Mittwoch, 13. September 2017

Vorsicht: Falle! Die Diskussion über Fairness.

Maus, in einer Mausefalle gefangen

Österreicher verdienen FAIRNESS
Oder, noch etwas besser:
Menschen in Österreich verdienen FAIRNESS


Ja, der Meinung sind wir auch. Und wir sind auch der Meinung, dass es Einiges an Unfairness in Österreich gibt. Und dass mit mehr Gerechtigkeit die Lebensqualität der meisten Österreicher besser wäre. Reden wir also über Fairness:

Ist es fair, dass  von 1999 bis 2016 die  Arbeitnehmerlöhne nur um 14% gestiegen und die niedrigsten Einkommen von Unselbstständigen zwischen 1998 und 2015 inflationsbereinigt gar um bis zu 35% gesunken sind? Und das, obwohl die Produktivität der österreichischen Wirtschaft von 1999 bis 2016 um 17% gestiegen ist? Eine gerechtere Verteilung der Einkommen und Einkommenszuwächse- das wäre FAIRNESS!

Ist es fair, wenn 80%  aller Agrarsubventionen in Österreich an Personen und Firmen gehen, die das
gar nicht notwendig haben: an Großbauern, an Raiffeisen-dominierte Lebensmittelfirmen, an Privatstiftungen und reiche Österreicher? Ist es fair, wenn von den 10 reichsten ÖsterreicherInnenn im Jahr 2008 gleich 6 Personen landwirtschaftliche Förderungen bezogen? Nur rund zwanzig Prozent aller Agrarsubventionen in Österreich kommen den vielbeschworenen kleinen Bauern zugute. Eine gerechtere Verteilung der Agrar- und sonstiger Subventionen- das wäre FAIRNESS!

Ist es fair, wenn der durch Steuertricksereien von Großkonzernen bewirkte Steuerausfall in Österreich mit mindestens 12 Milliarden Euro jährlich geschätzt werden muss? 1000 Milliarden Euro im Jahr kosten die EU- Mitgliedsstaaten die Steuertricksereien der Großkonzerne. Eine gerechte Besteuerung internationaler Großkonzerne- das wäre FAIRNESS!

Das reichste Prozent in Österreich besitzt 37 Prozent des Gesamtvermögens. Gehört man zu diesem obersten Prozent, verfügt man über ein durchschnittliches Nettovermögen von 12,6 Millionen Euro. Eine Erbschaftssteuer ist angesichts dieser extrem ungleichen Verteilung der Vermögen in Österreich längst überfällig. Durch eine entsprechende Freibetragsgrenze wären 90% der Bevölkerung dadurch überhaupt nicht betroffen, sondern ausschließlich jene 10 Prozent der reichsten Österreicher, die über 69 Prozent des Gesamtvermögens verfügen. Laut Studien wäre mit jährlichen Steuereinnahmen von 1,5 bis 2,5 Milliarden Euro zu rechnen. Um diese Beträge könnten die Lohnsteuern gesenkt und damit Kaufkraft erhöht werden. Eine gerechtere Verteilung der Vermögen- das wäre FAIRNESS!

Rund 1,4 Milliarden Euro gab Österreich 2016 für Flüchtlinge aus, das waren 0,4% des BIP. Dieser Anteil wird allerdings 2017 auf 0,3% fallen. Die Kosten für Mindestsicherung in Österreich betrugen 2016 knapp über eine Milliarde Euro. Das ist zweifellos sehr viel Geld, aber kein Zeichen von Steuerverschwendung, sondern ein Indikator für Ungleichheit und Armut in Österreich. Und es sind kleine Beträge im Vergleich zu den oben genannten Summen, die durch mehr Fairness bei Einkommens- und Vermögensverteilung, Besteuerung und Subventionen gewonnen werden könnten.

Ja zu FAIRNESS! Hier finden Sie dazu einige Vorschläge der Grünen!

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