Wenn ich mir eure Aktionen ansehe, denke ich an
meine eigene Jugend zurück. Meine Freunde und ich waren verdammt unzufrieden
mit dem, was die Alten vollführten. Vietnamkrieg, Rassendiskriminierung, Nazis,
wohin man sah, Unverständnis, Unnachsichtigkeit. Wir ließen uns die Haare
wachsen, hörten die Musik der Rolling Stones, Jimmy Hendrix, Janis Joplin, usw.
Wir kleideten uns bunt, wir setzten dem Materialismus der Alten die Liebe
entgegen. Oder das, was wir damals dafür hielten. Hauptsache, wir unterschieden
uns von dem, was wir vorfanden Vieles von dem, was wir damals vertraten wie Gewaltlosigkeit,
Toleranz und Gerechtigkeit war richtig. Andererseits fehlte es uns an
Verständnis für die Alten. Genau das, was wir ihnen vorwarfen. Wir bekamen das
auch zu hören.
„Ihr habt die Welt in die Luft gesprengt, jetzt bringt sie wieder in Ordnung“, war unsere Antwort. Nicht gerade von Feingefühl
getrieben, denn wir missachteten all jene, die gelitten hatten, die im
Gefängnis oder gar im KZ saßen, die im Widerstand waren oder die einfach nur
mitgemacht hatten weil sie zu schwach waren, sich aufzulehnen. Zu schwach, ihr
Leben zu riskieren. Wer kann es ihnen vorwerfen?
Ich denke an die vielen, die
auf die Straße gegangen sind. Man nennt sie die 68-er. Die meisten von
ihnen gehören heute zu genau jenem Establishment, gegen das sie damals
demonstrierten und kämpften. Viele von ihnen verraten heute die Ideale ihrer
Jugend.
Und so schließt sich der Kreis. Meine
Großeltern-Generation hat einen Krieg gegeneinander geführt, meine
Eltern-Generation und wir selbst führen Krieg gegen die Natur. Der Unterschied
ist gravierend. Denn einen Wiederaufbau gibt es diesmal vielleicht nicht. Wenn
wir nicht sofort Frieden schließen, werden wir alle – ob jung oder alt - verlieren.
Also ist es unsere Aufgabe, Frieden zu schließen,
um die Chance wahrnehmen zu können. Frieden mit der Natur, Frieden miteinander,
Frieden mit uns selbst.
Und ihr? Werdet ihr euch treu
bleiben? Werdet ihr den Kreis durchbrechen?
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