Sonntag, 29. Dezember 2019

Was die Klimakrise bewirken kann - ein See für den Frieden


Ein faszinierendes Projekt soll alte Feinde zu neuen Partnern machen. Der legendäre See Genezareth, fast schon ausgetrocknet, füllt sich für den Frieden. Wie das kam, durfte man in den Salzburger Nachrichten lesen.
Israels Regierung investiert mehr als 250 Millionen Euro, um in wenigen Jahren Hunderte Millionen Kubikmeter entsalztes Meerwasser in den See fließen zu lassen. Somit könnte Israel bald Jordanien und Palästina mit Wasser versorgen und so die Beziehungen festigen.

Meerwasserentsalzung und das Recyceln von Wasser decken heute den Großteil von Israels Wasserbedarf, weitere Entsalzungsanlagen sind in Bau. Bald könnte Israel einen Überschuss haben und diesen an seine durstigen Nachbarn verkaufen. Das Wasser, das bald in den See Genezareth geleitet wird, soll dann in den Jordan abgelassen werden.

Entwickelt wurde das Projekt von der Umwelt- und Friedensorganisation Ecopeace.

Allerdings braucht Frieden gegenseitige Abhängigkeiten. Die Absicht von Ecopeace ist es daher, Jordanien zum Stromlieferanten für Israel und Palästina werden zu lassen. Solarstrom aus den riesigen Wüsten des Königreichs kostet um 70 Prozent weniger als der Strom, der im dicht besiedelten Israel mit Gas erzeugt wird.

Und da Israels Küsten zu kurz sind, um genügend Meerwasserentsalzungsanlagen zu bauen, wird auch Gaza Teil der Gleichung. So werden alle etwas anzubieten haben.

Der Klimawandel, der zu immer weniger Regen und immer höheren Temperaturen führt, lässt den Regierungen keine andere Wahl, als den vorgeschlagenen Weg der Kooperation zu gehen.
Gidon Bromberg, der Gründer von Ecopeace:

„Entweder es arbeiten alle zusammen, oder wir gehen alle gemeinsam unter.“

Eine heilsame Einsicht. Hoffentlich wird sie weltweit geteilt.

Karl Wagner

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