Samstag, 10. August 2019

Asfinag misst den Autobahnlärm für Biedermannsdorf. Bock als Gärtner?


Tempo 140, das Lieblingsprojekt des "Neo-Umweltaktivisten" und Ex-Verkehrsministers (hoffentlich bleibt es beim "ex") Norbert Hofer wurde auf Konsequenzen bezüglich CO2-Entwicklung geprüft. Von der Asfinag. Resultat: Eh alles nicht so schlimm. Die ein bis zwei Prozent mehr CO2 verkraftet unser Klima locker. Vergessen wurde halt dabei nur, dass der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor radikal gesenkt werden muss. Stattdessen werden Maßnahmen ergriffen, die ihn um 1 Prozent erhöhen. Aber das ist noch nicht alles. Selbst dieses eine Prozent wird massiv kritisiert. Die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat dazu folgendes zu sagen:
"Die medial verbreiteten Zahlen waren deshalb geringer, weil vom Gesamtdurchschnitt auf der Strecke gesprochen wurde - inklusive Lkw, für die sich mit dem neuen Tempolimit aber nichts ändert. Lkw verursachen auf den Teststrecken etwa die Hälfte des CO2-Ausstoßes und ziehen den Durchschnittsanstieg somit wesentlich nach unten. Bei Tempo 140 geht es darum, dass Pkw schneller fahren dürfen, deshalb sind auch nur die Ergebnisse für Pkw relevant: nicht 1-2 Prozent mehr, sondern plus 3,5 Prozent CO2 beim neuen Tempolimit von 140 Km/h.
Gemessen wurde jeweils nur ein Monat vor und ein Monat nach der Einführung von Tempo 140. Ein äußerst kurzer Zeitraum, der kaum als aussagekräftig bezeichnet werden kann. Zudem gab es im Monat danach drei Regentage, bei denen langsamer gefahren wird.
Die Abgasklassen der Test-Pkw sind besser als jene der im Bericht angegebenen STatistik des Pkw-Bestandes in Österreich.
Greenpeace kristisierte ebenfalls die fehlende Trennung von Lkw und Pkw: Volker Plass, Programm-Manager von Greenpeace bezeichnete die Interpretation höflich als "kreativ". Denn mehr als 40 Prozent der CO2-Emissionen auf den beiden Teststrecken seien vom Schwerverkehr verursacht worden, für den nach wie vor maximal Tempo 80 gelte. Es sei unseriös, die unveränderten Emissionen des Schwerverkehrs miteinzubeziehen.

Der Testbericht der Asfinag ist bei Interesse nachzulesen auf: https://www.asfinag.net/services-links/wissenschaftliche-erkenntnisse/

Die Asinfag wurde von Biedermannsdorf und Laxenburg gemeinsam beauftragt, den Lärmpegel der A2 zu messen. Freuen wir uns auf ein "kreatives" Ergebnis!

Karl Wagner

1 Kommentar:

  1. Hintergrundinformationen, was wie auf einer Lärmkarte dargestellt wird, sind hier zu finden: https://www.laerminfo.at/dam/jcr:c97fe22f-3390-4078-b060-c351dbdf8e7c/HB_Umgebungslaerm_Kap5.pdf.

    Sehr umfangreiche Basisinformationen im "Handbuch Umgebungslärm": https://www.laerminfo.at/service/laermpublikationen/hb_umgebungslaerm.html

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