Im Wahlkampf hatte die ÖVP eine 17seitige Broschüre auf ihre Website gestellt, als Argumentationshilfe für ihre Funktionär·innen: „Kickl kann‘s nicht“, und hier ist eine Liste der ÖVP-Aussagen, niemals mit Kickl zu koalieren (Standard). Aber wenn man kein Rückgrat hat, fällt man halt leicht um.
Dazu noch drei Aussagen von hochrangigen ÖVP-Politikern:
- „Kickl steuert die FPÖ „immer tiefer in den Rechtsextremismus. Für die vernünftigen Kräfte wird es einmal mehr klar: Wer mit Rechtsextremen in Europa zusammenarbeitet, ist als Politiker untragbar. (...) Die Kickl-FPÖ ist nicht nur eine Gefahr für die Demokratie, sondern eine ebenso große Gefahr für die Sicherheit Österreichs. (...) Herbert Kickl darf im Interesse der Sicherheit der österreichischen Bevlökerung keine Regierungsverantwortung übernehmen. (...) Es ist nicht möglich, mit Rezepten aus der VergangenheitProbleme in der Zukunft zu lösen.“ (Christian Stocker)
- "Nach oben treten, Fuß-abstreifer, Fahnungslisten - das ist eine Diktion, die die Gesellschaft spaltet. (...) Es wird keinen Bundeskanzler Kickl geben - nicht mit uns." (Alexander Schallenberg, Außenminister)
- „Kickl hat bewiesen, dass er kein vertrauenswürdiger Partner ist, sondern von ihm eine Gefahr ausgeht.“ (Susanne Raab, ÖVP Integrationsministerin)
Die wichtigsten Kommentare:
- „Es wurde von den Beteiligten ein Riesenschaden angerichtet. Zwei ehemals staatstragende Parteien sind mit dem Anspruch angetreten, dafür zu sorgen, dass es keine Kickl-Regierung gibt. Sehr viele Bürgerinnen und Bürger werden enttäuscht sein. (…. ) Blau-Schwarz unter der Führung Kickls wäre eine reaktionäre Regierung.“ (Franz Fischler, ehemaliger ÖVP Spitzenpolitiker und EU-Kommissar)
- „Sie (die ÖVP) beabsichtigt, sich dem unterzuordnen, vor dem sie vor wenigen Wochen noch als rechtsextrem warnte. Mit einer Regierung unter rechtspopulistischer Führung werden keine Probleme gelöst, es kommen neue hinzu. Karl Nehhammer, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger waren nicht in der Lage, das zu liefern, was sie in Aussicht gestellt haben. Die ÖVP hat sich mit unglaublicher Chuzpe innerhalb weniger Stunden aller Prinzipien entledigt. Eine Schubumkehr im Verhältnis zur FPÖ von der angeblichen Brandmauer hin zu ausgestreckten Pfoten nach rechts. Ausgerechnet Kickl soll nun der sein, der Verantwortung für verantwortungsvolle Regierungsarbeit übernimmt. Gesellschaftliche Übereinkünfte, die bislang als selbstverständlich angesehen wurden, sind es plötzlich nicht mehr. Das, was weiter Teile der österreichischen Politlandschaft darstellt, von der Sozialpartnerschaft über unseren Platz im Herzen Europas bis zur Pressefreiheit subsummiert unter der Kickl-FPÖ verächtlich unter dem „System“, das von ihr bekämpft wird. (Gerold Riedmann im Standard)
- „Die FPÖ sieht die EU als Problem, nicht als Lösung. Für Österreich heißt eine blaue Führung ein Ende der proeuropäischen Haltung.“ (Bernhard Gaul, Kurier)
- „Wer einen Verfassungsgefährder zum Bundeskanzler macht, ist keine staatstragende Partei mehr“ (Alexander Pollak von SOS Mitmensch)
- "Unter Stocker wird das passieren, was die Landeshauptleute wollen, die ihn ja auch zum Parteichef gemacht haben", meint ein ÖVP-Funktionär, der die internen Strukturen gut kennt.
Quelle, weitere Zitate und Infos: https://www.arminwolf.at/2025/01/06/wer-oesterreich-ein-versuch/
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