyd und Antimontrioxid kann mit der Zeit in die darin aufbewahrte Flüssigkeit abgegeben werden. Bei höheren Temperaturen, sowie Sonneneinstrahlung steigt der Anteil an Stoffen, der in die Lebensmittel gelangen kann („chemischer“ Geschmack). Am besten die Flaschen vor Hitze schützen und keine heißen Flüssigkeiten einfüllen.
z.B. Getränkeflaschen, Verpackungen, Polyesterfasern etc.

02 PE-HD - Polyethylen hoher Dichte - bedenklich
Gilt nicht als gesundheitsgefährdend, ist jedoch umweltverschmutzend. Östrogenartig wirkende Chemikalien können enthalten sein. HD steht für die Dichte.
z.B. Spülmittel-, Waschmittel- oder Reinigungsmittelflaschen, Verpackung, Küchengeschirr

03 PVC - Polyvinylchlorid - unbedingt vermeiden
Weichmacher (Phtalate) machen PVC erst biegsam und geschmeidig, gelten aber als fortpflanzungsschädigend (Unfruchtbarkeit, Krebs) und sind damit gesundheitsgefährdend.
Hart-PVC: Fensterprofile, Abflussrohre etc.;
Weich-PVC: Bodenbeläge, Kinderspielzeug, Schläuche, Kunstleder, Schwimmreifen, Dichtungen, etc.

04 PE-LD - Polyethylen niedriger Dichte - bedenklich
Polyethylen gilt nicht als gesundheitsgefährdend, aber als umweltverschmutzend. LD steht für die Dichte.
z.B. Folien, Plastiktuben, Kunststofftaschen und Sackerl

05 PP - Polypropylen - bedenklich

Gilt nicht als gesundheitsschädigend, aber als umweltverschmutzend.
z.B. Becher, Lebensmittelverpackungen, Plastiksackerl

06 PS - Polystyrol - bedenklich
Besser bekannt unter dem Handelsnamen Styropor ist grundsätzlich recycelbar, aber die Technik ist noch nicht weit genug verbreitet und gilt daher aktuell als umweltverschmutzend. Wird Styropor oder Polystyrolschaum erhitzt, kann Styrol freigesetzt werden, welches als krebsauslösend gilt.
z.B. Schaumstoffe, Becher, Schalen bei Lebensmittelverpackungen, Isolierungen

07 O – O (Other) steht für “andere Kunststoffe”
Hier fallen alle anderen Kunststoffarten hinein.
z.B. Mikrowellengeschirr, CD-Hüllen, Trinkflaschen, Kassazettel, Beschichtungen etc.
Es ist eine sehr heterogene Gruppe.
PC – Polycarbonat (CDs, DVDs, Glasersatz bei Flaschen) sowie Epoxidharze (Innenbeschichtung von Konservendosen) enthalten Bisphenol A (BPA), das bereits in geringsten Mengen in den Hormonhaushalt eingreift. Der Stoff wird mit Störungen in der Sexualentwicklung, Hyperaktivität, Krebs und mit Herz-Kreislauferkrankungen in Zusammenhang gebracht. Unbedingt vermeiden

PMMA - Polymethylmethacrylat (Plexiglas, Acrylglas - Glasersatz, Autoscheinwerfer, Optik, Uhrengläser, Schmuck, etc.)
ABS - Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (Spielzeug, Elektrogeräte, ect.). In 3D-Druckern wird ebenfalls ABS verwendet. Zu 99% sortenrein recycelbar.
GFK – Glasfaserverstärkter Kunststoff (Fiberglas – Auto-, Schiffs- und Flugzeugbau, Rohre, Badewannen, etc.)
Oft sind auch biologisch abbaubare Kunststoffe mit 07 gekennzeichnet. Die Verrottungszeit von Bio-Kunststoff dauert relativ lange. Daher wird Bio-Kunststoff in großen Schnell-Kompostanlagen unvollständig abgebaut und oft aussortiert. Für die Mikroorganismen im Kompost hat Bio-Plastik keinen Nährwert!
Links:
wir-leben-nachhaltig.at: Trinkflaschen
Greenpeace: Plastikkampagne
“die umweltberatung”: Plastik
Alfred Wegener Institut: Plastikmüll im Meer
Reset: Plastik im Meer
Deutsches Umweltbundesamt: Müll im Meer
Plastic Planet

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