Vorsicht Falle: Die Steuerlüge
Betrachtet man die Gesamtbelastung durch Steuern und Abgaben für verschiedene Einkommensschichten, so zeigt sich:
gleich hoch. Karl Bruckner, Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder spricht daher sogar von „einer Flat Tax mit Freibetrag für hohe Einkommen“ (Format 11.9.2008).
Von einer Kürzung der Lohnsteuer allein würden etwa 40% der Unselbstständigen nichts spüren, da sie so wenig verdienen, dass sie ohnehin keine Lohnsteuer zahlen. So haben auch von der Steuersenkung 2009 nennenswert nur die Bezieher höherer Einkommen profitiert:
- Mehr netto vom brutto? Klingt doch gut. Zweifellos!
- Bezieher niedriger Einkommen und der Mittelstand sollten steuerlich entlastet werden? Richtig super!
- Wohlstand muss stets das Ergebnis von Arbeit sein!
Betrachtet man die Gesamtbelastung durch Steuern und Abgaben für verschiedene Einkommensschichten, so zeigt sich:
- Haushalte mit den geringsten Einkommen (die untersten 10%) tragen mit 40% ihres Einkommens zum Gemeinwohl bei
- Haushalte mit den höchsten Einkommen (die obersten 10%) liefern 44% davon für das Gemeinwohl ab, also nur unwesentlich mehr.
gleich hoch. Karl Bruckner, Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder spricht daher sogar von „einer Flat Tax mit Freibetrag für hohe Einkommen“ (Format 11.9.2008).
Von einer Kürzung der Lohnsteuer allein würden etwa 40% der Unselbstständigen nichts spüren, da sie so wenig verdienen, dass sie ohnehin keine Lohnsteuer zahlen. So haben auch von der Steuersenkung 2009 nennenswert nur die Bezieher höherer Einkommen profitiert:
Zur Vermögensverteilung:
- Die ärmsten 30% der Bevölkerung besitzen kein Vermögen und sind Nettoschuldner
- 50% der Bevölkerung besitzen weniger als 2,5% des Gesamtvermögens
- die reichsten 3% der Bevölkerung besitzen genau so viel Vermögen wie die restlichen 97%
Diese ungleiche Vermögensverteilung wird durch unser Steuersystem weiter erhöht:
- 90% der Bevölkerung darf mit bloß 34% Wahrscheinlichkeit auf eine Erbschaft in Höhe von durchschnittlich 120.000 Euro hoffen.
- Die reichsten 5% erben mit einer Wahrscheinlichkeit von 76% ein Vermögen von durchschnittlich 800.000 Euro.
- Das reichste Prozent erbt durchschnittlich 3,3 Millionen Euro.
Dichtung und Wahrheit: Im aktuellen Wahlprogramm der ÖVP heißt es: „Wir bekennen uns dazu, dass jene, die viel leisten und mehr verdienen, überproportional zu unserem Sozialstaat beitragen. Wohlstand muss daher stets das Ergebnis von Arbeit und nicht von Umverteilung sein.“ Allerdings: „Viel leisten“ und „mehr verdienen“ gehen oft nicht Hand in Hand, und ein Wohlstandsgewinn durch Erbschaft ist nicht das Ergebnis von (eigener) Arbeit, sondern von Vermögensumverteilung.
Die Weiterführung der bisherigen Steuer- und Abgabenpolitik, die Realisierung des Wahlprogramms der neuen ÖVP würde daher die bestehenden Ungleichheiten fortsetzen und verstärken. Dem gegenüber fordern die Grünen ein gerechtes Steuer- und Abgabensystem, von dem 90% aller Steuerpflichtigen profitieren:
- die Einführung einer Finanztransaktionssteuer
- die Einführung eines Insolvenzrechts für Banken
- eine ökologisch-soziale Steuerreform
- notwendige Konsequenzen aus den Panama- Leaks
- die Abschaffung der kalten Progression, eine Senkung der Lohnnebenkosten und aller arbeitsbezogenen Steuern und deren Gegenfinanzierung durch Einführung einer reformierten Erbschafts- und Schenkungssteuer
Zum Abschluss: Natürlich sind auch die Grünen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeld. Eine hohe Abgabenquote ist aber für sich nichts Negatives, solange die Staatseinnahmen dafür verwendet werden, die Lebensqualität eines Großteils der Bevölkerung zu verbessern, anstatt im föderalen Kompetenzdschungel, in undurchsichtigen Förderungen oder verschleierter Klientelpolitik zu versickern.
Und ganz zuletzt: Siehe dazu auch dieses Interview mit Hans Peter Haselsteiner in der "Presse"und diesen Artikel "Ist die Erbschaftssteuer unfair?" von Niko Kowall.
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