Freitag, 31. Januar 2025

Sparpaket oder Vision

Die absurde Debatte um die Budgetkonsolidierung scheint alle anderen Ziele einer vernünftigen österreichischen Wirtschaftspolitik zur Seite geschoben zu haben. Die behauptete Notlage, dass Österreich als erste Priorität sofort einen Budgetpfad, ein „Sparpaket“ vorzulegen hat, ist falsch und Propaganda. Denn so lange Österreich keine vom Parlament bestätigte Regierung hat, würde die EU mehr oder weniger geduldig darauf warten, bis eine neue österreichische Regierung handlungsfähig ist und einen solchen Pfad beschlossen hat.

Natürlich ist es notwendig, das gesamte Budget Ausgaben- und Einnahmenseite grundsätzlich auf Konjunkturrelevanz, Verteilungsgerechtigkeit, Wachstumsrelevanz, Umwelt- und Klimaeffekte, Struktureffekte zu überprüfen, um es dann auf eine mittelfristig tragfähige Basis zu stellen. Eine solche Überprüfung dauert, soll sie seriös sein, und kann nicht durch Einzelmaßnahmen, wie sie von den Verhandlungen nach außen dringen, ersetzt werden.

Quelle: https://kurtbayer.wordpress.com/2025/01/13/sparpaket-oder-vision-prioritaten-einer-kunftigen-regierung/
Siehe auch https://www.lingens.online/2025/01/13/nehammer-ging-die-rezession-bleibt/

Aus dem Landtag

In der gestrigen und ersten Landtagssitzung im neuen Jahr starteten unsere Abgeordneten mit zwei Initiativen:

Dominic Hörlezeder beantragte eine gut ausgestattete, flächendeckende Polizeistruktur zur Stärkung der Polizeidienststellen in Niederösterreich. Anlass dafür war die Änderung des Polizeistrafgesetzes, wobei die Durchgriffsrechte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gemeinde-Ordnungsdiensten gestärkt werden sollen. ÖVP und FPÖ ignorieren mit ihrer Ablehnung die Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung und beschlossen stattdessen sogenannte Ordnungsdienste der Gemeinde mit erweiterten Kompetenz zur Aufwertung der Polizei. Das wurde von uns abgelehnt, weil wir Möchtegern-Vorstadt-Rambos, bei denen es zur Polizei nicht gereicht hat und die dann im Sinne des Bürgermeisters als dessen Handlanger auftreten, nicht wollen.

Mit unserem zweiten Antrag forderten wir faire Energiepreise für die Menschen in unserem Bundesland durch eine Preisregelung der Fernwärmepreise durch das Land Niederösterreich. In Oberösterreich kann die Politik eingreifen, wenn die Preise explodieren. In Niederösterreich jedoch lässt Schwarz-Blau mit Unterstützung der NEOS die Kund:innen weiterhin im Regen stehen und lehnten unseren Antrag ab.

Misswirtschaft und die mangelnde Transparenz im niederösterreichischen Gesundheitssystem zeigte die Kritik des Landesrechnungshofs an der Zusammenarbeit der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) mit dem Lebens.Med Zentrum Bad Erlach, der auch mangelnden Maßnahmen der Stadt Wiener Neustadt bezüglich Anpassung an den Klimawandel feststellte, was durch unsere Klubobfrau Helga Krismer in ihrer Rede kritisiert wurde.

Link-Kisterl KW 5

Über klimaschädliche Subventionen, Widerstand gegen die Tech-Monopole, die beginnende Zerstörung des ORF, das immer eigenwilliger werdende Wahlverhalten, die Ökologisierung der Wirtschaft und noch einiges andere – zu diesen Informationen führt Sie dieses Linkkisterl.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren.  

Lesen:

  • Warum man klimaschädliche Subventionen reduzieren oder besser gleich ganz abschaffen und Österreich zum Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität machen sollte, lesen Sie in diesem Bericht des VCÖ.
  • Die Österreichische Energieagentur hat mit dem Projekt "Unsere Energiewelt 2040" ein modellgestütztes Szenario entwickelt, das die Vision eines künftigen Energiesystems in Zahlen fasst und somit konkret macht. Hier gehts zur Projekt-Website.
  • Digitale Abhängigkeit: Ein Aufruf zum Widerstand gegen die Tech-Monopole
  • Armin Wolf: „Die Zerstörung des ORF beginnt“. Hier könnte Schaden angerichtet werden, der in zig Jahren nicht mehr gutzumachen ist.
  • Welchen Vorteil man dem Älterwerden doch abgewinnen kann, lesen Sie in diesem Interview mit Armin Wolf.
  • Klimaschutz ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Das zeigt eine neue Studie, die das Kontext-Institut gemeinsam mit der Boston Consulting Group (BCG) am Montag präsentiert haben.

Hören:

  • Was im Rechtsextremismusbericht des DÖW  steht und warum er die Freiheitlichen so aufregt hören Sie in dieser Folge des Falter-Podcasts.
  • Die Standpunkte, die die Herren Augstein und Blome im gleichnamigen Podcast vertreten, sind mir entschieden zu konservativ/neoliberal, aber sie geigen sich gegenseitig so gnadenlos und ausgesucht höflich die Meinung, dass ich diesen Ausbruch aus der Filterblase immer sehr vergnüglich finde. Diese Sonderfolge, in der sie gemeinsam mit der Psychologin Stefanie Stahl versuchen, sich dem immer eigenwilligerem Wahlverhalten zu nähern, kann aber allen uneingeschränkt ans Herz gelegt werden.
  • Den Autor Daniel Kehlmann kennt man. Da er in den USA lebt, kann er uns auch die Entwicklungen dort gut aufschlüsseln. Zum Falter-Podcast.
  • Der NDR beginnt eine zehnteilige Serie "5 Jahre Corona - Was haben wir gelernt?". Die ersten zwei Folgen sind bereits heraußen und sehr hörenswert. 
  • Warum die Ökologisierung der Wirtschaft alternativlos ist, welche Rolle Interessensvertretungen dabei spielen und wie erneuerbare Energien nicht nur saubere Energie liefern, sondern auch Freiheit und Unabhängigkeit schaffen, können Sie in diesem Podcast anhören.

Belohnung für hinterher: https://www.gocomics.com/nonsequitur/2025/01/21

Donnerstag, 30. Januar 2025

Bankenabgabe - na und?

 

In den FPÖVP- Koalitionsverhandlungen scheint die Bankenabgabe eine entscheidende Rolle zu spielen. Dabei gibt es die schon längst – in stark abgeschwächter Form.

Die Bankenrettung in der Finanzkrise kostete Österreich zwischen 2008 und 2015 10,8 Milliarden Euro. Die damals eingeführte Bankenabgabe sollte dieses Steuergeld wieder zurückholen. Bis heute wurde mit der Abgabe nicht einmal die Hälfte davon eingenommen. Und sie wurde 2017 stark gesenkt.

Im Jahr 2023 erwirtschafteten die Banken einen Rekord-Gewinn von 12,6 Milliarden Euro. 152 Millionen zahlten sie davon als Bankenabgabe an den Staat. Betrug die Abgabe 2011 noch knapp 72 Prozent der Gewinne macht sie 2023 damit nur mehr 1,2 Prozent aus.

Bereits in 12 der 27 EU-Länder wurde als Reaktion auf die Übergewinne der Banken eine neue Bankensteuern eingeführt. Das bringt ihnen im Durchschnitt 0,17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts als zusätzlichen Steuer-Beitrag durch ihre Banken. Das wären in Österreich rund 850 Millionen Euro pro Jahr.

Die ÖVP ließ die ersten Koalitionsverhandlungen lieber scheitern und öffnete Kickl den Weg zur Kanzlerschaft, als eine Bankenabgabe einzuführen. Wahrscheinlich deshalb, weil die Raiffeisen Bank ÖVP-Parteimitglied ist, wie jetzt durch einen Bericht des Rechnungshofs bekannt wurde. Und für diese Mitgliedschaft zahlt die Raiffeisen Bank 100.000 Euro an die ÖVP. Auch jetzt sitzt Raiffeisen im Verhandlungsteam für eine eventuell kommende FPÖVP-Koalition. So hat sich die ÖVP in eine lose-lose- Situation manövriert, in der sie riskiert, dass die FPÖ entweder die Verhandlungen abbricht und Neuwahlen provoziert oder ihr Nachgeben extrem teuer verkauft.

Und es hat sich wieder gezeigt, wie sehr die ÖVP ihre Klientel bedient und wie wenig ihr Stabilität und Sicherheit Österreichs und seiner Bevölkerung wert sind. So geht VOLKSpartei!

Details

Samstag, 25. Januar 2025

Link-Kisterl KW 4

 

Wie man vielleicht die Zusammensetzung unserer künftigen Regierung selbst beeinflussen kann, Neues beim motorisierten und beim Radverkehr in Wiener Neudorf, „grüner“ Strom und Wasserstoff, der Nahe Osten, Donald Trump, Klima und Pensionssystem – das und noch einiges andere sind Themen in diesem Linkkisterl.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren. 

Mitmachen:

  • 17 Mandatare der ÖVP müssten gegen eine FPÖ-ÖVP Regierung stimmen um diese nicht zustandekommen zu lassen. Hier finden sie alle Kontaktadressen, um ihnen ins Gewissen zu reden - zB Karl Nehammer ;)

Lesen:

  • In Wiener Neudorf wird nun geplant, den KFZ- Verkehr auf der B17 weiter zu verringern. Dies soll durch eine Verschmälerung der Fahrbahn der B17 in Fahrtrichtung Norden ab Höhe der Pfarrkirche um eine Spur, die Reduktion der maximal zulässigen Geschwindigkeit auf 40 km/h und eine Änderung der Ampelphase zugunsten des Querverkehrs über die B17 erreicht werden. Zum Beitrag.
  • Der Stromkennzeichnungsbericht der E-Control listet 117 Anbieter auf, die in Österreich „100 Prozent Grünstrom“ anbieten. Der Stromanbieter-Vergleich von ATTAC gibt Hilfe bei der Suche nach sauberem Grünstrom, nach dem Stromanbieter mit dem größten Beitrag zu Energiewende und zum Umweltschutz und mit der geringsten Verfilzung mit Atomkraft- oder Kohlekraftwerks-Betreibern.
  • Auf Wasserstoff als Heilsbringer der Energiewende zu setzen, kann nicht aufgehen. In Deutschland wurde eine geplante Pipeline, die blauen Wasserstoff von Norwegen nach Deutschland transportieren sollte, vor ein paar Wochen wegen mangelnder Rentabilität endgültig abgesagt, und man soll auch nicht vergessen, dass Wasserstoff dazu genutzt werden kann, das fossile Geschäftsmodell zu verlängern, weil er hauptsächlich durch Dampfreformierung aus Erdgas hergestellt wird. Zum Beitrag.
  • Wer heute Rechtsextreme von der Macht fernhalten will, sollte die Lektionen von 1933 kennen, als Hitlers Machtübernahme sogar noch fünf Minuten vor seiner Vereidigung zum Reichskanzler wackelte. Zum Beitrag von Krautreporter.
  • Der Versuch der ÖVP, sich eine andere FPÖ herbeizufantasieren, ist zum Scheitern verurteilt, der Preis des Machterhalts wird hoch. Zum Beitrag von Eva Linsinger.
  • Ab spätestens Sommer 2026 soll es einen Radweg von Wiener Neudorf in die SCS geben. Ich hatte immer angenommen, die Zufahrt würde über Eumigweg und Plamers Gebäude erfolgen aber so macht das natürlich mehr Sinn. Zum Blogbeitrag.
  • Herbert Kickl beginnt in atemberaubendem Tempo mit dem Umbau des Landes, aber niemand fällt ihm in den Arm, sein künftiger Regierungspartner schon gar nicht. Hier gehts zu einer launig geschriebenen, aber ernst gemeinten Betrachtung von Christian Nusser.
  • Über volle Boote, den Nahen Osten, Fremdbestimmung und Treibholz, über Anstand und Scharfmacher sinniert ein glänzend disponierter Harry Bergmann in diesem Essay.
  •  Was bei der Inauguration eines US-Präsidetnen alles schief gehen kann – und auch schon schief gegangen ist – können Sie in diesem vergnüglichen Profil- Artikel lesen.
  • Artikel der Treibhauspost über Kooperation und Netzwerke und dass das eigentlich unser Leben erst ermöglicht. Schauen wir über das Trennende hinweg und fokussieren wir lieber wieder auf das Verbindende:
  • The Climate Optimist Newsletter (englisch). Psychologische Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel. In dieser Ausgabe: Maximise your (positive) footprint

Anschauen:

  • Dauernd wird uns Angst vor dem “Pensionsloch”, einem angeblich ganz großen Problem gemacht. Warum man den neoliberalen Propagandabegriff kritisch hinterfragen sollte zeigt dieses Erklär-Video.

Belohnung für hinerher:

Freitag, 24. Januar 2025

Auf beiden Augen blind!

Auf beiden Augen blind! Das sind scheinbar die Verhandler der FPÖVP bei ihrer Suche nach Möglichkeiten, das „Budgetloch“ zu stopfen. Diskutiert wird eine Fülle unsozialer Maßnahmen. Dabei übersehen sie 5,7 Milliarden Euro, die sich sofort durch den Wegfall aller klimaschädlichen Subventionen einsparen ließen. Und zwar jedes Jahr. Langfristig sogar noch mehr. Weil damit könnten wir mit großer Sicherheit auch das Erreichen jener Klimaziele sicherstellen, zu denen wir uns als Staat international verpflichtet haben.

Denn wenn wir diese Ziele nicht erreichen, drohen uns für den Ankauf von CO2- Zertifikaten und Strafzahlungen Kosten in Höhe von fünf bis neun Milliarden Euro. Und dazu kommen noch die wetter- und klimabedingten Kosten der Klimaerwärmung. Die liegen in Österreich „derzeit bei durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Jahr. Bis Mitte des Jahrhunderts würden die gesellschaftlichen Schäden mit 4,2 bis 5,2 Milliarden Euro pro Jahr zu beziffern sein. Sollte die Temperatur stärker steigen, würde sich dieser Betrag auf 8,8 Milliarden Euro erhöhen“, warnt der Rechnungshof.

Klimaschädliche Subventionen kommen zu zwei Dritteln Unternehmen zugute. Ihre Streichung würde zwar etliche Produkte je nach dem Grad der durch sie verursachten Klimabelastung verteuern. Andererseits: Die jetzt von der FPÖVP geplante Streichung der meisten Klimaförderungen würde viele der über 200.000 Arbeitsplätze im Klimasektor gefährden. Die Unsicherheit bezüglich der Förderungen lähmt den Markt bereits jetzt, da Haushalte Investitionen in klimafreundliche Technologien aufschieben oder ganz darauf verzichten.

Besonders zu verurteilen sind die Gründe für die derzeitige Marschrichtung der FPÖVP-Verhandler.  Bei der FPÖ ist das pure, faktenfreie Ideologie. Die ÖVP ist offensichtlich bereit, „Österreich an Kickl zur Verwirklichung höchst demokratiegefährdender Pläne auszuliefern, um die ökonomischen Interessen des in der ÖVP dominierenden Wirtschaftsklüngels zu schützen." (Zitat Der Standard v. 24.1.2025)

Du, unglückliches Österreich, bete.


Quellen:

Eine kleine Medienkompetenzübung (oder: GR Luisser zeigt nicht alles)

 

Manche Dinge kann man so nicht stehen lassen.

In seiner letzten Aussendung liefert GR Luisser eine Chronologie der Volksbefragung um die Biomasseanlage. Dabei zeigt er eine Abbildung eines Gemeinderatsprotokolls, in dem sein Wortlaut für die Volksbefragung keine Mehrheit findet.
Auf der gegenüberliegenden Seite schließt er mit

"Die GRÜNEN und Teile der ÖVP waren bis zum Schluß gegen eine Volksbefragung und damit gegen direkte Demokratie".

Nun ist es so, dass alle Sitzungsprotokolle auf der Homepage der Gemeinde abzurufen sind. Und auch wenn GR Luisser in seiner Aussendung das falsche Datum angibt (richtig wäre der 18. März 2021) findet man sehr schnell zu dem Protokoll, aus dem der Ausschnitt stammt.

Ich möchte Sie einladen, sich das selber anzusehen. Blättern Sie zu Seite 9 vor und sehen Sie sich den ganzen Tagesordnungspunkt an. Besonders spannend finde ich den allerletzten Absatz. Vergleichen Sie den mit GR Luissers oben zitierter Aussage.

Mir würde im Traum nicht einfallen zu behaupten, dass GR Luisser lügt und manipuliert. Oder, dass er aufgrund anderer Verpflichtungen zu schlampig in der Gemeindearbeit ist.

Aber jemandem der so unfähig ist die Wahrheit korrekt wiederzugeben, würde ich meine Stimme nicht geben, selbst wenn ich seiner Meinung wäre.



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P.S.: Na gut. Falls Sie es wirklich gar nicht schaffen sich das Original anzusehen, hier der Wortlaut des letzten Absatzes

Alle Mitglieder des Gemeinderates sprechen sich für die Anordnung einer Volksbefragung aus. Aufgrund unterschiedlicher Anträge betreffend Fragestellung bei dieser Volksbefragung war über diese abzustimmen.

Donnerstag, 23. Januar 2025

Der gläserne, manipulierte Mensch.

Personenbezogene Daten und Algorithmen sind wichtige Zutaten für Manipulation. Manipulation bedeutet, das Verhalten von Menschen in eine bestimmte Richtung zu verändern, ohne dass diese die Beeinflussung bemerken. Sie setzt an meist unbewussten Ängsten oder Begierden an, umgeht das Denken der Beeinflussten und macht so deren freie Entscheidung unmöglich. Wir handeln dann in bestimmten Situationen wie Marionetten nach dem Willen des Manipulators.

Personenbezogene Daten werden von großen Internetkonzernen, Verkaufsplattformen oder spezialisierten Unternehmen gesammelt. Wo wir uns gerade aufhalten, verraten wir unbemerkt, wenn wir ein eingeschaltetes Smartphone bei uns tragen.  Allein durch die ständige Verbindung zu einer bestimmten Mobilfunkbasisstation ist eine relativ genaue Lokalisierung möglich. Eine genauere und unbemerkte Ortung ist möglich, wenn auf dem Smartphone GPS aktiviert oder es mit einem WLAN verbunden ist. Und allein aus der Tatsache, dass ein Smartphone zu einer bestimmten Zeit über einen längeren Zeitraum an einem bestimmten Ort lokalisiert wird, lässt sich z.B. feststellen, dass die Person, die dieses Handy mit sich führt, an einer bestimmten Demonstration, Versammlung oder an einer Ausverkaufsaktion für bestimmte Produkte in einem bestimmten Kaufhaus teilgenommen hat.

Neben dem Standort geben unsere Anfragen bei Suchmaschinen, die Suche nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen oder die Reaktion auf unerwünschte Werbung im Internet Hinweise auf unsere Interessen und Vorlieben. Ganz perfide wird es, wenn wir uns z.B. für ein Gewinnspiel, das mit sehr hohen Gewinnen lockt, durch eine Registrierung kämpfen müssen, bei der Daten abgefragt werden, die mit dem Gewinnspiel gar nichts zu tun haben. In diesem Fall ist das Gewinnspiel nur der „Köder“, der uns bei unserer Gewinnsucht packen will, um bestimmte persönliche Daten von uns abzugreifen, ohne dass wir den wahren Grund dafür kennen.

Mächtige Algorithmen sind dann in der Lage, große Datenmengen von sehr vielen Personen zu analysieren, miteinander zu verknüpfen und auszuwerten. Wie sehr dadurch auch politische Entscheidungen großer Relevanz manipuliert werden können, hat das Brexit-Referendum im Juni 2016 in Großbritannien eindrucksvoll gezeigt. Schauen Sie sich dazu unseren kurzen Ausschnitt aus einer längeren ORF-Sendung von vergangenem Dienstag an.

Mittwoch, 22. Januar 2025

Absturzserie

 

Eine ehemals staatstragende, sich christlich sozial nennende Partei legt bei jeder Wahl einen Absturz hin. Sie ist nicht lernfähig genug, zu erkennen, dass ihre thematische Anbiederung an rechtsradikale EU-Hasser ein Grund für diese Absturzserie ist. Sie ist nicht lernfähig genug, um zu erkennen, dass sie dabei ist, wie die Democrazia Cristiana in Italien zu zerbröseln. Jetzt verhandelt sie sogar, entgegen allen früheren Beteuerungen, mit den Rechtsradikalen eine Regierungskoalition. Der Verlust des Kanzleramtes, der Erhalt von ein paar ihr zugestandenen Ministerien ist ihr lieber als die notwendige Erneuerung an Haupt, Gliedern und Inhalten. Lieber liefert sie Österreich den Rechtsradikalen aus. Schade um Österreich!

Ja, auch andere Parteien schneiden immer wieder alles andere als glänzend ab. Aber die schwindende Zukunftshoffnung in der Bevölkerung, ein teures, aber ideologiebehaftetes und ineffizientes Schulsystem, ein zwar noch halbwegs intaktes, aber immer schlechter funktionierendes Gesundheitssystem, die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, die maßlose Vergeudung von Steuergeldern in undurchsichtigen Strukturen und im Föderalismus hat hauptsächlich diese ehemals staatstragende Partei zu verantworten. Denn in den 25 Jahren von Anfang 2000 bis Ende 2024 führte sie

  • über 23 Jahre das Landwirtschaftsministerium,
  • 22 Jahre das Finanzministerium,
  • 21 Jahre das Innenministerium,
  • über 18 Jahre Justizministerium und Wirtschaftsministerium und
  • stellte über 13 Jahre lang den Kanzler.

Sie ist auch eigentlich keine Partei, sondern eher eine Dachorganisation von sechs unabhängigen, als Vereine organisierten Bünden, von denen sie finanziell abhängig ist. Die Interessenskonflikte zwischen diesen Bünden, Landesorganisationen und der Bundespartei waren meist unvorteilhaft für das Staatsganze und werden auch weiterhin ein Grund für den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit sein.

Und ja, eine Partei legt zu, trotz zahlloser Skandale, weniger aus eigener Stärke, sondern wegen der Schwäche der beiden ehemaligen Großparteien. So gelingt es ihr, Ängste zu wecken, aufzugreifen, emotional zu befeuern und mit viel zu einfachen scheinbaren Antworten auf komplexe Probleme viele Menschen zu manipulieren. Aber sie hat die Mehrheit der Bevölkerung nicht hinter sich, und sie wird auch nicht imstande sein, die Lage zu verbessern. Schlimmer noch, sie wird unabhängige Medien und unser noch einigermaßen funktionierendes Sozialsystem finanziell auslaugen, die Gesellschaft weiter spalten und die Funktionsfähigkeit der EU, unseren Wohlstand und unsere Sicherheit schwächen. Schade um Österreich!

https://www.derstandard.at/story/3000000253622/alle-gegen-alle-in-der-oevp

Freitag, 17. Januar 2025

Link-Kisterl KW 3

Home-Office im Kaffehaus, die Rettung des Klimatickets, billige e-Autos im Leasing, was die EU von unseren laufenden Koalitionsverhandlungen hält, einer möglichen Amtsanmaßung, der Budgetsanierung und gescheite Ideen von Michael Ludwig; Zu diesen noch einigen anderen interessanten Informationen bringen Sie die Links in dieser Ausgabe.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren. 

 Mitmachen:

  • Das Klimaticket ist wohl die größte verkehrspolitische Errungenschaft der letzten Jahrzehnte und jetzt mit schwarz-blau in Gefahr. Online Kampagnen bringen nicht narrisch viel aber schaden tun sie auch nicht. Zur Petition.

Lesen:

  • Als Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz (BVT) lieferte sich Peter Gridling ab Februar 2018 einen Machtkampf mit dem damaligen Innenminister Herbert Kickl. Wie der Staatsschützer im Ruhestand auf dessen mögliche Kanzlerschaft blickt, erzählte Gridling dem STANDARD.
  • Während sich in Deutschland immer weniger ein E-Auto leisten können, geht Frankreich nun einen neuen Weg. Sozial-Leasing soll dort auch Geringverdienern den Kauf ermöglichen. Zum Beitrag von zdfheute.
  • Fürs Archiv: Wiener FPÖ Chef macht seine Einstellung zur Medienfreiheit klar.
  • FPÖ und ÖVP  gefährden genau das, was sie angeblich schützen wollen: Sicherheit und Wohlstand. Nachdem die Klimakrise unseren Wohlstand stärker als jede Klimaschutzmaßnahme gefährdet und unter FPÖVP kein ernstzunehmender Klimaschutz zu erwarten ist, werden Klimakatastrophen mehr als bisher Wohlstand und Sicherheit gefährden und darüber hinaus werden wir die Klimaziele, zu denen wir uns verpflichtet haben, verfehlen und uns so milliardenschwere Strafzahlungen aufhalsen. Zum Beitrag von Moment.
  • Über Amtsanmaßung, die Stocker und Kickl begangen haben, die zu erwartenden Schwerpunkte bei der Budgetsanierung und mögliches Gerangel um Ministerbesetzungen lesen Sie in diesem Beitrag von Johannes Huber.
  • Seit 1. Jänner darf nicht mehr nur in den eigenen vier Wänden remote gearbeitet werden. Das neue Telearbeitsgesetz ermöglicht auch Homeoffice im Kaffeehaus.
  • Ein interessantes Interview mit einem Spezialisten für schwierige Verhandlungen lesen Sie in diesem Standard-Artikel.
  • Die Steinfeldstraße in Wiener Neudorf (nördlich des Reisenbauerrings von der B17 zur Wiener Straße in Mödling) kennen wir alle "vom Durchfahren". Wiener Neudorf stellt sehr ambitionierte (und wie ich finde gelungene) Umbaupläne vor.
  • Welche Ministerien für welche Partei in der wahrscheinlich kommenden FPÖVP-Regierung interessant werden könnte und welche Gefahren damit verbunden wären, lesen Sie in diesem Beitrag von Johannes Huber.
  • GR Kollege Luisser wieder Mal unter Beobachtung. Zum Artikel im Standard.
  • An der TU Graz wurde ein modulares Holzhochhaus für ressourcenschonendes Bauen entwickelt, in dem einzelne Module bei Bedarf gewechselt oder repariert werden können. Die einzelnen Module sind über- und nebeneinander in eine reparaturfähige Tragestruktur eingebaut. Zum Beitrag der TU Graz.

Hören:

  • In der dritten Folge des EU-Plauder-Podcasts „Parlamentskammerl“ diskutiert Thomas Waitz, Delegationsleiter der österreichischen Grünen im EU-Parlament, die jüngsten politischen Ereignisse in Österreich, wobei die mögliche Kanzlerschaft von Kickl und deren Auswirkungen auf die EU den Schwerpunkt bilden
  • John Birch Society gegen Parent Teacher Association. Diese Geschichte zeigt sehr eindrucksvoll, dass es die Methode progressive Kräfte mit Verschwörungstheorien, Shitstorms und blanken Lügen zu bekämpfen schon sehr lange vor dem Internet gab.
  • Viele gescheite Aussagen von  Michael Ludwig in einem Interview durch Florian Klenk und Raimund Löw hören Sie in diesem Podcast.

Herrschaft der Superreichen bedroht die Demokratie.

In seiner Abschiedsrede an die Nation warnte der US-Präsident vor einer Oligarchie der Milliardäre und bezeichnete sie als "Gefahr für die Demokratie".  Hart prangerte er die Verbreitung von Verschwörungsmythen über die Plattform X und die Einstellung des Faktenchecks bei Facebook an. Dies werde die Bevölkerung „unter einer Lawine von Fehl- und Desinformationen begraben, was Machtmissbrauch ermöglicht und Wahrheit durch Lügen erstickt." Und er sprach auch davon, dass die Reichen ihren fairen Anteil zahlen müssten.

Auch Österreich steht vor diesem Problem. Die Verschwörungmythen, die Wissenschaftsfeindlichkeit und die Verherrlichung des Hausverstands gibts schon lange bei uns. Die  Lawine von Fehl- und Desinformationen in sozialen Medien und der Boulevardpresse, die parteipolitischen Einflussnahmen auf den ORF haben wir auch schon seit längerer Zeit. Die Gefahr für die Demokratie ist seit der letzten Nationalratswahl, nach dem verantwortungslosen Ausstieg von NEOs und der ÖVP aus den ersten Koalitionsverhandlungen, nach dem rückgratlosen Kniefall der ÖVP vor der stimmstärksten, aber keine Mehrheit repräsentierenden FPÖ mehr als offensichtlich. Aber: Viel zu wenig offensichtlich in der Bevölkerung ist der Zusammenhang dieser Situation mit Superreichen und den ihre Interessen vertretenden Organisationen wie Industriellenvereinigung und Wirtschaftsbund. Die wohl auch dafür sorgen werden, dass das so bleibt und dass die Reichen auch bei uns weiterhin keinen fairen Anteil zahlen müssen.

https://www.derstandard.at/story/3000000253077/biden-warnt-vor-oligarchie-der-milliardaere-gefahr-fuer-die-demokratie

Samstag, 11. Januar 2025

Link-Kisterl KW 2

Direkte Demokratie in Kärnten und anderswo, die Zukunft des Umwelt- und Klimaschutzes, der wachsende Einfluss der Rechtspopulisten in Österreich und ein Rückblick auf die gescheiterten türkis-rot-pinken Regierungsverhandlungen – das ist der Inhalt dieses Linkkisterls.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren.

Lesen:

  • In Kärnten zeigt eine Partei, was sie unter direkter Demokratie versteht. Mehr Details dazu und wie anders im Vergleich in der Schweiz direkte Demokratie praktiziert wird, lesen Sie in diesem Beitrag von Johannes Huber.
  • Windkraft und Flächen-PV verschandeln die Landschaft und gefährden die Ernährungssicherheit . . . sagt man. Warum das Selbe nicht für den Tagebau gilt, der (in D) ein Zigfaches an Fläche braucht, wird immer ein Mysterium bleiben. Zum Beitrag.
  • Haben sich die NEOs die Selbstdemontage Christian Lindners in Deutschland angeschaut und sich dabei gedacht, sich diesen Teufelskerl als politisches Vorbild zu nehmen? Anders ist kaum zu erklären, warum Inflationsausgleich und ein gleichbleibendes Pensionsantrittsalters für Krankenpflegerinnen und Polizisten der Anlass für ihren Rückzug aus den Koalitionsverhandlungen gewesen sind. Zum Beitrag von Moment.
  • Das Thema Klimaschutz wird von einer ÖVP-FPÖ-Regierung sicher anders bewertet als bisher. Die Ökonomin Sigrid Stagl, Österreichs Wissenschaftlerin des Jahres 2024, ist überzeugt, dass klimafreundliches Handeln unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken und die optimale Nutzung unserer lokalen Ressourcen (z.B. Bodenschätze, Sonnen- und Windenergie) unsere Kosten für ausländischer Energieträger senken würden und so, abseits jeder Ideologie, stabile Preise, Sicherheit und hohe Lebensqualität sichern würde. Zum Intervie in der WZ.
  • FPÖ-Chef Herbert Kickl schimpfte in der Vergangenheit, es sei ein „Öko-Wahnsinn“, dass man das Klima schützen müsse, „indem man jede Bergkette mit Windradln dekoriert“, denn diese würden außerdem nur „Zappelstrom“ produzieren, „weil wenn ka Wind geht, gibt's kan Strom!“. Das ist fast so dumm wie die Aussage Donald Trumps, dass „Windräder dazu führen, dass Wale in noch nie dagewesener Anzahl sterben“. Zu einem Beitrag von Nina Horaczek

Hören:

  • Die Aufkündigung der geplanten Dreierkoalition durch NEOS und ÖVP bringt Österreich in Turbulenzen, an deren Ende eine Kanzlerschaft Herbert Kickls droht. Über die Möglichkeit einer Regierung, die von einer rechtsextremen, mit Putin verbündeten Partei geführt wird, spricht in dieser Podcast-Folge Raimund Löw mit Florian Klenk.

Anschauen:

  • Vortrag von Julian Hessenthaler (Macher des Ibiza-Video) am CCC-Kongress zum Thema "Wie Rechtspopulisten in Österreich innerhalb von 5 Jahren zurück zu alter Größe kamen und sogar die Wahl gewannen."
  • Was ist da passiert in den letzten Tagen, wie sicher kommt eine blau-schwarze Koalition unter Herbert Kickl, was bedeutet das und was würde passieren, sollten auch diese Verhandlungen scheitern? All das hat Armin Wolf ausführlich mit Peter Filzmaier in diesem Video-Podcast besprochen.

Mittwoch, 8. Januar 2025

Die FPÖVP: Wie man ohne Rückgrat umfällt.

Im Wahlkampf hatte die ÖVP eine 17seitige Broschüre auf ihre Website gestellt, als Argumentationshilfe für ihre Funktionär·innen: „Kickl kann‘s nicht“, und hier ist eine Liste der ÖVP-Aussagen, niemals mit Kickl zu koalieren (Standard). Aber wenn man kein Rückgrat hat, fällt man halt leicht um.

Dazu noch drei Aussagen von hochrangigen ÖVP-Politikern:

  • „Kickl steuert die FPÖ „immer tiefer in den Rechtsextremismus. Für die vernünftigen Kräfte wird es einmal mehr klar: Wer mit Rechtsextremen in Europa zusammenarbeitet, ist als Politiker untragbar. (...) Die Kickl-FPÖ ist nicht nur eine Gefahr für die Demokratie, sondern eine ebenso große Gefahr für die Sicherheit Österreichs. (...) Herbert Kickl darf im Interesse der Sicherheit der österreichischen Bevlökerung keine Regierungsverantwortung übernehmen. (...) Es ist nicht möglich, mit Rezepten aus der VergangenheitProbleme in der Zukunft zu lösen.“ (Christian Stocker)
  • "Nach oben treten, Fuß-abstreifer, Fahnungslisten - das ist eine Diktion, die die Gesellschaft spaltet. (...) Es wird keinen Bundeskanzler Kickl geben - nicht mit uns." (Alexander Schallenberg, Außenminister)
  • „Kickl hat bewiesen, dass er kein vertrauenswürdiger Partner ist, sondern von ihm eine Gefahr ausgeht.“ (Susanne Raab, ÖVP Integrationsministerin)

Die wichtigsten Kommentare:

  • „Es wurde von den Beteiligten ein Riesenschaden angerichtet. Zwei ehemals staatstragende Parteien sind mit dem Anspruch angetreten, dafür zu sorgen, dass es keine Kickl-Regierung gibt. Sehr viele Bürgerinnen und Bürger werden enttäuscht sein. (…. ) Blau-Schwarz unter der Führung Kickls wäre eine reaktionäre Regierung.“ (Franz Fischler, ehemaliger ÖVP Spitzenpolitiker und EU-Kommissar)  
  • „Sie (die ÖVP) beabsichtigt, sich dem unterzuordnen, vor dem sie vor wenigen Wochen noch als rechtsextrem warnte. Mit einer Regierung unter rechtspopulistischer Führung werden keine Probleme gelöst, es kommen neue hinzu. Karl Nehhammer, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger waren nicht in der Lage, das zu liefern, was sie in Aussicht gestellt haben. Die ÖVP hat sich mit unglaublicher Chuzpe innerhalb weniger Stunden aller Prinzipien entledigt. Eine Schubumkehr im Verhältnis zur FPÖ von der angeblichen Brandmauer hin zu ausgestreckten Pfoten nach rechts. Ausgerechnet Kickl soll nun der sein, der Verantwortung für verantwortungsvolle Regierungsarbeit übernimmt. Gesellschaftliche Übereinkünfte, die bislang als selbstverständlich angesehen wurden, sind es plötzlich nicht mehr. Das, was weiter Teile der österreichischen Politlandschaft darstellt, von der Sozialpartnerschaft über unseren Platz im Herzen Europas bis zur Pressefreiheit subsummiert unter der Kickl-FPÖ verächtlich unter dem „System“, das von ihr bekämpft wird. (Gerold Riedmann im Standard)
  • „Die FPÖ sieht die EU als Problem, nicht als Lösung. Für Österreich heißt eine blaue Führung ein Ende der proeuropäischen Haltung.“ (Bernhard Gaul, Kurier)
  • „Wer einen Verfassungsgefährder zum Bundeskanzler macht, ist keine staatstragende Partei mehr“ (Alexander Pollak von SOS Mitmensch)
  • "Unter Stocker wird das passieren, was die Landeshauptleute wollen, die ihn ja auch zum Parteichef gemacht haben", meint ein ÖVP-Funktionär, der die internen Strukturen gut kennt. 

Quelle, weitere Zitate und Infos: https://www.arminwolf.at/2025/01/06/wer-oesterreich-ein-versuch/

Freitag, 3. Januar 2025

Link-Kisterl KW 1

 

Hier wieder unsere wöchentliche aktuelle Sammlung an Links, die uns in den letzten sieben Tagen untergekommen sind und nicht anderweitig verwurstet wurden. Nicht immer "Grün". Manchmal unterhaltsamer als informativ. Nur selten mit direktem Ortsbezug. Unsere einzige Regel: Maximal zwei Sätze Erklärung/Kontext pro Link. Das muss reichen.

Falls Kritik an oder Anmerkungen zu einem der Links haben, würden wir uns sehr freuen hier im Blog oder auf Social Media darüber zu diskutieren.

Lesen:

  • Der neue Leiter der EU-Vertretung in Wien, Christian Wigand, will anlässlich des bevorstehenden 30-Jahr-Jubiläums der österreichischen EU-Mitgliedschaft eine Kampagne starten, die verdeutlichen soll, was die EU-Mitgliedschaft bringt. Denn viele Probleme, die wir haben, wären noch viel größer, wäre Österreich auf sich allein gestellt. Zum Beitrag.
  • Die schottische Abgeordnete Monica Lennon hat ein Gesetz ausgearbeitet, mit dem CEOs persönlich für die Umweltzerstörung, die ihre Unternehmen verursachen, zur Rechenschaft gezogen werden können. Ihnen könnten Gefängnisstrafen von bis zu 20 Jahren blühen.Zum Beitrag der BBC.
  • Dem Alpenverein fehlt das Geld, um Hütten zu sanieren, die FPÖ macht in Kärnten gegen Windkraft mobil und für die Erhaltung der Wanderwege fehlt zunehmend das Personal. Ein Gespräch mit Alpenverein-Präsident Wolfgang Schnabl im Profil.
  • Armin Wolf ist viel auf Twitter unterwegs, sein Account gehört zu den reichweitenstärksten in ganz Österreich. Wie beeinflusst Twitter Wolfs Arbeit, wie viel Fernsehen schaut er eigentlich noch, und warum werden Politiker-interviews in Österreich anders geführt als in Deutschland? Hier erklärt Armin Wolf seine Arbeitsweise.
  • Und hier gibts dazu ein aktuelles Update
  • Der Schweizer Uhrenhersteller Omega wurde in einer filmreifen Aktion gelinkt und bezahlte mehr als 3 Millionen für eine eigene – gefälschte – Uhr. Auch Mitarbeiter sollen daran beteiligt gewesen sein, jetzt ermittelt die Justiz. Zum Beitrag auf NewsFlix.
  • Wie aus Tech-Milliardär Elon Musk, der noch vor wenigen Jahren als Prototyp des grünen Unternehmers galt, der menschgewordene Albtraum der Linksliberalen wurde, lesen Sie in diesem Beitrag von David Zauner im Klimareporter.
  • Bei Bussen im öffentlichen Nahverkehr setzt sich laut einer PwC- Studie der Batterieantrieb durch, der auch bei dem heutigen Strommix schon einen Klimavorteil bringt. Von Wasserstoffbussen halten Verkehrsunternehmen und Hersteller wenig. Zum Beitrag.

Hören:

  • In dieser Podcast-Folge von 'Parlamentskammerl', dem EU-Plauder-Podcast von Europapolitiker Thomas Waitz, wird über Ursula von der Leyen, die neuen Kommissionskandidaten, die Funktion der einzelnen EU-Organe und über rote Linien disklutiert.

Anschauen:

  • Fake News aus Boulevardzeitungen und Sozialen Medien verdrängen Inhalte, die sich tatsächlich an einer Beschreibung der Wirklichkeit orientieren, und uns fehlen zunehmend die Werkzeuge, um eine Zuordnung solcher Inhalte zur Wirklichkeit richtig vorzunehmen. Zu diesem Thema referiert Niko Alm beim Journalistenkongress in Hohenems.

Die wirksamsten Maßnahmen gegen den Klimawandel, die jeder Einzelne befolgen kann:

Der „Guardian“ hat hunderte führende Klimawissenschafter nach den wirksamsten Maßnahmen befragt, die jeder Einzelne unternehmen kann, um den Klimawandel einzubremsen. Das sind die Ergebnisse:

  • Die meisten Experten (76 %) sprachen sich dafür aus, für Politiker zu stimmen, die starke Klimaschutzmaßnahmen versprechen, sofern faire Wahlen abgehalten werden.
  • An zweiter Stelle der wirksamsten Einzelmaßnahmen steht nach Ansicht der Experten die Reduzierung des Flugverkehrs und der mit fossilen Brennstoffen betriebenen Verkehrsmittel zugunsten des elektrischen und öffentlichen Verkehrs. Dafür sprachen sich 56 % der Befragten aus, und zwei Drittel gaben an, die Zahl ihrer eigenen Flüge reduziert zu haben.
  • Fast 30 % der Experten gaben an, dass der Verzehr von weniger Fleisch die wirksamste Klimamaßnahme sei. Die Fleischerzeugung hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt. Die meisten Menschen in den wohlhabenden Ländern essen mehr Fleisch, als für sie gesund ist, und mehr als 60 % der Wissenschaftler gaben an, dass sie ihren eigenen Fleischkonsum reduziert haben. Ein ähnlicher Prozentsatz der Wissenschafter befürwortete die Verringerung der Emissionen aus dem Heizen oder Kühlen von Häusern, z. B. durch die Installation von Wärmepumpen, als wirksamste Maßnahme.
  • Teilnahme an Klimaprotesten. Fast ein Viertel der Wissenschaftler gab an, dass sie als Bürger, die sich große Sorgen über die globale Erwärmung machen, an Klimaprotesten teilgenommen haben. Darunter waren Wissenschaftler aus allen Kontinenten, darunter aus den USA, Argentinien, Deutschland, Bangladesch, Kenia und Australien.


Details im "Guardian"

Alles zur Gemeinderatswahl am 26. Jänner

 


Der Countdown läuft: Am Sonntag, dem 26. Jänner 2025, finden die Gemeinderatswahlen statt.

Wir haben für Euch die wichtigsten Informationen, Termine und Hintergründe auf einen Blick zusammengestellt.

Wahltag: 26. Jänner 2025
Wahlzeit: 7:00 bis 16:00 Uhr
Wahllokal: Jubiläumshalle BiedermannsdorfTermine