Moore speichern weltweit bis zu 30 Prozent der
gesamten Kohlenstoffvorräte aller Böden, obwohl sie nur drei Prozent der
gesamten Festlandsfläche bedecken. Moore binden doppelt so viele Mengen an Kohlenstoff
wie sämtliche Wälder auf unseren Planeten.
In
Österreich wird im oberen halben Meter Torf 150 Tonnen pro Hektar Kohlenstoff
gespeichert, das entspricht etwa vier LKW-Ladungen.
Man sieht, wie wichtig Moore für unser Klima sind. Und wenn man bedenkt, dass Torfböden, die viele Meter tief sind 100 Jahre benötigen, um einen Zentimeter zu wachsen, wird klar, dass Torf, der abgebaut wird, um unsere Balkonpflanzen für ein lächerliches Jahr zum Blühen zu bringen, unwiederbringlich verloren ist.
Wer also einen Klimakollaps vermeiden will, der sollte nicht nur Wälder schützen, sondern vor allem
auch Moore.
auch Moore.
Zumal ohnehin ausbleibender Regen infolge der Klimaerwärmung künftig den Mooren zu schaffen machen wird.
Modellrechnungen
zeigen, dass bis Mitte des 21. Jahrhunderts ein Anstieg der
Jahresmitteltemperatur um 2,3 Grad Celsius 85 Prozent der Hochmoore in
Bedrängnis bringen dürfte. Der heiße und trockene Sommer 2015 lieferte darauf
einen bitteren Vorgeschmack.
Was dabei als erschwerend hinzu kommt ist die Tatsache, dass Moore ihre positiven Eigenschaften während Dürreperioden umkehren. Dann stellt das Moor eine
Treibhausgasquelle dar, da ausgetrockneter Torf den Kohlenstoff entweichen lässt.
In Österreich
entweichen aus entwässerten Mooren jährlich bis zu 300.000 Tonnen Kohlendioxyd. Das
ist viermal mehr, als der nationale Flugverkehr an Emissionen verursacht.
Doch für ausgetrocknete Torfböden gibt es eine Lösung, denn man kann sie wieder vernässen, also wiederbeleben.
Die Notwendigkeit des Schutzes von Torfböden findet mehr und mehr Eingang in das Bewusstsein der Menschen. So wird die Wiederbelebung von Mooren bereits durchgeführt.
Die ökonomische
Bedeutung der Torfindustrie schwindet. Abbauverträge laufen aus und werden
nicht mehr verlängert. Torf wird daher zunehmend importiert.
Die
Zukunft muss Torfersatzprodukten gehören. In der Schweiz wurde Torfimport
verboten. Damit ist der Schweizer Gartenbau auf Torfersatzsubstrate angewiesen.
Es gibt Möglichkeiten, auf Torf zu verzichten. Das ist dann zwar nicht mehr so
einfach und bequem, weil es bisher nicht möglich ist, Gartenbausubstrate in
ähnlicher Qualität wie Torf zu produzieren, aber auch das funktioniert
natürlich.
Wir fordern, dass
Biedermannsdorf bei der Pflege des öffentlichen Grünraums auf Torf verzichtet.
Die Zukunft gehört Torfersatzprodukten.
UGR
Karl Wagner
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