Donnerstag, 5. Oktober 2017

Landwirtschaften im Speckgürtel

Landwirtschaften im Speckgürtel. Schöpfungsverantwortung heute
Im Pfarrsaal der Pfarre Laxenburg fand heute eine von Reinhard Paulesich organisierte und moderierte Veranstaltung statt. Unter dem Titel „Landwirtschaften im Speckgürtel. Schöpfungsverantwortung heute“ kam nach einleitenden Kurzreferaten von Kim Meyer-Cech (Lektorin Raumplanung BOKU), Michael Hüttenender (Bio-Landwirt in Guntramsdorf) und Peter Markom (Gutsverwalter Laxenburg) eine lebhafte Diskussion mit etwa 40 Teilnehmern zustande. Auch GGR Simone Jagl und vor allem Ing. Wolfgang Glasl lieferten Debattenbeiträge.

Angesprochen wurde die durch die fortschreitende Bodenversiegelung zurückgehende Versorgungssicherheit mit landwirtschaftlichen Produkten, die Wichtigkeit der Bodenerhaltung auch als CO2- und Wasserspeicher und die Stellung der Landwirte im Spannungsfeld zwischen Konsumenten und Politik.

Dipl.-Ing. Dr.nat.techn.  Kim Meyer-Cech sprach die Besonderheit des Speckgürtels als eigenständigen landwirtschaftlichen Raum an, in dem die Landwirtschaft unterschiedliche Funktionen erfüllt und einerseits mit spezifischen Nachteilen zu kämpfen hat, andererseits auch besondere Vorteilen, hier vor allem die Nähe zu Konsumenten und die Möglichkeit der Direktvermarktung, lukrieren kann.

Peter Markom erwähnte, dass Konkurrenz- und Preisdruck zu Mehrproduktion und Wachstum, andererseits aber auch zu Nebenberufen und Grundverkäufen zwingen, um wirtschaftlich überleben zu können. Das oft erwähnte Defizit der Bauernpensionskassen sei hauptsächlich auch durch die immer geringer werdende Anzahl aktiver Bauern als Beitragszahler verursacht.

Michael Hüttenender erwähnte die unterschiedlichen Standards zwischen Österreich und der EU bzw. dem Rest der Welt und den Preisdruck, der im globalen Wettbewerb durch die fehlende Kostenwahrheit von Transporten entsteht. Er meinte, dass Lebensmittel aus konventionellem Anbau in Österreich Biolebensmitteln aus Spanien oder China vorzuziehen seien.

In der Diskussion ergab sich unter anderem, dass der durch nationale und EU- Gesetze vorgegebene administrative Aufwand für kleine Landwirte kaum leistbar sei und daher Viele zum Aufgeben zwinge.

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