Freitag, 13. Januar 2017

Klimasplitter - über gestrige Ideen und österreichische Ingenieurskunst.



Ein gutes Zeichen. Die Porsche Holding geht eine Kooperation mit der oberösterreichischen Kreisel-Electric ein und vertreibt künftig deren Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge. Ziel ist der Aufbau einer Infrastruktur, mit der künftige E-Autos mit 600 Kilometern Reichweite und entsprechend starker Batterie binnen 20 Minuten aufgeladen werden können. An der Steckdose im Haushalt würde das Laden der dafür nötigen Batterien zwei Tage dauern.

Bei Kreisel Electric entwickelt man eine neuartige Akkuzelle für E-Autos. Statt Zellen zu verschweißen, verwendet man Laser. Das verringert die Widerstände zwischen den Zellen, und mehr Energie kann genutzt werden. Und zur besseren Temperierung schwimmen die Zellen in einer speziellen Kühlflüssigkeit. Viel mehr verraten die Gründer nicht, ist es doch genau das, was "uns bei den Batteriesystemen besser macht als Tesla", sagt Markus Kreisel. "Mit der Verbindungstechnik holen wir bis zu 15 Prozent mehr Energie aus den Batterien als Tesla." Herausragend seien auch die kurze Ladezeit von 28 Minuten (Vollladung) und die Lebensdauer von 400.000 Kilometern. Österreichische Ingenieurskunst. Darauf können wir stolz sein.

Vor einigen Tagen konnte man in diesem Blog von den Langschläfern in der Autoindustrie lesen, die die neue Zeit verschlafen. Die wachen jetzt nach und nach auf, wähnen sich aber – unausgeschlafen wie sie sind – noch in ganz alten Zeiten. Zum Beispiel Herr Edelsbrunner, der Branchenobmann von Österreichs Autohändlern. Er macht sich für die gute alte Verschrottungsprämie stark.
Wohlgemerkt – gefördert werden soll der Kauf neuer Benziner, nicht etwa E-Autos, nein, nein! Herr Kerle, der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure springt ihm – jäh aus dem Schlaf gerissen – bei, und behauptet – wohl noch einen fernen Traum im Kopf – der Diesel Euro-6 sei umweltfreundlich. Weiters sagt er, Elektroautos seien zwar gut, aber sie brauchen noch Jahrzehnte für eine entsprechende Durchdringung. Klar, wenn fleißig gebremst wird, kann das schon sein.

1 Kommentar:

  1. Und heute liest man auch in der Zeitung, dass, was zu erwarten war, nicht nur VW mit den Abgaswerten geschummelt hat. Bei einigen Dieselfahrzeugen von Fiat-Chrysler schaltet sich die Abgasreinigung nach 22 Minuten ab. Listigerweise, denn der genormte Abgastest dauert gerade mal 20 Minuten. Und die Pariser Staatsanwaltschaft hat Renault im Visier!

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