Freitag, 13. September 2019

Die Würgefeige und wir

Würgefeige im botanischen Garten von Puerto de la Cruz (Teneriffa)
"Die Samen von Würgefeigen werden von Vögeln gefressen und passieren unbeschädigt den Verdauungstrakt. Wenn sie im Kot der Vögel auf den Ast eines Baumes ausgeschieden werden und dort dank der mistelähnlich schleimigen Samenhülle kleben bleiben, keimen die Samen auf dem Ast. Die Feigenpflanzen wachsen direkt dort. Doch deren Luftwurzeln wachsen zum Boden hinab. Erreichen die Wurzeln den Boden, beginnen die Feigen ein schnelleres Wachstum und bilden von nun an viel mehr Luftwurzeln. Sie umschließen allmählich ihren Trag- oder Wirtsbaum, der schließlich abstirbt." (Wikipedia)

„Im Jahr 1500 lebten 500 Millionen Menschen auf unserem Planeten. Heute sind es 7 Milliarden. Im Jahr 1500 wurden auf der ganzen Welt Waren und Dienstleistungen im Wert von 250 Milliarden Dollar produziert. Heute sind es knapp 60 Billionen Dollar. Im Jahr 1500 verbrauchte die Menschheit pro Tag 13 Billionen Kalorien Energie. Heute verbrauchen wir pro Tag 1500 Billionen Kalorien. 14 mal so viel Menschen produzieren 240 mal so viel und verbrauchen dabei 115 mal so viel Energie.“
Yuval Noah Harari in „Eine kurze Geschichte der Menschheit“

Die Würgefeige bringt  durch ihr Wachstum ihren Wirtsbaum, der ihr Wachstum erst ermöglicht hat, schließlich um.

Die Menschheit ist dabei, die Biosphäre der Erde, die unsere Existenz erst ermöglicht hat, so umzuformen, dass unsere Lebensgrundlage zerstört wird.

Die Würgefeige macht es geschickter als wir: Auch wenn ihr Wirtsbaum abgestorben ist, lebt die Feige weiter.

1 Kommentar:

  1. Danke für den Beitrag, lieber Heinz. Ich hab ja schon länger den Verdacht, dass wir Menschen gar nicht so intelligent sind, als wir das immer behaupten. Wir tragen die Krone der Schöpfung eher wie einen Karnevalshut (Udo Jürgens).

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