Sonntag, 15. Dezember 2019

Der nationale Energie- und Klimaplan


Seit September 2019 liegt der Nationale Energie- und Klimaplan als Grundlage für einen wissenschaftlich fundierten und mit den Pariser Klimazielen in Einklang stehenden Nationalen Energie- und Klimaplan für Österreich (Ref-NEKP) vor.

Der Ref-NEKP wurde auf Initiative des Vertreters der Wissenschaft im Nationalen Klimaschutzkomitee (NKK) Gottfried Kirchengast (Uni Graz, ÖAW) und von Helga Kromp-Kolb (BOKU Wien), Karl Steininger (Uni Graz) und Sigrid Stagl (WU) unter der wissenschaftlichen Koordination von Mathias Kirchner (BOKU Wien) mit wertvoller Mithilfe der Studierenden Christoph Ambach, Julia Grohs, Andrea Gutsohn, Jonas Peisker und Birte Strunk erstellt.

Gemeinsam mit diesen HauptautorInnen haben mehr als siebzig ExpertInnen der Klima- und Transformationsforschung aus dem österreichischen Klimaforschungsnetzwerk CCCA, dem Projekt UniNEtZ der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich, der Kommission Klima und Luftqualität der ÖAW, sowie weiteren Partnerinstitutionen seit April 2019 im Rahmen des Projekts UniNEtZ SDG 13 am Dokument mitgearbeitet.

Auf Seite 5 des Executive Summary ist folgendes zu lesen:

Der Klimawandel bringt nicht nur die Lebensqualität der Menschen in Gefahr, Nicht-Handeln oder weitere Verzögerungen im Klimaschutz können in eine Klimakatastrophe führen, aus der es absehbar keinen Ausweg mehr gibt – das belegen wissenschaftliche Arbeiten. Die Erde könnte aus ihrem bisherigen, einigermaßen stabilen Klimazustand in einen Zustand geraten („Hothouse Earth“), in dem es durch selbstverstärkende Prozesse zu unaufhaltsam weiterer Erwärmung kommt, unabhängig von den Treibhausgasemissionen der Menschen.
Mit dieser Ansicht stimmt der CCCA mit der Wissenschaft der ganzen Welt überein.
Plan zeigt aber auch ab der Seite 26 in einer Vision für 2050 auf, dass bei einer gelingenden Transformation eine neue, bessere Welt möglich ist. Am Schluss, auf Seite 36 ist folgendes zu lesen:

Neben der in Österreich schon lange hochstehenden Gesinnungsethik hat sich auch eine praktizierte Verantwortungsethik eingestellt – man weiß nicht nur, was richtig wäre, sondern man tut es auch. 
Die Politik ist sachorientierter und vorausschauender geworden, sie darf vorübergehende Verschlechterungen zugunsten klar argumentierter und allgemein verständlicher langfristiger Verbesserungen riskieren, ohne schon bei den nächsten Wahlen abgestraft zu werden. 
Der Lebensstandard, gemessen an der Zahl der Autos, Fernsehschirme, Fernreisen etc. ist zwar materiell gesunken, aber die Lebensqualität ist klar gestiegen; die ÖsterreicherInnen sind deutlich zufriedener. 
Der Transformationsprozess ist nicht abgeschlossen, aber die Bevölkerung nimmt ihn an: Es herrscht Aufbruchsstimmung. In den BürgerInnenräten sind viele Ideen aufgekommen, die zum Teil noch nicht umgesetzt sind, aber viel Potenzial zu weiteren Verbesserungen haben, die weit über die Klimakrise hinausgehen – es wird spannend sein, zu beobachten, wo das noch hinführt. 
Rückblickend auf das Erreichen der Klimaneutralität Mitte 2045 und auf die um 2050 nahezu vollständig erreichte Befreiung von den fossilen Emissionen heißt es bei der Jahrhundertfeier am 15. Mai 2055: Österreich ist klimaemissionsfrei!

Folgende Institutionen sind am CCCA beteiligt:
Österreichisches Klimaforschungsnetzwerk Climate Change Centre Austria / Projekt UniNEtZ
Österreichische Akademie der Wissenschaften / Kommission Klima und Luftqualität
Universität für Bodenkultur Wien / Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit
Universität Graz / Wegener Center für Klima und Globalen Wandel
Wirtschaftsuniversität Wien / Institute for Ecological Economics

1 Kommentar:

  1. Siehe dazu auch https://gruenebiedermannsdorf.blogspot.com/2019/11/der-nationale-energie-und-klimaplan.html

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