Sonntag, 27. November 2022

Da läuft was kehrvert!

 

Immer mehr Familien und kleine Unternehmen in ganz Europa haben Schwierigkeiten, ihre Rechnungen zu bezahlen. Gleichzeitig verzeichnen die großen Energiekonzerne Rekordgewinne: Vier der größten europäischen Öl- und Gasunternehmen, Shell, Eni, TotalEnergies und Repsol, haben allein bis Oktober zusammen fast 80 Milliarden Euro verdient. Diese Unternehmen schüren eine zunehmende und unnötige Krise bei den Lebenshaltungskosten.

Wir werden Zeuge eines historischen Vermögenstransfers von der Zivilgesellschaft zu denselben großen Unternehmen, die den Klimawandel vorangetrieben haben und weiter vorantreiben wollen.

Natürlich werden im Merit-Order System der billigste Strom und die größten Profite mit abgeschriebenen, zu Grenzkosten betriebenen Kraftwerken gemacht, die keine fossilen Brennstoffe brauchen. Und es wäre im Interesse des Klimaschutzes und entspräche marktwirtschaftlicher Logik, wenn diese  bestens verdienenden Konzerne ihre Gewinne freiwillig in den raschen weiteren Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung investierten, weil sie ja dann noch mehr „Kohle“ machen könnten.

Aber andererseits muss es auch Abnehmer geben, die sich diese Energie, nebst anderen Lebensnotwendigkeiten, auch leisten können. Und es müssen politisch auch die Voraussetzungen geschaffen werden, dass das schnell möglich ist: Durch die Verkürzung von Zulassungsverfahren, den Abbau von unsachlichen, dem Gemeinwohl widersprechenden  Einspruchsmöglichkeiten, die Beseitigung föderalistischer Hemmnisse und durch sinnvolle Förderungen. Es gilt also, an vielen Schrauben zu drehen, um den besten  Maßnahmenmix zu erreichen – für alle, nicht nur für die, die jetzt bestens verdienen.

https://corporateeurope.org/de/articles


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen