Für die, die es nicht wissen, wie ich noch vor kurzem: Zur Zeit sind in den Biedermannsdorfer Wäldern vereinzelt Sträucher (wahrscheinlich Pfaffenhütchen) zu sehen, die völlig kahl und mit einem silbrigen Netz umsponnen sind. Gespenstische Erscheinungen. Ist aber weder unwirklich noch gefährlich. Es handelt sich um die sogenannte Gespinnstmotte, zur Familie der Schmetterlinge gehörend. Die Fresszeit der Raupen fällt in die erste Hälfte der Vegetationsperiode, also jetzt.
Jedoch treiben die betroffenen Pflanzen im Lauf des Sommers, 2 - 3 Wochen nach dem Kahlfraß wieder aus. In der Regel erleiden die befallenen Gehölze lediglich einen Zuwachsverlust. In der Forstwirtschaft wird die Gespinnstmotte als eine harmlose, aber auffallende Erscheinung eingestuft, bei der keine Maßnahmen angezeigt sind.
Etwas anderes wäre der Befall von Obstbäumen, was aber bei uns nicht der Fall ist, soviel ich weiß. Auch sie treiben wieder an, haben allerdings einen Ertragsverlust. Hier könnten die Netze eventuell mit einem scharfen Wasserstrahl abgespritzt werden. Spritzmittel eignen sich nicht, weil sie die Netze nicht durchdringen und lediglich die Fressfeinde vernichten, was der Gespinnstmotte also eher nützen als schaden würde.
Milde, schneearme Winter und heiße, trockene Sommer begünstigen das Überleben, während sich anhaltende Niederschlagsperioden und starker Wind negativ auf die Population auswirken. Weiters verhindern natürliche Feinde, wie die Schlupfwespe oder die Raupenfliege eine übermäßige Verbreitung.
Also außer die faszinierende Vielfalt der Natur zu betrachten, gibt es hier keinen Handlungsbedarf.
Karl Wagner
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