Donnerstag, 15. Juni 2017

Naturwiesen in Biedermannsdorf und ihre Geheimnisse

Blumenwiesen, bunt schimmernd im Sonnenlicht. Ein Farbenmeer. Ein Paradies für Bienen. Einfach ein Traum. Und der wird es - jedenfalls in unseren Breiten - auch bleiben, denn hier auf unserem Boden bei unserem Klima im Osten Österreichs sieht man hauptsächlich grün, nur selten unterbrochen von kleinen Farbklecksen. Aber was heißt eigentlich "nur grün"?
Abgesehen davon, dass der Verfasser diese Farbe sowieso schön findet - auch das Grün hat es in sich. Es besteht nicht nur aus Gräsern. Das hat sich bestätigt, als ich mit unserer Kräuterpädagogin Lisbeth Melion durch unsere Wiesen spazierte.

Da wäre zum Beispiel der Hopfen. Den kann man essen (alkoholfrei). Man erkennt ihn, weil er die einzige Schlingpflanze mit Widerhaken ist.

Oder das Labkraut. Als Tee gut für Leber und Magen, auch gut gegen Nervosität und Frühjahrsmüdigkeit



Hier das Wiesenlabkraut

Manchmal wird's auch bunt. Die Witwenblume, auch Knopfblume genannt

Dann hätten wir da noch den sog. Inkarnatklee. Gut als Gründüngerpflanze und gutes Grünfutter für
das Wild.

Ein Wolfsmilchgewächs

Dann hätten wir da noch das Zinnkraut, auch Ackerschachtelhalm genannt. Gut für Blase, Niere, Blutreinigung. Früher wurde es zum Reinigen des Zinngeschirrs verwendet. Achtung! Es hat einen giftigen Doppelgänger, den Sumpfschachtelhalm.

Auch diese Pflanze kann leicht mit giftigen Doldenblütlern verwechselt werden. Der Wiesenkerbel. Ihn dürfen nur Kräuterkundige sammeln.

Der Storchschnabel. Hab ich zu Hause auch.

Das Warzenkraut ist gut gegen ... was wohl? Allerdings darf es nur äußerlich angewendet werden.

Auch Früchte findet man. Hier die Kratzbeere, gehört zur Familie der Brombeeren. Ob man sie essen kann, weiß ich allerdings nicht.

Dann haben wir da den Beifuß. Der wird bis zu zwei Meter hoch. Gut für Magen und Darm. Als Tee und Gewürz zu fetten Speisen geeignet.

Der Rotklee. Zellschützend. Bei Wechseljahresbeschwerden. Wirkt auch Knochenabbau entgegen.


Hier ein ganz Guter. Der Spitzwegerich. Ein Hustenmittel. Schleimlösend, blutbildend und blutreinigend. Ein natürliches Antibiotikum.

Eine größere, echte Blumenwiese anzulegen, bedeutet eine Bearbeitung des Bodens, er soll möglichst mager sein und es bedarf einer Aussaat und eine laufende Pflege, denn die gesäte Vielfalt droht immer wieder verdrängt zu werden. Gartenliebhaber, die für Umweltpflege etwas übrig haben, können sich bei Natur im Garten erkundigen. Dort sind nützliche Information aller Art bezüglich Umweltschutz im Garten erhältlich. Viele von Ihnen werden wahrscheinlich auch die Veranstaltung letztes Wochenende in Laxenburg besucht haben, so dass diese Organisation, ins Leben gerufen von der NÖ-Landesregierung, wohl bekannt sein dürfte.

Übrigens: Das ist das beste Pflanzenbestimmungsbuch, mit dem auch komplette Laien leicht (fast) alles bestimmen können, was bei uns wächst:
"Was blüht denn da?" von Dietmar Aichele, Kosmos- Verlag (Achtung: Es gibt etliche Pflanzenbestimmungsbücher mit dem gleichen Titel, aber das ist wirklich unschlagbar).

Karl Wagner

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