Dienstag, 30. Juli 2024

Alltagstauglicher Radweg. Und wofür?

Test-Urteil: ist gut geworden.

-- dies war der erste Entwurf eines Artikels, der in stark gekürzter Version in unserem Infobrief 2024/08 erscheinen wird --

Der Radweg über die Autobahnbrücke ist endlich Realität. Der politische Einsatz für dieses Projekt begleitet uns schon lange. Aber gerade während der Baustellenphase wurden wir öfters mit einer Frage angesprochen: Wofür brauchen wir das überhaupt?

 

Es ist richtig, dass es parallel zur neuen Route den Mödlingbach-Radweg gibt. Warum dieser nicht als Alltagsradweg geeignet ist und was ein Alltagsradweg überhaupt sein soll, haben wir bereits 2022 umfangreich in unserem Blog erläutert. Der Artikel wird verlinkt zur weiteren Lektüre empfohlen. Hier wollen wir uns auf eine kurze Zusammenfassung beschränken.

Alle Tage

Wie der Name andeutet, muss ein Alltagsradweg an jedem Tag funktionieren. Egal ob es regnet oder schneit. Er muss auch bei jeder Tageszeit funktionieren.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten nach Einbruch der Dunkelheit und bei leichtem Regen (vielleicht noch nasses Herbstlaub) nach Hause kommen. Sie werden uns sicher schnell zustimmen, dass ein Radweg durch ein einsam gelegenes unbeleuchtetes Waldstück weder sicher und noch angenehm ist. Und ganz sicher kein Weg auf den man sich verlassen will, wenn man den Alltag plant. 

Alle Menschen

Es gibt natürlich die die sagen "hätte mich nicht gestört". Das ist auch ok. Aber diese Leute sind in der Minderzahl. Internationale Studien (Quelle im bereits verlinkten Blog-Artikel) zeigen, dass 60% aller Erwachsenen interessiert wären mehr und auch weitere Wege mit dem Fahrrad zu bewältigen ... wenn sie eine sichere Infrastruktur vorfinden. Das sind die Leute für die wir progressive Verkehrspolitik machen und für diese Leute soll der Lückenschluss nach Wiener Neudorf ein Angebot sein. Anhand des großen Bevölkerungsanteils können wir uns hier auch die größten Auswirkungen auf den Radverkehr erhoffen.

Aber warum Rad?

Man kann natürlich auch fragen, warum wir den Radverkehr auf dieser Strecke überhaupt fördern sollen.
Zunächst ist es bekannt und unbestritten, dass der Verkehrssektor Österreichs Sorgenkind bei der CO2-Reduktion ist. Jedes mal wenn eine Autofahrt zugunsten einer Radfahrt entfällt ist das ein sehr kleiner aber doch wichtiger Beitrag. Und jedes mal wenn Jugendliche erleben, dass sie Wege über die Ortsgrenze hinweg selbständig meistern können (statt mit dem Auto chauviert zu werden) ist das nicht nur ein wertvolles Freiheitsgefühl, sondern kann auch langfristig wirksame Auswirkungen auf ihr zukünftiges Mobilitätsverhalten und damit ihren CO2-Abdruck haben.

Und zu guter Letzt: wer bereits "aktive Mobilität" in den Alltag integriert hat, wird Ihnen sicher bestätigen, dass das nicht nur gesundheitsförderlich ist. Sondern auch ein Qualitätsgewinn.

1 Kommentar:

  1. Sehr wichtig ist m.E., daß mit diesem kurzem Stück die Westachse nach Neudorf / Badner Bahn und Mödling / Südbahn nun eigentlich durchgehend ist. Und das wird wahrscheinlich auch Wirkung zeigen.

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