Sonntag, 25. September 2016

EVN Wasserenthärtungssanlage- weitere Informationen


 

Zunächst unsere ergänzenden Fragen an EVN und die Antworten dazu:

Frage: Wie erfolgt die Ableitung bzw. Entsorgung der durch die Anlage herausgefilterten Ionen?
Antwort: Die heraus gefilterten Ionen werden als Konzentrat in den Vorfluter, das ist bei der geplanten Anlage in Wienerherberg die Fischa, eingeleitet. Diese Einleitung wird gemäß Abwasseremissionsverordnung bzw. der Immissionsbestimmungen von der Wasserrechtsbehörde geprüft und genehmigt. Das Verhältnis zwischen dem maximalen Volumsstrom des Konzentrats von ca. 43 l/s und der relevanten Niedrigwassermenge (MJNQT = Q347, das bedeutet, dass die angegebene Niedrigwassermenge an zumindest 347 Tagen im Jahr überschritten wird) der Fischa bei Wienerherberg von 4.000 l/s so groß ist, dass die Einleitung des Konzentrats völlig irrelevant ist, da ja auch nur natürliche jetzt auch im Trinkwasser vorhandene Inhaltsstoffe abgeleitet werden.
Anmerkung: Auch allenfalls bereits in Betrieb befindliche, dezentrale Wasserenthärtungsanlagen in einzelnen Haushalten belasten die Abwässer durch die ausgetauschten Ionen, wahrscheinlich in wesentlich höheren Ausmaß.
Solche Anlagen können entweder komplett außer Betrieb genommen werden, was zu einer Entlastung der Umwelt und des Budgets für Wartung und Instandhaltung führt, oder es reduziert sich zumindest die erforderliche Menge Regeneriersalz.

Frage: Wie groß ist der zum Betrieb der Umkehr- Osmoseanlage erforderliche Energiebedafr, der ja beim gesamten ökologischen Fussabdruck mit berücksichtigt werden muss?
Antwort: Der Energieverbrauch für den Aufbereitungsvorgang beträgt ca. 0,2 kWh/m³ Reinwasser

Frage: Ergibt sich durch den Betrieb der Anlage ein zusätzlicher (eingangsseitiger) Wasserbedarf (etwa zum Spülen der Filter), der dann nicht mehr ausgangsseitig genutzt werden kann? Wenn ja, wie hoch etwa ist dieser Mehrbedarf?
Antwort: Das Brunnenfeld Wienerherberg hat eine maximale Leistungsfähigkeit von 400 l/s. Bei Vollbetrieb des Brunnenfeldes und der Anlage wird 43 l/s als Konzentrat anfallen, also rund 10%.

Frage: Sind zusätzlich zu den Osmosemembranen noch andere Filter, Nanopartikel enthaltende Komponenten oder chemische Hilfsstoffe für die Enthärtungsanlage selbst oder das nachgeschaltete Rohrleitungsnetz erforderlich, und welche Auswirkungen könnten damit verbunden sein?
Antwort:  Im Zulauf zur Umkehrosmose sind Kerzenfilter im Einsatz zur Entfernung möglicher Partikel, die eine Schädigung der Membranen nach sich ziehen könnten. Als Hilfsstoffe werden in kleinsten Mengen schwache Säuren auf Phosphorbasis bzw. CO2 eingesetzt, damit sich die Calcium- und Magnesiumionen nicht auf den Membranoberflächen ablagern. Diese Stoffe verbleiben nicht im Trinkwasser. Für das nachgeschaltete Rohrnetz sind keine Hilfsstoffe erforderlich. Nanopartikel kommen nicht zur Anwendung.

Frage: Welche Auswirkungen sind zu erwarten, wenn nach Inbetriebnahme einer solchen Anlage kalkärmeres Wasser durch bereits verkalkte Leitungen fließt? Ist beim Endverbraucher dadurch mit geschmacklichen, geruchlichen oder anderen Verschlechterungen der Wasserqualität zu rechnen- wenn vielleicht auch nur während eines gewissen Übergangszeitraums? Wäre es möglich, dass durch das Lösen bereits existierender Verkalkungen an Rohrverbindungen Undichtigkeiten im Rohrsystem auftreten?
Antwort: Es sind keine negativen Auswirkungen auf das Rohrnetz zu erwarten. Sowohl unsere Erfahrungen, die Anlage in Drösing ist seit fast 2 Jahren im Betrieb, die Anlage in Obersiebenbrunn seit 1,5 Jahren, als auch die Erfahrungen aus Deutschland, dort sind Dutzende Anlagen im Betrieb, zeigen, dass es zu keinen Problemen kommt.

Frage: Und schließlich die wichtigste Frage von allen: Wie wird sich Bau und Betrieb einer solchen Anlage kurz- und langfristig auf die Wasserpreise auswirken?
Antwort: Die Preise und die langfristigen Verträge bleiben unverändert.

Ferner haben wir auch versucht, Rückmeldungen von Gemeinden zu erhalten, die bereits vor einiger Zeit an eine solche Anlage angeschlossen worden sind. Bisher ist eine Antwort des Umweltgemeinderates von Würmla eingelangt, nach dessen subjektiver Meinung sich der Geschmack des Wassers verbessert hat und der insgesamt nur Positives berichten kann. Auch aus der Bevölkerung sind keine Rückmeldungen gekommen.

Siehe dazu auch hier.

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