Dienstag, 26. September 2017

Die nächsten 5 Jahre sind entscheidend!

Christiane Brunner bei einem Vortrag im Freskensaal des Schlosses Vösendorf
Christiane Brunner, Bereichssprecherin des Grünen Parlamentsklubs für die Agenden Umwelt-, Anti-Atom- und Energiepolitik sowie Tierschutz, informierte heute Abend im Freskensaal des Schlosses Vösendorf über die aktuelle Umweltproblematik.

Wenn wir nicht schnell wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen, wird der Klimawandel, dessen Auswirkungen sich im heurigen Jahr auch bei uns sehr deutlich gezeigt haben,  in 10 Jahren zu 50 Millionen Klimaflüchtlingen führen. Diese Zahl wird in 100 bis 200 Jahren auf etwa 150 Millionen Menschen ansteigen. Klimaschäden werden in Österreich bis 2030 Kosten von etwa 4,2 Milliarden Euro und bis 2050 Kosten von 8,8 Milliarden Euro verursachen. Der Temperaturanstieg würde dann etwa 3,7 Grad betragen – weit weg von dem im Pariser Klimavertrag verbindlich vereinbarten Maximalwert von 2 Grad, wobei eigentlich ein Wert von 1,5 Grad angestrebt werden sollte.

Allein der Ausstieg Österreichs aus fossilen Brennstoffen für die Raumheizung und die thermische Sanierung bestehender Gebäude würde den jährlichen CO2- Ausstoß um 9 Millionen Tonnen verringern und könnte bis 2030 600.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Um das Ziel des Klimaschutzvertrages nicht zu verfehlen, ab 2050 eine ausgewogene CO2- Bilanz zu erreichen (das heißt, nicht mehr CO2 zu emittieren als gleichzeitig von den natürliche Senken absorbiert werden kann), dürften wir in Österreich unsere derzeitigen CO2 Emissionen nur noch 14 Jahre aufrechterhalten und dürften danach nichts mehr emittieren. Da das unrealistisch ist, müssten wir sofort beginnen, konsequent und in vielen Bereichen unseren CO2- Ausstoß zu reduzieren, um die Zeitspanne für die erforderliche Transformation unseres Wirtschaftssystems bis 2050 zu verlängern. Leider ist Österreich in den letzten Jahren von einem Umwelt- Vorzeigeland zu einem Nachzügler geworden. Unsere CO2- Emissionen sind heute auf dem gleichen Stand wie 1990, in der gesamten EU sind sie hingegen um 24% gesunken.

Die nächsten fünf Jahre und insbesondere die Zeit der österreichischen EU- Ratspräsidentschaft in 2018 werden entscheidend sein, ob die dringend erforderliche Umsteuerung gelingt!

1 Kommentar:

  1. Siehe dazu auch hier: http://oekonewsletter.at/lunacek-gastkommentar-zu-e-mobilitaet-und-stromverbrauch/

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