Mittwoch, 30. November 2022

In den Krautgärten geht nix weiter

 

Es ist einfach frustrierend. Und unverständlich.
Wer mit den Bewohnern des Leo Eichinger-Ringes redet weiß, dass es ein Problem gibt. Und wer sich mal an die Ecke Leo Eichinger-Ring/Johanna Taschler-Weg stellt (am besten so gegen 7:30) kann sich ein eigenes Bild davon machen: immer wieder kommen Fahrzeuge in einer vollkommen unangebrachten Geschwindigkeit vom Friedhofsweg um direkt weiter zur Leopold Holzgruber-Gasse zu fahren.

Der naheliegende Verdacht ist, dass diese Route (unter Umgehung von zwei Ampeln) als Abschneider Richtung Mödling verwendet wird. Und das besondere Problem: es handelt sich hier um eine recht neue und damit naturgemäß kinderreiche Siedlung.

Kinder und Durchzugsverkehr. Eine denkbar schlechte Mischung.
Dabei war das Problem von Anfang an klar. Noch während der Planungsphase des Leopold Eichinger-Rings haben die Grünen angeregt, diesen als Wohnstraße zu gestalten. Dies hätte insbesondere den Durchzugsverkehr unterbunden. Der damalige Kompromissvorschlag war, es “jetzt mal so” zu machen und dann in eine Wohnstraße umzuwandeln, wenn die Bewohner es so wünschen. Darauf einzugehen war ein politischer Fehler, den wir so nicht nochmal machen werden. Denn im Sommer 2020 gab es eine entsprechende Willensbekundung in Form einer erfolgreichen Unterschriftenliste. Aber seitdem hat sich herzlich wenig getan.

Im Herbst desselben Jahres tagte der Sicherheitsausschuss. Es wurden die Ergebnisse einer Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit vorgestellt. Diese kam nicht nur zu einer erstaunlich niedrigen Zählung der Durchfahrten, sondern auch zum Schluss, es handle sich um “ein hausgemachtes Problem”. Dies ist ein Wortlaut, den man aus dem Mund mancher Gemeinderäte seitdem öfter hört. Was das genau bedeutet, wissen wir bis heute nicht, denn wir haben diese Studie nie gesehen.
Die versprochene öffentliche Infoveranstaltung samt Veröffentlichung der Studie wurde (Corona-bedingt) abgesagt und - trotz mehrmaliger Aufforderung - nie nachgeholt.

Verkehr vor Kindersicherheit?
Es ist uns vollkommen unverständlich, warum sich die Gemeinde so beharrlich weigert, sich ernsthaft dieses Problems anzunehmen und den bereits laut geäußerten Willen der Anrainer so eklatant ignoriert. Es sollte doch auf der Hand liegen und auch politisch opportun sein, dass in Wohnsiedlungen der Verkehr hinter der Sicherheit von Kindern zurückstecken muss.

Wir fordern:

  • dass die versprochene Info-Veranstaltung nachgeholt wird
  • dass die 2020 angefertigte Studie veröffentlicht wird
  • dass es zu einem Dialog mit den betroffenen Anrainern kommt
  • dass sich der Sicherheitsausschuss und Gemeinderat anschließend um eine Lösung des Problems kümmern

Ein abschließendes Wort:
Diese Woche wurden durch einen Autofahrer eine Laterne und ein Mistkübel beschädigt.
Ich persönlich halte die These des “hausgemachten Problems” sowieso für fragwürdig. Aber wenn es mal nicht so glimpflich ausgehen sollte, wird es vollkommen wurscht sein, ob das ein hausgemachtes Problem war oder nicht.
Die Situation am Leo Eichinger-Ring ist gefährlich und gehört bereinigt.

1 Kommentar:

  1. Danke, dass der Versuch einer Lösung dieses Problems wieder aufgegriffen wird.

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